Benutzer:Freienstein/Benutzer:Freienstein/Eine Handvoll Hoffnung

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Film
Titel Eine Handvoll Hoffnung
Produktionsland DDR
Originalsprache Deutsch
Erscheinungsjahr 1978
Länge 78 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Frank Vogel
Drehbuch Günter Karl
Produktion DEFA-Studio für Spielfilme der Gruppe „Roter Kreis“
Musik Günther Fischer
Kamera Otto Hanisch
Schnitt Evelyn Carow
Besetzung
Simone von Zglinicki: Anneliese Weyher

Dieter Franke: Albert Neuenfeld
Peter Reusse: Dieter Wollnick
Detlef Gieß: Manfred Lebus
Peter Prager: Kurt Danneberg

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berlin 1948/49. Die Telefonistin Anneliese Weyher, Anfang zwanzig, hat im Krieg ihre Eltern verloren und lebt bei der Tante. Sie ist innerlich zerstört, geht mechanisch ihrer Arbeit nach, hat ein Verhältnis mit einem Schieber. Auch als sie Zeugin eines Verbrechens von Dieter Wollnick wird. Der ist Chef einer Bande Krimineller, die von Raubüberfällen lebt, und wird von Kommissar Neuenfeld gesucht, dem Freund ihrer Tante. Unverhofft trifft sie ihre erste Liebe wieder, den Uhrmacher Kurt Danneberg. Sie hofft, mit ihm ein bißchen Glück zu finden. Doch bei einem Überfall wird Kurt von Wollnick erschossen. Wollnick wird gestellt und Anneliese erkennt, daß sie durch ihr Schweigen mitschuldig wurde am Tod Kurts. Sie unternimmt einen Selbstmordversuch.[1]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arbeitstitel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Und vergib mir meine Schuld / Berlin / 0 116 / Berlin 0112 und ich muß jetzt gehen / Ich muß jetzt gehen / Handvoll Hoffnung[2]

Drehorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Berlin: Friedrichstraße, Greifenhagener Straße, Haus der Technik, Gänge und Fahrten, Betriebsbauten, Medizinische Bauten, S-Bahnhöfe (z.B. Nöldnerplatz), S-Bahn
Belzig, Brandenburg: vor dem Rathaus, Bäckerei Lüdicke, Schuhverkaufstelle Konsum[3]

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eingebetet in die Übergangsprobleme der Nachkriegszeit werden aktuelle Probleme der jungen DDR und des Antifaschismus thematisiert. Die jungen Anneliese verkörpert die dabei häufig anzutreffende Figur des Zynikers. Aufgrund ihrer enttäuschenden Erfahrungen während der NS-Zeit, lehnt sie ein Engagement für die neue Gesellschaft ab. "Ich habe an Hitler geglaubt, eine neue Enttäuschung ertrag' ich nicht." Es wird eine politische Aktivität, ein Bekenntnis für die "richtige" Seite und eine aktive Abkehr von der bisherigen gesellschaftlichen Ordnung gefordert. Wer dies versucht zu vermeiden, wird scheitern.[4]

Kritik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Figuren sind mehr oder weniger in ein soziales Schema gezwängt, es fehlt ihnen an individueller, das heißt einmaliger Charakterisierung. Auch stimmiges Zeitkolorit ist kaum hergestellt, über der Szene lastet eine merkwürdige Sterilität. Das Berlin der ersten Nachkriegsjahre ist aus zu engem Blickwinkel gesehen. Neben dem Schweren in dieser Zeit, dem aufopferungsvollen Kampf der jungen Volkspolizei gegen eine Kriminalität, die sich an amerikanischen Leitbildern orientiert, neben der Verzweiflung einzelner gab es ja auch die vielen, die Tag für Tag, oft bis zur Erschöpfung, Hand anlegten, damit das Leben wieder lebenswert wurde. Auch diesen historischen Hintergrund bleibt uns der Film weitgehend schuldig. Interessante schauspielerische Leistungen sind auch in diesem Film wieder zu sehen. Dieter Franke ist zu nennen, der dem Kriminalkommissar eine sehr persönliche Note zu geben vermag. Katja Paryla, Walter Lendrich, Detlev Gieß, Helga Göring. Simone von Zglinicki, in der Hauptrolle, ist bemüht, der jungen Frau, die mit ihrem Leben nicht mehr ins reine kommt, scheue Zurückhaltung zu geben, jenes Maß von Verletzheit, das eine Selbstisolation glaubhaft macht. Da ihr die Rolle wenig Möglichkeiten über den Dialog gibt, erschließt sich vieles nur über das Mimische und die Geste... Peter Reusse… spielt den jugendlichen Bandenchef, der zum Mörder wird. Das soll einer von denen sein, die von den Wirren der Kriegs- und Nachkriegszeit völlig aus der Bahn geworfen wurden, ein – wie die Kinowernung schreibt – märkischer Al Capone. Das mag stimmen. Der dramaturgische Bau der Geschichte, der Pistolentanz, der ihn schließlich unter Verwendung von viel Blut zur Strecke bringt, ließ vermuten, daß auch märlischer Sand ins Getriebe des Ganzen geraten war. Der Darsteller ist dafür nicht verantwortlich. [5]

Zeitgeschichtlicher Stoffen, dem zwar die klar propagandistische, aber aber auch jedwede künstlerische Note fehlte.[6]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Das zweite Leben der Filmstadt Babelsberg. DEFA-Spielfilme 1946-1992
  2. archivportal [1]
  3. Progress Filmverleih [2]
  4. Anne Barnert: Die Antifaschismus-Thematik der DEFA: Eine kultur- und filmhistorische Analyse, 2008, S. 67, 329 und 333
  5. Horst Knietzsch: Rückblick auf die Zeit des schweren Anfangs, In: Neues Deutschland, 16.1.1978, Seite 4
  6. An der Grenze, In: Der Tagesspiegel, 20.1.1999 [3]


Kategorie:Filmtitel 1978 Kategorie:DDR-Film Kategorie:Filmdrama