Benutzer:DerLoky/VVDSt München

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Wappen Prunkwappen
Wappen des VDSt München Prunkwappen des VDSt München
Basisdaten
Bundesland: Bayern
Universität: München
Gründung: 21. Mai 1885 in München
Mitglieder 1971: 147
Mitglieder 2016: 105
Dachverband: VVDSt-KV
Farben: schwarz-weiß-rot (silberne Perkussion)
Zirkel:
Wahlspruch: Mit Gott für Volk und Vaterland!
Stellung zur Mensur: nicht schlagend
Couleur: farbenführend
Adresse: Grünecker Str. 2

80805 München

Internetseite: www.vdst-muenchen.eu

Der Verein Deutscher Studenten München im VVDSt – KV (VDSt München) ist eine farbenführende, konfessionell und politisch ungebundene, nichtschlagende, deutsche Studentenverbindung, die dem Verband der Vereine Deutscher Studenten – Kyffhäuserverband angehört.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gründung im Kaiserreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Verein Deutscher Studenten München wurde am 21. Mai 1885 von 18 Mitgliedern anderer VDSt Bünde, die zu ihrem Studium nach München gekommen waren, an der Ludwig-Maximilians-Universität München gegründet.[1][2] Noch im selben Jahr, im August 1885, wurde der VDSt München in den Kyffhäuserverband aufgenommen und für 1909/10 erstmalig zum Vorort des Verbands gewählt. Bis zum Ersten Weltkrieg verzeichnete die Verbindung beständigen Mitgliederzuwachs, zwischen 1908 und 1914 zählte der Bund im Schnitt über 70 Mitglieder.[3]

Kaiserkneipe des VDSt München im WS 1902/03
Der VDSt München im WS 1899/1900

Der VDSt München in der Weimarer Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der ersten Verbandstagung des Kyffhäuser-Verband der Vereine Deutscher Studenten, die nach dem Ersten Weltkrieg im Jahre 1919 stattgefunden hat und die beiden Führer des deutschen Heeres, Paul von Hindenburg und Erich Ludendorff  zu Ehrenmitgliedern ernannt wurden[4], bekam der Münchner Bund am 23. November 1920 den Auftrag, General Ludendorff als Ehrenmitglied des Verbandes zu begrüßen. Felix von Bothmer und Eduard von Liebert, wurden ebenfalls zu Münchner Ehrenmitgliedern ernannt.[5] Am 18. Januar 1921 veranstaltete der Bund im Festsaal des Hofbräu seinen ersten gemeinsamen Reichsgründungskommers nach dem Ersten Weltkrieg, zusammen mit den Münchner Verbindungen des Akademischen Turnbundes.

Von 1923 bis 1924 übernahm der VDSt München zum zweiten Mal den Vorort des VVDSt und führte im Sommer 1923 die Verbandstagung im nordbayerischen Kronach durch. Im Jahre 1924 fand die Verbandstagung unter Münchner Leitung wieder in Kelbra am Kyffhäuser statt, wo der Münchner Vorortsvorsitzende zusammen mit dem Vorsitzenden des Altherrenbundes das Ehrenmal der Bismarcksäule am Kyffhäuser einweihte. Im Jahre 1928 trennten sich die Wege der Verbindung und Erich Ludendorffs.

Marsch der Münchner Chargierten vor Kronprinz Rupprecht von Bayern auf der Gedenkfeier für die Gefallenen des Erstes Weltkriegs, 4. November 1923. 1. Reihe, 2. v. r. Chargierter des VDSt München[6]

Zwischen Auflösung und Zweitem Weltkrieg[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler war die studentische Freiheit weitgehend eingeschränkt. So verpflichtete der Kyffhäuser-Verband seine aktiven Mitglieder dazu, sich einer Wehrausbildung in SA oder Stahlhelm zu unterziehen, was der Aufforderung zum Eintritt in diese Verbände gleichkam. Im Jahre 1936 zählte die Münchner Aktivitas trotz zunehmender Widrigkeiten immer noch 40 bis 45 Mitglieder. Die Auflösung des Kyffhäuser-Verbands 1938 bedeutete auch das Ende des aktiven Bundesleben der Studentenverbindung. Deren Eigentum, bestehend aus Chargenwichsen, Paukzeug und Einrichtung, stellten die Mitglieder in einem Münchner Lagerhaus unter, wo es später bei einem Bombenangriffe zerstört wurde. Mittelpunkt des VDSt München blieb auch in dieser Zeit der VDSt-Stammtisch im „Augustiner“.

Die Wiedergründung des VDSt München-Prag[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Herbst 1951 trafen sich einige Alte Herren des VDSt München mit mehreren VDStern aus den verschiedensten VDSt-Bünden in Deutschland, die es nach dem Krieg nach München verschlagen hatte[7] und beschlossen die Wiedergründung des VDSt München. Auf dieser Basis wurde im Sommersemester 1952 der aktive Bund gegründet. Auf Wunsch einiger nach München verschlagener Prager VDSter änderte die Studentenverbindung ihren Namen in VDSt München-Prag.[8] Auf der Verbandstagung im Juli 1963 wurde der VDSt München zum dritten Mal zum Vorort gewählt und bezog am 21. September das neue Heim in der Türkenstr. 51. Zu dieser Zeit zählte der AH-Bund München und Prag zusammen 210 Mitglieder. Im folgenden Jahrzehnt sank die Mitgliederzahl deutlich[9], daher kam es am 7. Mai 1982 zur Suspension des aktiven Bundes der Verbindung, da er nicht mehr über die vorgeschriebene Zahl von drei Aktiven verfügte[10][11].

Der VDSt München seit 2006[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Floßfahrt des VDSt München, am Floßplatz in Wolfratshausen-Weidach, ungefähr 1900

Nachdem zahlreiche Versuche, den Aktiven Bund wiederzugründen, in den 1990er Jahren zu keinem Erfolg führten, konnte auf der Verbandstagung 2005 in Mainz schlussendlich die Wiedergründung einer Aktivitas angekündigt und nach Abstimmung der anwesenden Delegierten genehmigt werden.[12] Am 16. September 2006 trafen sich Vertreter des Münchner Altherrenbundes sowie zwei Aktive aus anderen Bünden zur konkreten Wiedergründung. Sie wählten den Namen VDSt München, ohne "Prag".

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 2006 haben die  Vereinten Nationen (UN) die VDSt-Akademie für das Engagement im Bereich „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ ausgezeichnet.[13] Das Projekt „Wissen für Europa“ wurde vom Nationalkomitee für die UN-Dekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ als offizielles „Dekade-Projekt“ ausgewählt. Am 1. Februar 2008 wurde das Projekt für zwei weitere Jahre ausgezeichnet.[14].

Bekannte Mitglieder[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ludwig Bergsträsser (* 23. Februar 1883 in Altkirch im Elsass; † 23. März 1960 in Darmstadt), Historiker, deutscher Politikwissenschaftler, Ministerpräsident von Hessen
  • Rudolf Camerer (* 25. August 1869; † 19. April 1921), Professor an der TU München, dort Gründer des “Hydraulischen Instituts” und Erfinder der spezifischen Drehzahl als Kennzahl für Turbomaschinen
  • Franz Jesser (* 1. Juli 1869 in Zwittau, Mähren; † 16. März 1954 in Frankfurt am Main), sudetendeutscher Publizist und Politiker
  • Rudolf Kummer (* 28. April 1896 in Nürnberg; † 6. April 1987 ebenda), deutscher Bibliothekar und Kulturpolitiker
  • Werner Lembcke (* 30. März 1909 in Rostock; † 10. August 1989 in Schönebeck an der Elbe), deutscher Chirurg und Hochschullehrer
  • Ernst Schmidt, (* 11. Februar 1892 in Vögelsen bei Lüneburg; † 22. Januar 1975 in München), deutscher Professor für Thermodynamik an der TU München
  • Rudi Stephan (* 29. Juli 1887 in Worms; † 29. September 1915 bei Tarnopol, Galizien), deutscher Komponist
  • Hermann Unger (* 26. Oktober 1886; † 31. Dezember 1958), deutscher Komponist
  • Hans Egidi (* 2. Juni 1890 in Crossen an der Oder; † 3. Dezember 1970 in München), deutscher Jurist und Präsident des Bundesverwaltungsgerichts

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Verein Deutscher Studenten München (Hrsg.): Festschrift 70. Stiftungsfest des VDSt München-Prag, S.5f., Zirlewagen, Marc (Hrsg.): Praktisches Handbuch des Verbandes der Vereine Deutsche Studenten – Kyffhäuser-Verband, 7. Auflage, S. 259f.
  2. Roos-Schumacher, Hedwig: "Der Kyffhäuserverband der Vereine Deutscher Studenten 1880–1914/18. Ein Beitrag zum nationalen Vereinswesen und zum politischen Denken im Kaiserreich". 2. Auflage. Akademischer Verein Kyffhäuser, Kiel 1987, (Deutsche akademische Schriften N. F. 7, ZDB-ID 1081271-4), (Zugleich: Köln, Univ., Diss., 1985)
  3. Verein Deutscher Studenten München (Hrsg.): Festschrift 70. Stiftungsfest des VDSt München-Prag, S.7-11.
  4. Frank Grobe: "Burschen heraus!" - Das Kriegserlebnis 1914-1918 und die Emanzipation der Ingenieure. In: Harald Müller, Florian Eßer (Hrsg.): Wissenskulturen - Bedingungen wissenschaftlicher Innovation. Band 12. kassel university press GmbH, Kassel 2012, ISBN 978-3-86219-236-6, S. 163.
  5. Vom Tage. In: Albert Langen, Thomas Theodor Heine (Hrsg.): Simplicissimus. Nr. 41. Simplicissimus-Verlag GmbH & Co., München 10. Januar 1923, S. 584 (simplicissimus.info [PDF]).
  6. Alexandra Kaiser: Von Helden und Opfern - Eine Geschichte des Volkstrauertags. Campus Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-593-39288-2, S. 118–132; 330.
  7. Verein Deutscher Studenten München (Hrsg.): Festschrift des Vereins Deutscher Studenten München zu seinem 125. Stiftungsfest, S. 27 f., Zirlewagen, Marc (Hrsg.): Praktisches Handbuch des Verbandes der Vereine Deutsche Studenten – Kyffhäuser-Verband, 7. Auflage, S. 260 f.
  8. Dr. Ernst-Günter Glienke: Civis Academicus. Hrsg.: Dr. Ernst-Günter Glienke. Jahrgang 2002/2003. SH-Verlag GmbH, Köln 2002, ISBN 3-89498-105-9, S. 210.
  9. Verein Deutscher Studenten München (Hrsg.): Festschrift des Vereins Deutscher Studenten München zu seinem 125. Stiftungsfest, S. 29-32.
  10. Studentenverbindung. In: Wikipedia. 6. Juli 2016 (wikipedia.org [abgerufen am 25. Juli 2016]).
  11. Dr. Ernst-Günter Glienke: Civis Academicus. Hrsg.: Dr. Ernst-Günter Glienke. Jahrgang 2002/2003. SH-Verlag GmbH, Köln 2002, ISBN 3-89498-105-9, S. 434.
  12. Verein Deutscher Studenten München (Hrsg.): Festschrift des Vereins Deutscher Studenten München zu seinem 125. Stiftungsfest, S. 32-38.
  13. Datenbank der offiziellen Dekadeprojekte: http://www.dekade.org/datenbank/index.php?d=g&gid=247. 5. Oktober 2007.
  14. Datenbank der offiziellen Dekadeprojekte: http://www.dekade.org/datenbank/index.php?d=g&gid=643. 4. November 2009.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Zirlewagen, Marc (Hrsg.): Praktisches Handbuch des Verbandes der Vereine Deutsche Studenten – Kyffhäuser-Verband, 7. Auflage, Essen 2012, ISBN 978-3-929953-12-1.
  • Zirlewagen, Marc: „Sinnbild der Einheit Deutschlands“: Die Bismarcksäule auf der Rothenburg im Kyffhäuser, Books on Demand, 1. Auflage, ISBN 978-3735741189
  • Zirlewagen, Marc: Wahlspruch im Wandel: Das Bekenntnis der Vereine Deutscher Studenten1881–1970, Books on Demand, 1. Auflage, ISBN 978-3735757258
  • Kurth, Alexandra: Männer - Bünde - Rituale: Studentenverbindungen seit 1800 (Campus Forschung), Campus Verlag, 1. Auflage, ISBN 978-3593376233
  • Zirlewagen, Marc: 1881–2006 – 125 Jahre Vereine Deutscher Studenten, Bd. 1: Ein historischer Rückblick, Pressburg 2006. ISBN 3-929953-06-4.
  • Zirlewagen: „Um unseres deutschen Volkes Sein oder Nichtsein“ – Der Kyffhäuser-Verband der Vereine Deutscher Studenten im Ersten Weltkrieg, Pressburg 2009, ISBN 10-3-929953-09-9.
  • Zirlewagen, Marc: Der Kyffhäuser-Verband der Vereine Deutscher Studenten in der Weimarer Republik. SH-Verlag, Köln 1999, ISBN 3-89498-057-5.
  • Zirlewagen, Marc (Hrsg.): Kaisertreue – Führergedanke – Demokratie. Beiträge zur Geschichte des Verbandes der Vereine Deutscher Studenten (Kyffhäuser-Verband). SH-Verlag, Köln 2000, ISBN 3-89498-077-X.
  • Zirlewagen, Marc: Bibliographie zur Geschichte der Vereine Deutscher Studenten. Akademischer Verein Kyffhäuser, Essen 2011, ISBN 978-3-929953-11-4.
  • Zirlewagen, Marc (Hrsg.): Ferdinand Friedensburg und die Vereine Deutscher Studenten. Herausgegeben anlässlich seines 125. Geburtstags, Essen 2012, ISBN 978-3-929953-13-8.
  • Bruckner, Andreas (Hrsg.): Festschrift des Vereins Deutscher Studenten München zu seinem 125. Stiftungsfest vom 2. bis 4. Juli 2010, München 2010. ISBN 1194-0018-12-4.
  • Verein Deutscher Studenten München (Hrsg.): Festschrift 70. Stiftungsfest des VDSt München-Prag vom 8. bis 10. Juli 1955, München 1955.
  • Frank Grobe: "Burschen heraus!" - Das Kriegserlebnis 1914-1918 und die Emanzipation der Ingenieure. In: Harald Müller, Florian Eßer (Hrsg.): . Band 12. kassel university press GmbH, Kassel 2012, ISBN 978-3-86219-236-6.
  • Albert Langen, Thomas Theodor Heine (Hrsg.): . Nr. 41. Simplicissimus-Verlag GmbH & Co., München 10. Januar 1923.
  • Dr. Ernst-Günter Glienke: Civis Academicus. Hrsg.: Dr. Ernst-Günter Glienke. Jahrgang 2002/2003. SH-Verlag GmbH, Köln 2002, ISBN 3-89498-105-9.
  • Alexandra Kaiser: Von Helden und Opfern - Eine Geschichte des Volkstrauertags. Campus Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2010, ISBN 978-3-593-39288-2.

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