Benutzer:CeGe/Joyeuse

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Rafah der Deckname eines griechischen Frachtschiff, das 1946 als Flüchtlingsschiff für die als „Alija Bet” bezeichnete Einwanderung von Juden nach Palästina genutzt wurde.

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde vom Mossad le Alija Bet, einer Organisation der Hagana, und vom Palyam die Einwanderung jüdischer Holocaust-Überlebender und Displaced Persons nach Palästina organisiert. Nachdem die britische Mandatsregierung unter dem Druck arabischer Aufstände die Einreisequote für Juden in den 1930er Jahren immer weiter reduziert hatte, erfolgte die Alija Bet genannte Einwanderung illegal. Um dem Einwanderungsdruck zu begegnen, errichteten die Briten eine Seeblockade, und deportierten ergriffene Einwanderer im Internierungslager in Atlit.

Schiffsgeschichte

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Das für den Einsatz geplante Schiff wurde wurde im Hafen von Piräus von Palyamniks auf die bevorstehende Transportaufgabe hergerichtet. Unklar ist, um welches Schiff es sich tatsächlich gehandelt hat. Nach Stand der Literatur kommen hierbei im Wesentlichen zwei Schiffe in Frage, zum einen die Athina S. zum anderen die Athina

Das Schiff wurde 1898 auf der Werft Day, Summers & Co. in Southampton, England unter der Baunummer 111 als Yacht für einen unbekannten Privatmann gebaut. Bei ihrem Stapellauf am 23.04.1898 erhielt sie den Namen Joyeuse. Im Jahre 1920 kaufte die griechische Firma „Kimaiki S.S. Co.” aus Kymi, Euböa, das Schiff, und benannte sie in Panaghia um. Zehn Jahre später erstand sie die Firma N. Pappas & Co. aus Chalkis und benannte sie in Athina S.um. 1934 ging sie an Ef. Stoforos. Es handelte sich um ein Schiff mit einer 144,3 ft (44 m) Länge über alles, einer Breite von 22,1 ft (7 m) und einem maximalen Tiefgang von 13,9 ft (4,2 m)[1] Sie soll für 785 Passagiere zugelassen gewesen sein.[2] Im Rahmen des Zweiten Weltkrieges requirierte die griechische Regierung das Schiff ab dem 06. November 1940 als Transporter. Gegen den Einsatz als Rafah spricht, daß es am 23.04.41 unter dem Kommando des Kapitäns Antonios Solounias zwei Seemeilen östlich von "Psathopyrgos", einem Ort zwischen Aigion und Patras in der Bucht von Korinth von der dt. Luftwaffe bombardiert, schwer beschädigt und versenkt worden sein soll. Hierbei habe es keine Verluste gegeben. Das Schiff wurde nach dem Krieg abgebrochen.[3]

ANACES 105579 GBR Date completed

1897 20/04/1897

Vessel description Cargo Steel Screw Steamer

Builder Russell & Co, Port Glasgow Kingston Yard 407

Tonnage,Length,Breadth,Depth,Draft 2535 grt / 1633 nrt / 309.7 ft 44.1 ft 20.4 ft

Engine builder J G Kincaid & Co Ltd

Engine detail T3cyl (22,35,57x42ins), 208nhp, 1 screw

First owner G.T.Soley & Co. Ltd., Liverpool Greenock

Other names 1899 HOMERIC - 1901 BERNILLA - 1906 ATHINA

Subsequent owner and registration history 1899 The Steamship "Homeric" Co Ltd (Andrew Weir & Co, mgr), Glasgow. 1901 Bernilla Steamship Co Ltd (Larrinaga & Co, mgr), Liverpool. 1906 B. N. B. Familiaris of Syra, Greece. Fate / Status

1909 Sank 02/01/1909 Disposal Detail Sank 20 miles off Sinope on passage Poti to German ports with manganese ore. [4]

Departed Bakar, Yugoslavia 26 Nov 1946, sank 5 Dec 1946 Wrecked on Syrina (Sirna) Island in the Aegean in extremely bad weather. Reported the refugees were to be transferred to the Lochita (No. 130) at sea. Eight were lost, including three children. Survivors were rescued in a storm by the British minesweeper Providence, destroyer Chevron, and the Greek destroyer Themistocles, transferred to LST 3016 and taken to Cyprus. Women and children were taken to Palestine in Feb 1947. [2]

Im November fuhr das Schiff mit einer griechischen Mannschaft unter einem griechischen Kapitän nach Bakar nahe Rijeka im damaligen Jugoslawien (heute Kroatien), um dort 785 Einwanderer an Bord zu nehmen. Für die Überfahrt nach Palästina erhielt die Athena den Hagana-Codename Rafah, in Anlehnung an das britische Internierungslager in der gleichnamigen Stadt. Dort wurden nach der Operation Agatha am 29. Juni 1946 mehrere tausend Juden interniert.

Bei der Abfahrt der Rafah aus Bakar am 26. November 1946 herrschten über der Adria für die Jahreszeit übliche Stürme. Der Kapitän scheute deshalb den Kurs über die offene See, und fuhr in den Kanälen zwischen der Küste und den kroatischen Inseln entlang. In der Ägäis steuerte er von einer Insel zur nächsten. Am 7. Dezember erreichte die Rafah die griechische Ägäisinsel Syrna. Hier steuerte der Kapitän das Schiff in eine schlecht geschützte Bucht, um dort zu ankern und das Ende des Sturms abzuwarten, der die letzten Tage an Intensität zugenommen hatte. Während der Ankerung lief die Rafah auf ein Riff auf und schlug leck. Trotz des Sturms sprangen die Einwanderer und die Besatzung ins Wasser und retten sich an das felsige Ufer. 45 Minuten später versank die Rafah. Bei der Tragödie kamen acht Einwanderer ums Leben, elf weitere wurden zum Teil schwer verletzt. Verlust-Ort : "Psathopyrgos", zwischen Aigion und Patras, Bucht von Korinth, Peloponnes, Griechenland

Über das Funkgerät, das der Palyam-Funker Avraham Lichovsky von Bord der Rafah retten konnte, wurde der Mossad le Alija Bet sowie die britische Luftwaffe über das Unglück informiert. Am 8. Dezember sichtete ein britisches Suchflugzeug die Schiffbrüchigen, und am Tag darauf wurden vom Flugzeug aus Lebensmittel, Medikamente und Ausrüstung abgeworfen. Inzwischen hatten die Schiffbrüchigen Kontakt mit der griechischen Bevölkerung der Insel aufgenommen, die ihnen nach einer Nacht unter freiem Himmel ersten Schutz bot.

Am 11. Dezember erreichte ein griechischer Zerstörer die Bucht, und nahm die griechische Schiffsbesatzung sowie die elf verletzten Einwanderer und zehn Begleiter auf, die nach Rhodos gebracht wurden. Tags darauf erreichten zwei britische Zerstörer Syrna, und nahmen die restlichen Schiffbrüchigen an Bord. Die Begleitmannschaft des Palyam mischte sich unauffällig unter die Einwanderer, so daß sie von den Briten nicht erkannt und separiert werden konnten. Die Juden wurden im Rahmen der Operation Igloo nach Zypern gebracht und sollten im Lager Karaolos interniert werden. Als die Schiffe vor Zypern ankamen, widersetzten sich die Juden vehement gegen die Ausschiffung. Die britischen Soldaten konnten sie erst nach Einsatz von Rauch- und Tränengasgranaten von Bord bringen.

Am 20. November 1972 wurden die acht Todesopfer des Unglücks, die auf Syrna bestattet waren, auf den Friedhof in Haifa überführt.

  • Melissinos, Ioannis: 1995 (griechisch).
  • Dounis, Christos: Band I. Finatec, Athen 2000 (griechisch).
  • Harlaftis, Gelina; Vlassopoulos, Nikos: Pontoporeia – Segler und Dampfer, 1830-1939. ELIA, Athen 2002 (griechisch).
  1. Suchergebnis zu Athina S. (1945). Plimsoll ShipData/PortCities Southampton, abgerufen am 15. November 2015.
  2. a b Rafiah — Athina S. Paul H. Silverstone, abgerufen am 15. November 2015.
  3. ">Griechische Schiffsverluste > ATHINA S. Privates Historisches Marinearchiv, abgerufen am 15. November 2015.
  4. Die Athina auf der Webseite des „Caledonian Maritime Research Trust”. Caledonian Maritime Research Trust, abgerufen am 15. November 2015.