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Ernst Redl
Ernst Redl (* 18. Juni 1943 in Wien; † 16. Juli 2010 in Nürnberg) war ein österreichisch-australischer Maler des Hyperrealismus, der Stilrichtung des Wiener Phantastischen Realismus.
Leben und Werk
Leben
Ernst Redls zeichnerisches Talent wurde bereits in der Schule erkannt und seine außerordentliche Begabung gefördert. Viele Besuche der Museen in Wien waren prägende Erlebnisse und Initialzündung für den Wunsch des Jugendlichen, später einmal ebenso malen zu können wie die dort ausgestellten Alten Meister, wie beispielsweise Velázquez, Rembrandt, Vermeer. Nach der Schulzeit absolvierte er eine Lehre als Lithograph und begann ein Studium an der Akademie der Bildenden Künste in Wien.
1973, nach mehreren Reisen und einem längeren Aufenthalt in Australien, nach kurzen abstrakten und impressionistischen Phasen, deren Bilder er unbefriedigend fand, konzentrierte sich Ernst Redl mit 30 Jahren ausschließlich auf die Mehrschichtmalerei und sah sich selbst als Berufsmaler. Aufbauend auf seinem intensiven Eigenstudium der Werke alter Meister und nach jahrelangen Experimenten mit Farben und verschiedenen Maltechniken konzentrierte er sich auf die Darstellung idealisierter Landschaften. Durch einen bis ins Detail konstruierten Bildaufbau komponierte er Landschaften, wie sie in dieser Perfektion und Harmonie in der erlebten Natur nicht vorkommen. Dem Betrachter erscheinen sie jedoch real.
Ernst Redl lebte viele Jahre in München und Sydney und fand 1990 schließlich in Nürnberg seine Heimat. Einige Monate des Jahres verbrachte er auf seiner Farm in Australien, um Kraft zu schöpfen und neue Ideen zu entwickeln. Die teilweise unberührten Landschaften Australiens, das Licht und die Farben waren prägend und typisch für seine Bilder.
Arbeitsweise und Mehrschichtmalerei
Ernst Redl war nie ein Maler, der dem jeweiligen Zeitgeist entsprechen wollte oder seine Malerei dem Diktat irgendwelcher Kunstregeln unterwarf. Die wesentlichsten Merkmale in Ernst Redls künstlerischem Schaffen sind die außerordentliche Lebendigkeit und Realitätsnähe seiner Werke aufgrund der enormen Vielfalt von Farbvariationen, die eindrucksvolle Illusion von Licht und Schatten, die faszinierende Darstellung von Wolkenstimmungen sowie die bemerkenswerte Tiefe, die seine Werke auszeichnet. Diese Ergebnisse erreichte er vor allem durch die Mehrschichtmalerei.
Bei dieser sehr aufwändigen Maltechnik werden in mehreren getrennten Arbeitsschritten einzelne Partien des Bildes vielfach übermalt, so dass die fertige Wirkung erst allmählich entsteht. Die einzelnen Farben werden nicht vermischt sondern in relativ reinen transparenten Farbschichten übereinander gelegt, um eine besondere Plastizität und Leuchtkraft der Bilder zu erreichen. Das Licht dringt durch die dünneren oberen Schichten und wird von den darunter liegenden Schichten zurück an die Oberfläche reflektiert. Die Farbe wird von unten her beleuchtet, das Bild scheint von innen heraus zu strahlen. So erhält z. B. Wasser in den Gemälden von Ernst Redl seine Durchsichtigkeit und Tiefe.
Gemälde von Ernst Redl findet man heute in ausgesuchten Galerien in Deutschland und Österreich. Die meisten befinden sich allerdings im Privatbesitz.
Ausstellungen
Einzelausstellungen:
1978: Galerie Schöninger, München
1988: Galerie Schöninger, München
1993: PROM Galerie, München
1997: Haus der Gemälde, Nürnberg
2009: Galerie Prat, Linz, Österreich
Literatur
- 1978: e. redl. – Ölgemälde · Zeichnungen · Aquarelle · Gebr. Giehrl Druckerei GmbH München, 64 Seiten
- 1988: e. redl. – Werkauswahl · Gebr. Giehrl Druckerei GmbH München, 144 Seiten
- 2002: REDL. – Werkauswahl · Gebr. Giehrl Druckerei GmbH München, 164 Seiten
Weblinks
Offizielle Website von Ernst Redl