Benutzer:Kanthe/Baustelle Emil

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schwerer Proviantwagen 05 (1905)
schwerer Feldwagen 05 (1914)
Schwerer Feldwagen (Hf. 2) (1927)
Schwerer Feldwagen (Hf. 2)

Schwerer Feldwagen (Hf. 2)

Basisinformation
Hersteller Auswahl:
Fahrzeugbau Dittmann GmbH<vr />Wagenfabrik August Voges
Modell Schwerer Feldwagen
Varianten verschiedene
Vorgängermodell schwerer Proviantwagen 95
schwerer Feldwagen 05
Technische Daten Hf. 2
Eigengewicht 0,80 t
Nutzlast 1,00 t
Gesamtgewicht 1,80 t
Länge 4,25 m (ohne Deichsel)
7,45 m (mit Deichsel)
Breite 1,85 m
Höhe 2,25 m (mit Plane)
Spurweite 1,53 m
Bodenfreiheit 58 cm
Leistung 55 PS (40 kW)
Bereifung Stahl
Besonderheit ohne Federung

Der Schwere Proviantwagen 05 (1905) (später umbenannt in Schwerer Feldwagen 05 (1914) und Schwerer Feldwagen (Hf. 2)) war ein vier- oder sechsspänniges Pferdefuhrwerk, selten zweispänneig, welches 1905 in die Armee eingeführt wurde und bis zum Zweiten Weltkrieg zum Einsatz kam.

Entwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der schwere Proviantwagen 05 gleicht von seiner Bauart dem leichten Proviantwagen 95 n/K, allerdings waren die Teile in den Abmessungen größer und stärker. Der Wagen war ein zweiachsiges Fahrzeug, welche mit einem Protznagelsystem ausgestattet war. Es gab ein Vorder- und einen Hinterwagengestell mit einem Wagenkasten in der Mitte. Diese drei Teile wurden durch die Protzverbindungen zusammengehalten. Um eine bessere Lenkbarkeit zu erreichen, hatte der Wagenkasten vorn abgeschrägte und hinten gerade Seitenwände. [1]

Im Jahr 1905 wurde der neue schwere Proviantwagen 05 offiziell eingeführt und sollte die Proviantwagen C/67, C/73 und C/87 ersetzen.[2]

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der schwere Proviantwagen 05 war in seiner Herstellung sehr aufwendig und auch teuer, bei einem Preis von 1.500 bis 1.800 Reichsmark. Hauptsächlich bestand der Wagen aus Eschenholz, die Verstärkungen jedoch aus Metall.[1]

Firma[1] Ort[1]
Fahrzeugbau Dittmann GmbH Berlin-Wittenau
Marktstrahler & Barth Karlsruhe
Wagenfabrik August Voges Hannover-Linden
Landeslieferungsgenossenschaft des Sattler-, Tapezierer- und Posamentierhandwerks Sachsen-Anhalt eGmbH Magdeburg

Einsatz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einsatz im Kaiserreich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Fahrzeuge wurden den schweren Proviantkolonnen der Armeekorps mit jeweils 27 Proviant- und Vorratswagen zugeteilt. Ab März 1906 wurden dann bei der Kavallerie vierspännige Kavallerie-Stabspackwagen 05 eingeführt. Auch bei den Bäckereikolonnen als reservewagen 05 oder bei denn Sanitätseinheiten als schwere Sanitätsvorratswagen fand der schwere Feldwagen 05 Verwendung. Während des Ersten Weltkrieges erhielten zahlreiche neu aufgestellte Artillerie-Munitionskolonnen den schweren Feldwagen 05.[3]

Einsatz bei der Reichswehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ersten Weltkrieg, am 2. Februar 1919, äußerte sich das Kriegsministerium zum schweren Feldwagen 05 wie folgt:[3]

„Der schwere Feldwagen 05 scheidet, weil er zu großes Eigengewicht hat, aus dem Heeresgerät aus.“

Umgesetzt wurde das jedoch nicht und somit übernahm die Reichswehr dieses Fahrzeug. Ab dem 1. April 1921 gehörte der schwere Feldwagen 05 zum allgemeinen Heergerät. In den Festungs-Fahreskadron wurde der Feldwagen als schwerer Packwagen mit Feldschmiede genutzt. 1928 nutzten die Munitionskolonnen den Feldwagen als sechspännigen Munitionswagen, jedoch nur als Gerätwagen, denn 1926 sollten die Feldwagen durch den Einheitsdiesel ersetzt werden.[3]

Einsatz bei der Wehrmacht[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein schwerer Feldwagen (Hf. 2) im Winter an der Ostfront.

Auch die neu gegründete Wehrmacht nutzte den schweren Feldwagen weiter. Im Jahr 1937 erhielten die leichten und schweren Feldhaubitzbatterien jeweils sechs schwere Feldwagen (Hf. 2). Gemäß der Kriegsstärkenachweise (kurz. KStN) wurde auch im Jahr 1941 der schwere Feldwagen aktiv eingesetzt. So gehörten zur Fahrzeugausstattung der Stabsbatterien der leichten Artillerieabteilungen ein vierspänniger schwere Gefechtswagen (Hf. 2) (KStN Nr. 582 vom 1. November 1941). Zum Gefechtstross der Gefechtsbatterien gehörte immer ein vierspänniger Vorratswagen (Hf. 2), zum Verpflegungstross ein vierspänniger Verpflegungswagen (HF. 2) und zum Gepäcktross ein vierspänniger Gepäckwagen (HF. 2) (KStN Nr. 433 vom 1. November 1941).[4]

Nach den Erfahrungen, welche die Wehrmacht während des Polenfeldzuges 1939 erlangt hatte, war der Verpflegungswagen (Hf. 2) bei der bespannten Artillerie zu klein. Auch wünschte sich die Truppe eine Stahldeichsel anstatt der aus Eschenholz. Auch zeigte sich in den folgenden Jahren, dass der schwere Feldwagen (Hf. 2) zu schwer war. In einer Anlage aus der Auswertung der Erfahrung Winterkrieg an der Ostfront vom 16. Mai 1942 heißt es, der Wagen sei:[4]

„völlig ungeeignet, weil zu schwer.“

Ein weiterer negativer Punkt war, dass die Herstellung des Wagens zu aufwendig und teuer sei und die Verwendung an die Verfügbarkeit von Zugpferden gebunden sei. Aus diesem Grund wurde in den letzten zwei Kriegsjahren der schwere Feldwagen (Hf. 2) immer öfter durch Ersatzfeldwagen oder Panjewagen wie dem Pleskau 2 ersetzt.[4]

Ausführungen des Hf. 2[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach einer vom Aufstellung vom April 1943 wurde der schwere Feldwagen (Hf. 2) noch in den folgenden Varianten verwendet:[3]

Bezeichnung[3] Verwendung bei[3] Preis[3] Bemerkungen[3] Foto
Schwerer Gefechtswagen (Hf. 2) Artillerie 1.600 Reichsmark
Gefechtswagen (Hf. 2) Artillerie
Gepäckwagen (Hf. 2) Artillerie
Gerätwagen (Hf. 2) Pioniere
Lastwagen (Hf. 2) alle Waffen
Munitionswagen (Hf. 2) Artillerie zum Teil als Ersatz für Af. 4 und Af. 5
Packwagen (Hf. 2) Kavallerie
Verpflegungswagen (Hf. 2) Artillerie
Infanterie
Kavallerie
Pioniere
Nachrichteneinheiten
Santätsdienst
bei der Infanterie nur in M. G.-Kompanien
Vorratswagen (Hf. 2) Artillerie
Wirtschaftswagen (Hf. 2) alle Waffen

Lackierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ersten Fahrzeuge hatten keine Lackierung bekommen und wurden farblos ausgeliefert. Mit der Verordnung Nummer 36 vom 23. Januar 1908 hieß es, dass alle Fahrzeuge des Truppen- und Trainfeldgeräts in Zukunft bei Neubeschaffung oder neuem Anstrich in Feldgrau (RAL 6006) lackiert werden sollten.[5] Mit der Vorschrift D. 476/1 vom 22. Mai 1936 sollten nun alle Fahrzeuge in den Farben dunkelgelb (RAL 7028), gelbbraun (RAL 8000) und olivgrün (RAL 6003) gestrichen werden.[6] Auch gab es Wagen die nur in dunkelgelb oder ganz in weiß (RAL 9001 und 9002) gestrichen wurden. [1]

Ausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[[Datei:Schwerer Feldwagen, Heeresfahrzeug 2 (Hf.2) frontside.png|mini|Schwerer Feldwagen (Hf. 2) im Museum in Overloon. Ein schwerer Feldwagen (Hf. 2) ist im Kriegsmuseum Overloon in Overloon ausgestellt.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Wolfgang Fleischer: Deutsche Infanteriekarren, Heeresfeldwagen und Heeresschlitten 1900 – 1945. Podzun-Pallas-Verlag, Wölfersheim-Berstadt 1995.
  • Wolfgang Fleischer: Feldwagen in Uniform; Wagen, Karren, Schlitte und Ausrüstungen bis 1945. Motorbuch Verlag, Stuttgart 2022.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Wolfgang Fleischer: Feldwagen in Uniform. S. 65.
  2. Wolfgang Fleischer: Feldwagen in Uniform. S. 66.
  3. a b c d e f g h Wolfgang Fleischer: Feldwagen in Uniform. S. 67.
  4. a b c Wolfgang Fleischer: Feldwagen in Uniform. S. 68.
  5. Wolfgang Fleischer: Deutsche Infanteriekarren, Heeresfeldwagen und Heeresschlitten 1900 – 1945. S. 11.
  6. Wolfgang Fleischer: Deutsche Infanteriekarren, Heeresfeldwagen und Heeresschlitten 1900 – 1945. S. 21.