Benutzer:Frederic Passerau/Ehrenbreitstein

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Die in den Jahren zwischen 1817 und 1828 erbaute preußische Festung Ehrenbreitstein ist zwar als militärisches Bauwerk konzipiert worden, jedoch war sie in ihrer gesamten Geschichte zugleich ein Ort der Muse, Kultur und Begegnung. Der Grund dafür liegt u.a. in ihrer pittoresken Lage hoch über dem Rhein, der Mosel-Mündung gegenüber, sowie in der Qualität ihrer Architektur, die sie sehr bald zu einem zunächst nationalen, später dann auch internationalen bedeutsamen Denkmal gemacht hat.

Besonders der „Schlossplatz“ (der Name keine neuzeitliche Erfindung, er wird schon als solcher auf Originalkarten bezeichnet) ist dem Geist des architektonischen Klassizismus: Pilaster, die einzelne Architekturelemente zusammenfassen, der Wechsel von Fenster und Türen und der Rückgriff auf antike Elemente (Kurtine: römische Wasserleitung) vermitteln den Eindruck einer schlossartigen Anlage.

Die kulturelle und musische Rezeption der Festung durch die Bevölkerung und die Besucher steht in Spannung zu ihrer militärischen Funktion. Diese Spannung zieht sich wie ein Roter Faden durch ihre Geschichte. In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts wird diese Spannung aufgelöst: Die Festung Ehrenbreitstein wird vollends zu einem Ort der Kultur und Kulturvermittlung.


Die Festung als Ausflugsort für Besucher

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So gibt es schon Mitte des 19. Jahrhunderts für die nicht-militärische Bevölkerung Führungen durch die Festung. Breits zu dieser Zeit beginnt die Tradition eines Führungsdienstes auf der Festung; damals wurde er meist durch invalide Unteroffiziere vorgenommen. Der Besucher wurde vom Felsenweg aus auf den oberen und niederen Schlossplatz geführt – weiter in die Festung kam er nicht, da diese unter militärischer Geheimhaltung stand. Zugleich war die Festung Ehrenbreitstein spätestens seit Mitte des 19. Jahrhunderts immer auch ein Ausflugsort für die Bevölkerung und die Besucher des Rheins. Der Grund dafür liegt ihrer Lage hoch über dem Rhein; sowohl der Blick von oben auf die Mündung der Mosel in den Rhein als auch der Blick von unten hinauf auf die Bergspitze haben Maler und Fotografen inspiriert. Die Festung ist wohl eines der meistfotografierten und meistgemalten Objekte am Mittelrhein.

Die Tradition der Führungen lebte nach dem I. Weltkrieg in den 1920er Jahren wieder auf, zudem wurde auf dem Schlossplatz das erste Ausflugslokal eingerichtet.

Die Festung als Museum

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Zum dem Ende des 19. Jahrhunderts – mit der Rückstufung zu einer Festung Zweiten Grades – wurden die ersten Pläne entwickelt, auf der Festung ein Militär- oder Festungsmuseum zu errichten, Pläne, die bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts immer wieder unter wechselnden Vorzeichen entwickelt, doch nie umgesetzt wurden. Doch das Bedürfnis der Besucher der Festung, mehr über ihre Geschichte zu erfahren, war groß. Eine kleine Ausstellung zur Geschichte der Festung Ehrenbreitstein im Landesmuseum Koblenz 1978 machte den Anfang. Die Ausstellung „Soldatenalltag“ ab den 1990er Jahren und ein kleiner historischer Überblick in einem Museumsshop seit 2002 führten diese Tradition fort Mit dem neuen „Festungsgeschichtlichen Rundgang“, der 2011 eröffnet werden soll, findet diese Tradition ihren vorläufigen Abschluss.


Die Neunutzung der Festung als Kulturdenkmal

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Nachdem die militärische Nutzung mit der Entfestigung im Jahre 1922 ihr Ende gefunden hatte, konzentrierten sich alle Bemühungen darauf, aus diesem Ort kulturell und touristisch zu erschließen. So plante in den 1920er Jahren der Gründer der Deutschen Burgenvereinigung, Bodo Ebhardt, die Festung Ehrenbreitstein zu einem Reichsehrenmal um. Die Umsetzung der Pläne verlief sich allerdings in den folgenden Jahren, stattdessen hat Tannenberg den Status eines National-Denkmals (Tannenberg-Denkmal) erhalten. Weitere Erhaltungsanträge für die Festung Ehrenbreitstein wurden unter anderem vom Provinzialkonservator der Rheinprovinz Edmund Renard und des Rheinischer Verein für Denkmalpflege und Landschaftsschutz verfasst. Auch für den amerikanischen General Henry T. Allen und den britischen Major O’Connor stellte der Ehrenbreitstein keine militärische Bedrohung mehr dar, sie setzten sich für dessen Rettung ein. 1922 war man sich der kulturhistorischen Bedeutung des Bauwerkes bewusst, der landschaftsprägende Charakter der Festung wurde anerkannt. Es wurden nur die Anlagen vor der Festung wurden geschleift und das Gegenminensystem unbrauchbar gemacht.

Die Festung - Ort für Kulturgüter und kulturelles Schaffen

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Der II. Weltkrieg unterbrach die Nutzung der Festung durch die Bevölkerung als Ausflugsziel, zugleich wurde gerade in dieser Zeit die Festung zum Aufbewahrungsort für Kulturgüter aus Koblenz, Köln, Essen und weiteren Städten des Ruhrgebietes. Staats-, Stadt- und Privatarchive wurden hier untergebracht, ebenso wertvolle Möbel von Geschäfts- und Privatleuten. Das ehemals städtische Museum von Koblenz sicherte den größten Teil seiner Bestände auf der Festung Ehrenbreitstein, was sich als Glücksfall erwies, da das Kurfürstliches Schloss Koblenz, in dem es beheimatet war, zerstört wurde.

Die Nutzung als Tresor oder Archiv brach auch nach dem II. Weltkrieg nicht ab. Nun wird die Festung für den Bund und das Land Rheinland-Pfalz, zunehmend als Ort für die Unterbringung ihrer Kulturgüter interessant: Wegen des weitgehend konstanten Klimas aufgrund des massiven Mauerwerks lagerte in den Räumen der Festung bis 1998 das Bundesfilmarchiv große Teile seiner Magazinbestände.

1947 entsteht Rheinland-Pfalz. Indem das neu gegründete Bundesland die Festung in Eigentum übernimmt, hat es vor allem die kulturelle Nutzung der Festung im Blick: 1950 zog die Archäologische Denkmalpflege mit ihrer Außenstelle Koblenz in die Räume der Landbastion.

Aus diesen von der Archäologischen Denkmalpflege gesammelten Objekten entstand das Landesmuseum Koblenz (LMK). 1956 wurde der Grundstein für das LMK gelegt, 2006 feierte es 50-jähriges Bestehen. Zunächst in wenigen Räumen der Landbastion untergebracht, ist das LMK inzwischen zu einem der bedeutendsten Museen für Technik- und Kulturgeschichte des Landes Rheinland-Pfalz angewachsen. Das LMK versteht sich als technisches und kulturhistorisches Museum. Neben ständigen Dauerausstellungen zur Technikgeschichte (August Horch, Bimsindustrie, Weinbau, Zinngießerei, Sektherstellung, Schnapsbrennerei) gehört seit 2003 eine Archäologische Dauerausstellung zu seinen Abteilungen. Hier präsentiert das LMK in Kooperation mit der Direktion Archäologie, Außenstelle Koblenz „Geborgene Schätze – Archäologie an Mittelrhein und Mosel“. Drei Kabinettausstellungen pro Saison präsentieren den „Aktuellen Fund“. Weiterhin wird in der Dauerausstellung die Entwicklung der Menschen und ihrer Lebensumstände im nördlichen Rheinland-Pfalz in den vergangenen 800.000 Jahren gezeigt. Das LMK legt Wert auf ein Ausstellungsbegleitprogramm mit Aktionstagen, an denen der Augenmerk auch auf dem museumspädagogischen Rahmenprogramm (Museumspädagogik) liegt. In einem „hands on - Erlebnisbereich“ (Hands-on-Museum) können Besucher durch Anfassen von Originalen und Repliken neue Erfahrungen mit archäologischen Exponaten sammeln.

Diese sind auch immer wieder Rahmenprogramm zu seinen Familienausstellungen. Weit über 100 Sonderausstellungen wurden zwischen 1977 und 2001 allein veranstaltet, die von mehr als 4 Millionen Besuchern gesehen wurden. Viele Ausstellungen sind zu Publikumsmagneten geworden, wie z. B. „Vom Brot zum Korn“, „Die Wikinger“, „Lego“, „Nintendo“ oder „HARIBO“, für die das Museum einen Marketingpreis erhielt.

Der Ausbau des LMK findet weitere Fortsetzungen: Ab 2011 soll im Bereich der „Langen Linie“ auf der Festung Ehrenbreitstein neue Räume eröffnet werden. Die Sammlungen zur Geschichte der Fotografie des Landes Rheinland-Pfalz sowie zur Geschichte des Weinbaus sollen hier Platz finden und den Besuchern präsentiert werden. Ab 2012 werden dann die Räumlichkeiten des LMK im Bereich der Hohen Ostfront und der Landbastion einer Sanierung unterzogen. In diesem Zusammenhang wird auch ein neues Ausstellungskonzept für die Präsentation der Bestände des LMK vorgenommen.

Die Festung als kulturhistorisches Zeugnis

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Die Bedeutung der Festung selbst als kulturhistorisches Zeugnis von besonderer Bedeutung rückte spätestens Ende der 1990er Jahre ins Blickfeld. Vielfältige Führungsangebote erschließen die Festung in diesem Sinne. Seit 1998 gibt es neben der Standardführung auch zahlreiche Spezialführungen. Neu konzipiert und mit weiteren Erkenntnissen erweitert wird es ab 2011 einen „Festungsgeschichtlichen Rundweg“ unter dem Titel „Kelten, Fürsten, Kanoniere“ geben.

Eine Ausstellung mit dem Titel „Festungsschicksale“ war Anlass, zum 60jährigen Jubiläum des Landes Rheinland-Pfalz 2007 eine Wohnung, in der Art wie sie in den 1950er/1960er-Jahren auf der Festung bestanden hat, wieder herzurichten. Diese Ausstellung entwickelte sich einer Attraktion, die viele Besucher auf die Festung lockte. Beliebt war auch der Weg aus der Festungswohnung über eine Treppe auf die Dächer der Festung. Dort hatten die ehemaligen Bewohner einen kleinen Gemüsegarten und Plätze für Kleinvieh hergerichtet

Die Weise der damaligen Bewohnung der Festung können Besucher ab 2011, wenn die Bundesgartenschau (BUGA 2011) auf der Festung Ehrenbreitstein ihre Pforten geöffnet hat, wieder erleben: Historische Themengärten auf dem Dach der archäologischen Ausstellung, Contregarde Rechts, lassen nachempfinden, wie Bewohner früherer Zeiten ihr Leben gestaltet haben: Ein steinzeitlicher Garten mit den ersten, vom Menschen genutzten Getreidesorten (Emmer, Einkorn, Gerste), ein römerzeitlicher Garten, ein mittelalterlicher Bauerngarten. In diesem Zusammenhang soll auch der Selbstversorger-Garten der 50er-Jahre wieder bepflanzt werden.

Festung Ehrenbreitstein als Ort der Kulturvermittlung

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Die Verwaltung der im Eigentum des Landes Rheinland-Pfalz stehenden Direktion „Burgen, Schlösser, Altertümer“ hat ihren Sitz auf der Festung Ehrenbreitstein. Sie wurde 1998 gegründet und versieht die Aufgabe, das ihr anvertraute kulturelle Erbe des Landes Rheinland-Pfalz, die Bauwerke und Sammlungen zu sichern, zu unterhalten, zu pflegen und für künftige Generationen zu bewahren. Gleichzeitig werden die Denkmale kulturell und touristisch erschlossen, verständlich und lebendig präsentiert.

Ein wesentlicher Auftrag der Direktion „Burgen, Schlösser, Altertümer“ ist neben der Präsentation auch die Vermittlung des historisch Bedeutenden eines Ortes. Zu diesem Zweck wurden 2003 die jährlich stattfindenden Historienspiele auf der Festung Ehrenbreitstein ins Leben gerufen. Im Rahmen dieser Veranstaltungen werden Handwerkstechniken, Lebensweisen, aber auch militärische Geräte und Kampfweisen – von den Kelten bis zu den Preußen – dargestellt. Die szenische Führung „Der ewige Soldat“ vermittelt nahezu 1.000 Jahre Festungsgeschichte, vom Mittelalter bis zum Zweiten Weltkrieg aus der Perspektive eines Soldaten.

Ein weiterer Moment in der kulturellen Erschließung der Festung als Kulturort ist das jährlich stattfindende Weltkulturfestival „Horizonte“. Es zieht wie die Historienspiele weit über 10.000 Besucher auf die Festung.

Das jährliche Konzert des „Heeresmusikkorps 300“ sowie weitere zahlreiche Konzerte, etwa in der Festungskirche, erschließen die Festung für Musikinteressierte. Theateraufführungen im Museum oder in den Festungsgräben, Lesungen, Vorträge, Ausstellungen von Künstlern und Kleinkunst sprechen weitere Kulturinteressierte an. Feste Größen sind auch die Vorträge des „Vereins der Freunde und Förderer des Landesmuseums e.V.“, die unter dem Titel „Tabak- und Weinkolleg“ zweimonatlich Vorträge zu verschiedenen aktuellen Themen organisieren. Seit nunmehr fünf Jahren informieren Symposien und Vorträge des Forums für Friedens- und Sicherheitspolitik „ in Zusammenarbeit mit der Landeszentrale für politische Bildung zu grundsätzlichen Fragen zu diesen Themen.

Die beiden auf der Festung engagierten Vereine, „Verein der Freunde und Förderer des Landesmuseums e.V“ sowie der „Förderkreis Kulturzentrum Festung Ehrenbreitstein e. V.“ haben zusammengenommen mehr als 800 Mitglieder.

Kulturelle Vernetzung in Rheinland-Pfalz

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Seit 2007 bietet die Festung Ehrenbreitstein auch der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE) Heimat. Das Ministerium für Bildung, Wissenschaft, Jugend und Kultur der Landesregierung von Rheinland-Pfalz hat der GDKE als obere Landesbehörde die Verantwortung für solche Kulturgüter übertragen, die einen Teil des Kulturellen Erbes des Landes darstellen. „Diese Kulturgüter zu erforschen, zu bewahren, zu sichern, zu sammeln und zu vermitteln, ist Aufgabe der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz und ihrer Direktionen und Stabsstellen.“ (aus der Präambel der Geschäftsordnung der GDKE – Stand 2010) Die GDKE erfüllt die sich aus der Verfassung für Rheinland-Pfalz ergebende Aufgabe aus § 40.3: „Der Staat nimmt die Denkmäler der Kunst, der Geschichte und der Natur sowie die Landschaft in seine Obhut und Pflege. Die Teilnahme an den Kulturgütern des Lebens ist dem gesamten Volke zu ermöglichen.“

Sechs Direktionen arbeiten unter dem Dach der GDKE zusammen: Archäologie/Erdgeschichte mit Standorten in Mainz, Speyer und Koblenz, Bau- und Kunstdenkmalpflege, die Direktion „Burgen, Schlösser, Altertümer“ sowie die Landesmuseen in Koblenz, Mainz und Trier. Zwei Stabsstellen unterstützen die Direktionen bei der Erfüllung ihrer Aufgaben.

Mit der GDKE soll einerseits die regionale Verwurzelung der Kultureinrichtungen bewahrt und andererseits eine zeitgemäße Vernetzung ermöglicht werden. Hierdurch sollen Vielfalt und Reichtum des kulturellen Erbes besser erfahrbar werden. Der Sitz des Generaldirektors der GDKE ist Mainz. Die „Stabsstelle zentrale Verwaltung und Marketing“ der GDKE hat ihren Sitz auf der Festung.

Ziel der GDKE ist es, dass die unterschiedlichen Fachbereiche ihre Kompetenzen bündeln und gemeinsame Projekte auf neuem Qualitätsniveau ermöglichen. Im Idealfall ergeben sich Nutzeffekte gleichermaßen für Wissenschaft, Denkmalpflege, museale Präsentation sowie für die Steigerung des Publikumsinteresses an den Kulturschätzen im Land. Im GDKE-Netz werden positive Erfahrungen vom einen Ort auf andere übertragen.

Bei der Vorbereitung auf die Bundesgartenschau Koblenz 2011 wirken alle sechs GDKE-Direktionen zusammen: Restaurierung der Festung Ehrenbreitstein, Forschung am historischen Objekt, dessen Sanierung sowie begleitende Darstellung des Prozesses in der Öffentlichkeit. Oder am Beispiel der Wiederherstellung der kurfürstlichen Gärten am Koblenzer Schloss nach historischen Entwürfen des Gartenbauers Lenné: Das Landesmuseum, das diese Ausstellung 2011 präsentiert bedarf der Zuarbeit von Archäologen. Parallel dazu werden die anderen Landesmuseen der GDKE das Gartenbauthema in eigenen Ausstellungen erweitern: Trier mit Blick auf die antiken Villen, Mainz mit dem Aspekt „Wasser“.

Masterplan für die kulturelle Nutzung der Festung

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Das Planungsbüro HG Merz, eines der größten Planungsbüros für museale Einrichtungen, entwickelt derzeit erste Gestaltungs- und Nutzungspläne, die die Festung als begehbares Gesamtkunstwerk begreifen: Neue Zuwegung, ein neues Entree-Gebäude, die Öffnung der „Langen Linie“ für die Besucher, die Neugestaltung der Jugendherberge, neue Ausstellungsräume für das Landesmuseum, weitere Räume für Veranstaltungen, für Musik, Theater, Kunst. Diese Baumaßnahmen sollen bis zum Beginn der BUGA 2011 abgeschlossen sein. Auch in den Jahren danach werden weitere Umgestaltungen, Umnutzungen und Erschließungen stattfinden. So entsteht allmählich ein „Resort“, eine in sich funktionierende, fast kleinstädtische Anlage, die die Festung zu einem Kultur- und Freizeit-Ort umgestaltet.

Ziel ist es, ein „Gesamtkunstwerk Festung“ entstehen zu lassen, das von den Menschen angefasst, erlebt und aktiv und vielfältig genutzt werden kann. Auch soll die Festung durch vielfältige Maßnahmen eine enge Anbindung zum Ort Ehrenbreitstein finden. Die Festung soll sich allmählich zu einem Naherholungsort entwickeln, zu einem Ort der Freizeit und Kultur.

Das Ausflugslokal „Ferraris Restaurant auf der Festung“ auf dem Schlossplatz bietet mediterrane wie regionale Küche. Die Ursprünge der Gastronomie auf der Festung beginnen schon gleich nach dem Zweiten Weltkrieg. Später öffnete in den Kuppelsälen der Festung ein Café, das inzwischen allerdings wieder geschlossen wurde. An seiner Stelle werden im Jahr 2011 in den Räumen der „Langen Linie“ ein Bistro und eine Vinothek eröffnet.

Wanderern, Familien und Ausflüglern steht im Bereich der Niederen Ostfront eine Jugendherberge zur Verfügung. Derzeit im Umbau wird sie ab Spätherbst 2010 für Gäste wieder geöffnet. 36 Zimmer und 157 Betten stehen zur Verfügung, das Haus erwartet pro Jahr 35.000 Übernachtungen. Mit ihrer technisch zeitgemäßen Ausstattung wie z. B. W-LAN, Beamer, DVD-Player und -Recorder bietet sie auch Raum für Veranstaltungen, Tagungen, Seminare, Workshops, Projekttage und Musikfreizeiten. Grillmöglichkeiten und zahlreiche Angebote für Ausflüge in die Umgebung runden das Angebot ab.

• Manfred Böckling: Festung Ehrenbreitstein. Führungsheft 17. Landesamt für Denkmalpflege Rheinland-Pfalz. Verwaltung der staatlichen Schlösser. 1. Aufl. Mainz 1996. (= Führungshefte Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz, Führungsheft 17).

• Manfred Böckling: Festung Ehrenbreitstein. Fotos: Heinz Straeter. 2., erw. Aufl. Landesamt für Denkmalpflege - Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz, Koblenz 2002 (= Führungshefte Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz, Führungsheft 17).

Neue Forschungen zur Festung Koblenz und Ehrenbreitstein. Band 1. Hrsg. v. Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz und der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung e. V. 2. überarb. Auflage, Regensburg, Schnell & Steiner 2005.

Neue Forschungen zur Festung Koblenz und Ehrenbreitstein. Band 2. Hrsg. von Burgen, Schlösser, Altertümer Rheinland-Pfalz und der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung. Regensburg, Schnell & Steiner 2006.

Die Geschichte des Landesmuseums Koblenz. Hrsg. Landesmuseum Koblenz, 1. Aufl. 2007.

• Ernst-Peter Strauch: Ein Zentrum von Macht und Musen. Bilder aus der großen Zeit der Residenz Ehrenbreitstein. Zur Ausstellung „Ein letzter Glanz“ (Residenz Ehrenbreitstein; Bilder einer Epoche 1). In: Rhein-Zeitung, Ausgabe BK, Nr. 195, 22.8.2003.