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Frank Burgdörfer (2018)

Frank Burgdörfer (*04.03.1972 in Kirchheimbolanden) ist ein deutscher Bildungsexperte und politischer Analyst.

Burgdörfers Heimatort Breunigweiler

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Frank Burgdörfer wuchs auf einem landwirtschaftlichen Betrieb in Breunigweiler auf, seine Eltern waren Landwirte. Burgdörfer selbst half bei der Renovierung und dem Umbau von Gebäuden mit und legte auch beim Schlachten oder Kastrieren der Ferkel mit Hand an. Gerne fuhr er selber den elterlichen Traktor auf den Feldern, aber auch auf der Landstraße. Dort lernte er nach eigenen Angaben entspannt und erheitert auszuhalten, wenn hinter seinem Traktor der Stau immer länger und die Hupkonzerte immer lauter wurden.

Burgdörfer besuchte die Grundschule Sippersfeld und danach das Wilhelm-Erb-Gymnasium Winnweiler, wo er das Abitur absolvierte. Er war ein recht guter, aber kein exzellenter Schüler, der sich bereits in der Schulzeit vielfältig gesellschaftlich engagierte. Er machte eine Kirchenmusikalische Ausbildung und war Tenor im Hochsteiner Jugendchor. Außerdem betätigte er sich als freier Mitarbeiter der Rheinpfalz-Lokalredaktion Rockenhausen und als Schriftführer des Kultur- und Sportvereins Breunigweiler. Geld verdiente er in jungen Jahren bei verschiedenen Festen in Breunigweiler und Umgebung als Alleinunterhalter am Keyboard. Die letzte Station vor dem Beginn seines Studiums war ein Zivildienst beim Heilpädagogium Schillerhain in Kirchheimbolanden.

Von 1992 an studierte Burgdörfer Volkswirtschaftslehre und politische Wissenschaften an der Universität Potsdam, wo er das Grundstudium abschloss. Für das Hauptstudium wechselte er 1994 nach Gießen an die Justus-Liebig-Universität, an der er allerdings nicht lange studierte. Schon ein Jahr später ging er mit dem Erasmusprogramm nach Göteborg, wo er 1996 einen Master of Science in International and European Accounting and Finance als ersten Abschluss erlangte. Nach seiner Rückkehr nach Deutschland schloss er zügig auch sein Diplom-Studium an der Justus-Liebig-Universität Gießen ab. Das Thema seiner Diplomarbeit war „Zentralbankinterventionen am Devisenmarkt“ im Jahr 1997. Hier legte Burgdörfer die Grundlagen für seine Expertise in Fragen der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank, die in seinem Berufsleben später sehr gefragt war.

Seinem größten Interesse folgend, schrieb sich Burgdörfer anschließend an der Hochschule für Politik in München ein. Dafür wechselte er ein weiteres Mal den Wohnort und die Universität – typisch für seine Neugier auf neue Menschen, neue Orte und neues Wissen. Dort erlangte Burgdörfer im Jahr 2000 einen weiteren Abschluss als Diplom-Politoge mit seiner Arbeit zum Thema: „Die Europäische Gemeinschaft und der Zerfall der Föderativen Sozialistischen Republik Jugoslawien“. Die Beschäftigung mit dem Balkan blieb für Burgdörfer für sein weiteres Leben prägend, die Identifikation als Europäer wurde seine große politische Leidenschaft.

Trotz aller akademischen Erfahrungen an unterschiedlichen Orten Europas kamen Burgdörfer nie seine Bodenständigkeit und seine Verbindung zum Leben auf dem Bauernhof in seinem Heimatdorf Breunigweiler abhanden. Dies zeigt sich u.a. in seinen legendären Vorträgen zur Europapolitik im Pfälzer Dialekt.

Berufliche Karriere[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seiner Münchener Zeit wirkte Frank Burgdörfer als Mitarbeiter am Centrum für angewandte Politikforschung in der Forschungsgruppe Europa. An diesem An-Institut der Ludwig-Maximilian-Universität München wurde er aufgrund seiner ökonomischen Kompetenzen für das Controlling eingestellt. Doch natürlich befasste sich Burgdörfer dort auch mit seiner eigentlichen Leidenschaft, der Europapolitik. Was zunächst eher eine Beschäftigung aus freien Stücken war, wurde ihm bald zum Auftrag gegeben: Und so organisierte und koordinierte er einen Jugendkonvent, der die Arbeit des Europakonvents verfolgte und begleitete.

Im Jahr 2003 zog Burgdörfer nach Berlin, wo er gemeinsam mit Heidi Ness mit der Entwicklung eines Planspiels für den Besucherdienst des deutschen Bundestages begann. Daraus entwickelte sich ein regelmäßiges Angebot für Besuchergruppen im Bundestag, das bis heute mehr als 100-mal jährlich durchgeführt wird[1] und aus dem sich diverse Folgeprojekte ergaben. In Zusammenarbeit entwickelten Burgdörfer und Ness weitere Projekte wie beispielsweise für das Auswärtige Amt oder das Netz der Regionalregierungen in der Grenzregion Saar-Lor-Lux.

Auf Basis ihrer gemeinsamen Haltung in Fragen der politischen Bildung und ihrer komplementären Kompetenzen gründete Burgdörfer 2007 zusammen mit Heidi Ness die Bildungsagentur x³, später umbenannt in polyspektiv. Die Berliner Agentur konzipiert Projekte und Methoden der politischen Bildung und führt Veranstaltungen für Parlamente, Regierungs- und Verwaltungsinstitutionen, Bildungseinrichtungen und Akteure der Zivilgesellschaft im In- und Ausland durch. Inhaltlich stellt die Agentur den Einblick in die Diversität von Interessen, Bedürfnissen und Werten in den Mittelpunkt ihres Wirkens, was sich seit 2017 im neuen Agenturnamen polyspektiv ausdrückt. Im Rahmen seiner Arbeit für polyspektiv leitet Frank Burgdörfer in der gesamten Bundesrepublik wie auch im Ausland Planspiele, Szenarioworkshops, Dialogveranstaltungen und andere Formate mit Jugendlichen und Erwachsenen. Dies geschieht häufig im Team, aber bei Bedarf auch allein. Dabei helfen ihm seine große Expertise und Spontanität.

Seit 2007 spricht Burgdörfer als Referent im Team Europe der Europäischen Kommission zu diversen Themen der europäischen Integration. Sein Fachgebiet ist „Möglichkeiten und Grenzen einer weiteren Parlamentarisierung der EU“. Aber auch die Wirtschafts- und Währungspolitik, der Binnenmarkt, die Nachbarschafts- und Erweiterungspolitik der EU im Osten und Südosten Europas sowie die Außen- und Sicherheitspolitik der EU gehören zu den Themen, für die Burgdörfer ein gefragter Referent ist.[2]

Seit 2017 ist Burgdörfer Lehrbeauftragter für Europapolitik an der Universität Koblenz-Landau. Dort unterrichtet er Lehramtsstudierende in Europapolitik.

Politisches und ehrenamtliches Engagement[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Burgdörfers politisches Wirken widmet sich besonders der europäischen Integration.

1997-1999 war er Vorsitzender der International Politics Working Group des Studentennetzwerks AEGEE, zu dem er laut eigener Aussage "nicht zuletzt wegen meines etwas vorlauten Auftretens“ gewählt wurde.[3]

2002 gründete er gemeinsam mit Freunden das Netzwerk Citizens of Europe und leitete dieses 10 Jahre lang.

Von 2000 bis 2002 war Burgdörfer Mitglied der Higher Education Working Group der Europäischen Rektorenkonferenz, anschließend bis 2007 Mitglied der Kommission für internationale Angelegenheiten der Hochschulrektorenkonferenz.

2014 wurde Burgdörfer in den Vorstand der Europäischen Bewegung Deutschland gewählt, einen Dachverband von rund 250 Organisationen und Institutionen aus Wirtschaft, Politik, Bildung und Zivilgesellschaft, die in Deutschland das Ziel der Europäischen Einigung unterstützen. Dort wirkt Burgdörfer seitdem an strategischen Empfehlungen zur Europapolitik mit und pflegt Kontakte zu Verbänden in anderen europäischen Staaten und zum European Movement International. 20?? organisierte er u.a. eine Studienreise in die Ukraine für interessierte Mitglieder des Verbandes.

Burgdörfer ist Mitglied der CDU. Im Landesverband Berlin ist er Mitglied im Landesfachausschuss Außen- und Europapolitik. Auf der Liste des Landesverbands Rheinland-Pfalz kandidierte er 2014 bei den Wahlen für das Europäische Parlament.

Burgdörfer schreckt nicht davor zurück, seine politischen Überzeugungen zu teilen und dafür einzustehen. Denn das Streit Teil einer Demokratie ist, gehört zu seinen tiefen politischen Überzeugungen! In der Europapolitik bringt ihm dies zuweilen einerseits Kritik von Menschen ein, die sich einen europäischen Bundesstaat wünschen. Andererseits erhält er Vorwürfe von Integrationsskeptiker:innen, denen seine Empfehlungen für mehr gemeinsames Vorgehen in der EU viel zu postnational erscheinen. Insbesondere seit 2015 setzt sich Burgdörfer auch zunehmend in verschiedenen sozialen Netzwerken mit rechtspopulistischen und rechtsextremen Äußerungen auseinander. Sein Engagement für die pluralistische Demokratie hat ihm dabei Anfeindungen eingebracht, aber auch zu vielen Debatten über das Wesen und die Wirkungsmöglichkeiten der Demokratie beigetragen.

Burgdörfer hat Artikel zur Europapolitik bei Euractiv[4] und im Tagesspiegel[5] veröffentlicht.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Deutscher Bundestag - Planspiel „Parlamentarische Demokratie spielerisch erfahren“. Abgerufen am 7. März 2022.
  2. https://germany.representation.ec.europa.eu/system/files/2022-02/Team%20EUROPE%20DIRECT.pdf?wt-search=yes
  3. Frank Burgdörfer. Abgerufen am 7. März 2022 (deutsch).
  4. Frank Burgdörfer – EURACTIV.de. Abgerufen am 7. März 2022.
  5. Nehmt Europa ernst! Abgerufen am 7. März 2022.