Benutzer:Carport/Bouvetøya

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bouvetinsel
Satellitenfoto der Bouvetinsel
Satellitenfoto der Bouvetinsel
Gewässer Südatlantik
Geographische Lage 54° 26′ 0″ S, 3° 24′ 0″ OKoordinaten: 54° 26′ 0″ S, 3° 24′ 0″ O
Carport/Bouvetøya (Bouvetinsel)
Carport/Bouvetøya (Bouvetinsel)
Länge 9 km
Breite 7,5 km
Fläche 49 km²
Höchste Erhebung Olavtoppen
780 m
Einwohner unbewohnt
Karte der Bouvetinsel
Karte der Bouvetinsel

Die Bouvetinsel [buˈve-] (norwegisch Bouvetøya) ....

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Lage und Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Bouvetinsel umgeben von Meereis

Die Insel liegt im Südatlantik gut 2.500 Kilometer vom südafrikanischen Festland und etwa 1.600 Kilometer vom Festland der Antarktis entfernt am südlichen Ende des mittelatlantischen Rückens. Damit gilt sie als abgelegenste Insel der Erde.[1] Nächstgelegene Inseln im Atlantik sind die etwa 1.850 km entfernte, zu Großbritannien gehörende Gough Island im Norden und Südgeorgien knapp 2.500 km westlich von Bouvetøya.

Die 9 km lange und 7,5 km breite Insel hat eine Fläche von 49 km² und ist zu etwa 93% von Gletschern bedeckt.[2] Die größten Gletscher der Insel sind der Posadowski-Gletscher, der nach Norden ins Meer abfließt, und der Christensen-Gletscher im Süden der Insel. Im Zentrum liegt das Wilhelm-II-Plateau, an das sich der höchste Berg der Insel, der 780 m hohe Olavtoppen, anschließt. An der knapp 30 Kilometer langen Küste der Bouvetinsel befinden sich hauptsächlich steil abfallende und bis zu 500 Meter hohe Felsklippen, daher besteht nur an der eisfreien Westküsten eine Möglichkeit zu landen.[3]

Der Westküste sind zahlreiche kleinere Felsen vorgelagert, der größte ist Larsøya vor der Südwestspitze der Insel.

Klima[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf der Bouvetinsel herrscht mit einer Durchschnittstemperatur von etwa -1 Grad Celsius über das gesamte Jahr hinweg polares bis subpolares Klima. Die höchsten Temperaturen von 4 °C werden im Südsommer im Februar erreicht, im Südwinter (Juni bis Oktober) übersteigen die Temperaturen 0 °C nicht. In den Monaten Juli bis September wurden mit -5 °C die niedrigsten Temperaturen im Jahr gemessen. Das Klima weist sowohl eine relativ kleine Temperaturamplitude sowie einen geringen Abstand zwischen der Minimal- und Maximaltemperatur eines Monats auf.

Das Klima der Insel wird von starken Winden und damit auch hohen Wellen an der Küste geprägt. Aus diesem Grund müssen alle Unterkünfte für Forscher auf der Insel mit Seilen fest verankert werden.

Klimatabelle für die Bouvetinsel
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 3 4 3 2 1 0 −1 −1 −1 0 1 3 1,2
Mittl. Tagesmin. (°C) 0 0 0 0 −2 −4 −5 −5 −5 −3 −2 −1 −2,3
T
e
m
p
e
r
a
t
u
r
3
0
4
0
3
0
2
0
1
−2
0
−4
−1
−5
−1
−5
−1
−5
0
−3
1
−2
3
−1
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
N
i
e
d
e
r
s
c
h
l
a
g
  Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez

Geologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flora und Fauna[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mehrfache Entdeckung und erste Landung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Valdivia-Expedition 1898[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

20. Jahrhundert[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 17. Dezember 1971 sind die gesamte Insel sowie die zugehörigen Hoheitsgewässer unter Naturschutz gestellt. Nicht davon betroffen ist der Bau einer Wetterstation auf der Insel.[4]

Zwischen der Bouvetinsel und den Prinz-Edward-Inseln kam es am 22. September 1979 zum so genannten Vela-Zwischenfall, als die Sensoren des Vela-Satelliten zwei Lichtblitze registrierten, wie sie typischerweise von einer Kernwaffenexplosion verursacht werden. Daraufhin wurde vermutet, es könne sich möglicherweise um einen gemeinsamen Atombombentest Südafrikas und Isreals gehandelt haben.[5] Allerdings wurden die Messergebnisse auch angezweifelt, da die Explosion aufgrund des Ausfalls eines Sensoren nicht zweifelsfrei als Nuklearexplosion indentifiziert werden konnte. Nachdem bei einem Flug der US Air Force über das angebliche Explosionsgebiet keine radioaktiven Spuren gemessen werden konnten, wurden auch der Einschlag eines Mikrometeoriten in den Satelliten oder ein intensives Gammastrahlen-Ereignis als möglicher Verursacher für die Messung vorgeschlagen.[5]

Wirtschaft und Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Forschungsstation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wirtschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Internet[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Logo der Top-Level-Domain der Bouvetinsel, .bv

Obwohl die Insel, da sie unbewohnt ist, keinen Internetanschluss besitzt, ist ihr die länderspezifische Top-Level-Domain (ccTLD) .bv zugewiesen, die seit 1997 existiert. Der Name der Domain leitet sich vom ISO 3166-Code der Bouvetinsel, BV, ab. Sie wird von der Firma UNINETT Norid AS verwaltet, die auch für die norwegische ccTLD .no zuständig ist. Ebenso wie die ccTLD von Svalbard und Jan Mayen (.sj) ist die Top-Level-Domain der Bouvetinsel derzeit ungenutzt, da sie für potenzielle zukünftige Nutzung reserviert ist und eine Kommerzialisierung wie bei ccTLDs anderer Inseln vermieden werden soll.[6]

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit dem 27. Februar 1930 gehört die Bouvetinsel offiziell als abhängiges Gebiet (norwegisch Biland) zum Königreich Norwegen. Das Gebiet wird bereits seit dem Verzicht der Briten auf ihre Ansprüche im November 1928 von Norwegen verwaltet.

Die Bouvetinsel wird ebenso wie die in der Arktis gelegenen Insel Svalbard und Jan Mayen sowie den aufgrund des Antarktisvertrags nicht international anerkannten norwegischen Gebietsansprüchen in der Antarktis, dem Königin-Maud-Land und der Peter-I.-Insel, von der Abteilung für Polargebiete des norwegischen Justizministeriums mit Sitz in Oslo verwaltet.

http://www.regjeringen.no/nb/dep/jd/dok/regpubl/otprp/20032004/otprp-nr-18-2003-2004-.html?id=176594

Als abhängiges Gebiet besitzt die Bouvetinsel keine eigenen Flagge, von daher wird die Flagge Norwegens verwendet.[2]

Wirkung/Rezeption?[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • P. E. Baker: Historical and geological notes on Bouvetøya. In: British Antarctic Survey Bulletin. Nr. 13, London 1967, S. 71–84 (online)
  • Gerhard Engelmann: Die Bouvet-Insel. Mit 4 Karten. In: Geographische Zeitschrift. Bd. 46, Nr. 11, Leipzig 1940, S. 408–424.
  • Feliks Burdecki: Errichtung einer Wetterstation auf Bouvet Oya? In: Polarforschung. Nr. 35, 1/2, Bremerhaven 1965, S. 38–41 (online)
  • Carl Chun: Von Kapstadt zur Bouvetinsel. In: Aus den Tiefen des Weltmeeres. 2. Auflage, Jena 1903, S. 175–193 (online)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bouvetinsel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikimedia-Atlas: Bouvetinsel – geographische und historische Karten

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Bouvet Island, South Atlantic OceanNASA Earth Observatory
  2. a b CIA World Factbook: Carport/Bouvetøya (englisch)
  3. Bouvetøya: Location and History – The South Atlantic and Subantarctic Islands (private Webseite über die südatlantischen und subantarktischen Inseln, englisch)
  4. Forskrift om fredning av Bouvetøya med tilliggende territorialfarvann som naturreservat – lovdata.no (norwegisch)
  5. a b The Vela Incident: Nuclear Test or Meteoroid? – The National Security Archive
  6. UNINETT Norid AS: The .bv and .sj top level domains