Benutzer:JEW/Bautastein von Austrheim

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Der 1949 entdeckte Bautastein von Austrheim[1]bei Vereide ist Träger der wahrscheinlich jüngsten und auf Bautasteinen selten anzutreffenden eisenzeitlichen Petroglyphe im Vestland in Norwegen. Das eingravierte Schiffsbild (norwegisch Båtfiguren i bautasteinen fra Sandane i Gloppe) wird um das Jahr 400 n. Chr. datiert.

Bautastein von Austrheim

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Austrheim ist einer der antiken Großbauernhöfe am Gloppefjord (norwegisch Gloppe- oder Gloppenfjorden). Der Stein steht am Südrand des Hofes auf dem Grabhügel "Heljehogen" (dt. heiliger Hügel; ein häufiger Name). Funde aus der frühen Eisenzeit deuten an, dass der Hof ein Häuptlingssitz war. Dass im Hochmittelalter auf dem Hof, trotz der kurzen Distanz zur Kirche von Vereide, eine Kirche erbaut wurde, ist ein Zeichen dafür, dass Austrheim bis in christliche Zeit Herrschaftssitz war.

An Bug und Heck übereinanderliegend je zwei ausladende schnabelartige Steven

Der "Heljehogen" wurde 1955 ausgegraben. Er enthielt Reste von Keramik und Knochen von Pferden und Rindern, die seine Datierung ermöglichten. Der etwa 20 Meter von der alten Straße an der Nordseite des Fjords (der Teil des Nordfjords ist) stehende Stein, ist vom Meer aus zu sehen. Daraufhin wurde der Hügel als Leer- oder Scheingrab interpretiert, als für jemanden errichtet, der sein Leben in der Ferne verlor. So wurde auch das Schiffsbild auf dem Stein interpretiert.[2]

Das geritzte Boot zeigt eine gewisse Parallele zur Kårstadritzung. Ein ähnlicher Bootstyp ist auch auf dem, auf 250–300 n. Chr. datierten Bildstein von Smiss (Garda) auf Gotland abgebildet. Auch das Boot von Roskard auf Gurskøy, das wie die Kårstad-Boote (und das Hjortspringboot) an Bug und Heck zwei übereinanderliegende, weit ausladende schnabelartige Steven besitzt. (Skjelsvik & Straume 1957) ist ähnlich.

Die Ritzung von Austrheim und auf den Steinen aus Hennebygda (in Gloppen bzw. Eid) und die Kårstadritzung zeigen, dass die Schiffstypen der Bronzezeit bis in spätrömische Zeit verwandt wurden. Eine andere Auslegung der Darstellung wäre, das nicht seetüchtige Ruderboot als jenes anzusehen, das den Toten ins Totenreich bringt.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Eldrid Straume, Elizabeth Skjelsvik: Austrheimsteinen i Nordfjord : ett nytt bidrag til dateringen Bergen 1958
  • Patrick Harvey: Austrheimsteinen i Nordfjord. 2017

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. es gibt im Fylke auch den Ort „Austreim“ bei Høyanger und weitere Orte dieses Namens
  2. Torsten Capelle hält manche Schiffssetzungen auch für Kenotaphe In: Schiffssetzungen in Skandinavien – steinerne Zeugen der Vergangenheit 2020

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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