Benutzer:LanSarah/Spielplatz

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QWIEN guide - Stadtspaziergänge[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Führungen mit thematischen, geografischen aber auch individuellen Schwerpunkten kann in zwei bis zweieinhalb Stunden mit dem staatlich geprüften Austria Guide Andreas Brunner das schwule und lesbische Leben in Wien erkundet werden.[1] Dabei werden von „QWIEN guide“ unterschiedliche Stadtspaziergänge angeboten, die beispielsweise das schwul/lesbische Leben um den Naschmarkt oder im 1. Bezirk, in der Zwischenkriegszeit oder im Nationalsozialismus betrachten. Zudem sind auch individuelle Führungen möglich und es gibt Kooperationen mit verschiedenen Wiener Institutionen.[1]

Im Fokus stehen bei den Stadtspaziergängen des „QWIEN guide“ die Lebenswelten homosexueller Menschen und nicht skandalöse und anzügliche Anekdoten. Die touristische Arbeit des Vereins „QWIEN“ ermöglicht es, die eigenen Forschungs- und Recherchearbeiten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und als Kulturvermittler zu wirken. (http://www.qwien.at/?page_id=49 )

Mit dem „Queer Vienna City Bus“ und dem „Queer Vienna City Walk“ können auch Stadtrundfahrten mit dem Bus und ein schwul/lesbischer Stadtspaziergang für Tourismusunternehmer und private Gruppen als kombiniertes Paket angeboten werden, wodurch die Verbindung von allgemeiner und homosexueller Stadtgeschichte für Touristen möglich wird. (http://www.qwien.at/?page_id=49)

Kooperationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Regenbogenführungen an der Universität Wien

In Kooperation mit der Universität Wien bietet „QWIEN guide“ seit 2009 die Regenbogenführungen im Hauptgebäude der Universität an, bei denen die Geschichte der Homosexualität und der akademische und gesellschaftliche Diskurs zum Thema Homosexualität an der Universität beleuchtet wird.[2] [3] [4] Die Regenbogenführungen finden jährlich um den Tag der Regenbogenparade auf der Wiener Ringstraße im Juni statt.

Im Jahr 2009 fokussierte der Rundgang beispielsweise den medizinischen Diskurs zur Homosexualität und 2010 die Strafrechts-Entwicklung seit Joseph II. im 18. Jahrhundert bis ins 20. Jahrhundert.  Zudem wurden historische Quellen und Literatur-Sammlungen zum Thema Homosexualität in der Universitätsbibliothek vorgestellt.

  • Ausstellung „Wieden 800“

Im Auftrag der Bezirksvorstehung Wieden entwickelte QWIEN 2011 auch die Ausstellung „Wieden 800“ anlässlich des 800-Jahr Jubiläums des 4. Wiener Gemeindebezirks am 27. Mai 2011.[5][6] Das Konzept der Ausstellung legte den Fokus auf den öffentlichen Raum: die historischen Orte stellten die eigentlichen Ausstellungsorte dar und wurden in geführten Spaziergängen durch Wieden präsentiert.[5] Das Thema Homosexualität war in diesen vierzehn verschiedenen Spaziergängen mit über 150 historischen Stationen nur als Randthema präsent, da der Fokus auf die Geschichte und Entwicklung des Bezirks gelegt wurde.[5][7]

Im Zuge der Ausstellung gab QWIEN-Mitarbeiter und „Wieden 800“-Kurator Andreas Brunner auch das Magazin „Wieden 800“ heraus, in dem die Ausstellungsstationen und Stadtspaziergänge erläutert werden.[7] Zudem sind auf der interaktiven Ausstellungs-Homepage sämtliche Spaziergänge mit Karten und Hintergrundinformationen online abrufbar.[8]

  • Spezialführung im Sisi-Museum

Im Sisi-Museum in der Hofburg bietet „QWIEN guide“ seit 2012 auch eine Spezialführung zur queeren Interpretation des Lebens der Kaiserin Elisabeth an, die als Ikone für die Schwulen und Lesben gilt.[9] Bei der circa eineinhalb stündigen Führung wird der Blick vor allem auf die Mythen, Inszenierungen und Vorstellungsbilder, die Kaiserin Elisabeth als historische Figur umgeben, gerichtet.[9][1]  

  • Führungen im Wien Museum „Sex in Wien“

Anlässlich der Ausstellung „Sex in Wien. Lust. Kontrolle. Ungehorsam“ im Wien Museum am Karlsplatz von September 2016 bis Jänner 2017 in Kooperation mit QWIEN  bot QWIEN auch Spezialführungen mit dem Historiker und QWIEN Guide Andreas  Brunner, welcher auch als Kurator in der Ausstellung mitwirkte, an.[10] In diesen Führungen wurden insbesondere die queeren Objekte und Zugänge in der Ausstellung betrachtet.[11]





Geschichte der Universität Wien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Spätmittelalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Theologische Fakultät Wien: Gedenktafel an den Judenpogrom von 1421

Die Gründungsurkunde der Universität, heute im Archiv verwahrt, wurde am 12. März 1365 von Herzog Rudolf IV. und seinen Brüdern Albrecht III. und Leopold III. unterzeichnet. Daher rührt auch der Name der Universität Alma Mater Rudolphina. Die Gründungsurkunde enthält in programmatischer Weise das Leitbild der Universität, dass „gemain guot, rechte gerichte, menschlich vernunft und beschaidenhait aufneme und wachse […] und daz ein yeglich weiser mensch vernünftiger und ain unweiser zuo menschlicher vernunft in rechte erkantnüsse mit goetlicher lerung bracht und geczogen werde.“

Die Universität Wien ist somit nach der Karls-Universität Prag die zweitälteste Universität im damaligen Heiligen Römischen Reich nördlich der Alpen und die älteste bestehende Universität im deutschen Sprachraum. Bis zur Aufnahme des geregelten Lehr- und Lernbetriebs sollten jedoch noch fast zwanzig Jahre vergehen; 1383 nützte Herzog Albrecht III. einen Streit an der Sorbonne, um zahlreiche Professoren von Paris nach Wien zu berufen, und nachdem auch der 1365 noch ausgesprochene päpstliche Vorbehalt, eine theologische Fakultät einzurichten, gefallen war, erließ Albrecht III. 1384 einen zweiten Stiftsbrief, mit dem die kontinuierliche Entwicklung begann.


Renaissance-Humanismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum Ausgang des Mittelalters wuchs die Universität Wien stetig an und hatte in der Zeit des Humanismus (um 1500) über 6.000 Studenten, womit sie die größte Universität des Reiches geworden war. In den 1520er Jahren führten Pestepidemien, die Bedrohung durch das türkische Heer und die Reformation zu einem starken Schwund bei den Studentenzahlen; im 16. Jahrhundert hatte die Universität zeitweilig nur mehr 30 Studenten. Am 13. Oktober 1623 wurde die Universität mit dem 1551 gegründeten Jesuitenkollegium vereinigt und die gesamte theologische und philosophische Fakultät den Jesuiten (der Gesellschaft Jesu) überantwortet. Nach dieser Reform nahm die Universität wieder einen gewissen Aufschwung.

Zeit der Aufklärung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tiefgreifende Reformen erfolgten dann unter Maria Theresia und Joseph II. ab 1749, mit denen der Einfluss der Jesuiten zurückgedrängt und schließlich ganz beseitigt und die Universität in eine Staatsanstalt umgewandelt wurde, womit ein fast gänzlicher Verlust der Universitätsautonomie verbunden war. Auf Forschung wurde wenig Wert gelegt, die Lehre straff organisiert.

1848 bis 1938[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Revolution 1848 richtete sich nicht zuletzt gegen diese Einschränkungen der Lehr- und Lernfreiheit, die dann auch 1849 die Prinzipien der Universitätsreform des Unterrichtsministers Leo Thun-Hohenstein wurden. In diesem Zusammenhang wurde auch die Philosophische Fakultät aufgewertet und den drei „höheren“ Fakultäten (Theologie, Jus, Medizin) gleichgestellt.

Im Jahr 1897 wurden Frauen erstmals als ordentliche Hörer zugelassen, wenn auch zunächst nur an der philosophischen Fakultät. Die restlichen Fakultäten folgten teils mit erheblichem Abstand: 1900 die medizinische, 1919 die juristische, 1923 die evangelisch-theologische. Im Jahr 1945 ließ schließlich auch die katholisch-theologische Fakultät Frauen als ordentliche Hörer zu.[12] Acht Jahre nach Beginn des Frauenstudiums an der Universität Wien gelang es der Romanistin Elise Richter 1905 als erster Frau, sich zu habilitieren; sie wurde 1921 auch die erste außerordentliche Professorin. Die erste Ordinaria wurde an der Universität Wien erst 1956 ernannt: die Physikerin Berta Karlik.


Schon lang vor dem „Anschluss“ von 1938 waren demokratiefeindliche und antisemitische Studenten, von einigen Professoren wohlwollend toleriert, an der Universität aktiv. 1928 fanden Hochschulkrawalle statt, 1932 waren ebenfalls Studentenkrawalle zu verzeichnen, die mit Demonstrationen vor dem Haupteingang der Universität verbunden waren.[13] Im Juni 1936 wurde der Physiker und Philosoph Moritz Schlick, Begründer des Wiener Kreises, auf der Philosophenstiege im Hauptgebäude der Universität von einem seiner ehemaligen Studenten erschossen;[14] der Mörder wurde zwei Jahre später vom NS-Regime aus der Haft entlassen.

Zeit des Nationalsozialismus[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich wurde die Universität Wien 1938 unter Rektor Fritz Knoll nach nationalsozialistischen Gesichtspunkten „gleichgeschaltet“ und eine große Anzahl an Lehrenden und Studierenden aus rassistischen bzw. politischen Gründen vertrieben.[15][16] 1943 folgte ihm der Anatom Eduard Pernkopf.

Nachkriegszeit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im April 1945 erwirkte der damals erst 22-jährige Kurt Schubert, später anerkannter Doyen für Judaistik an der Wiener Universität, von der sowjetischen Besatzungsmacht die Erlaubnis, den Universitätsbetrieb wieder aufzunehmen, weshalb er als inoffizieller erster „Rektor“ der Universität nach dem Krieg gilt. Bereits am 25. April 1945 wurde jedoch der Verfassungsrechtler Ludwig Adamovich senior zum ordentlichen Rektor der Universität Wien gewählt.

Die mit der Universitätsreform 1975 verwirklichte Mitbestimmung von Studenten und universitärem Mittelbau wurde mit der Universitätsreform 1993 (in Wien in Kraft seit dem Jahr 2000) und der Universitätsreform 2002 (in Kraft seit 2004) großteils wieder rückgängig gemacht. Durch die zuletzt genannten Reformen erhielt die Universität nach über 250 Jahren als staatliche oder halbstaatliche Anstalt ihre Rechtsfähigkeit zurück, die Zahl der Fakultäten und Zentren wurde auf 18 erhöht (siehe unten), die medizinische Fakultät als Medizinische Universität Wien ausgegliedert.

Im Jahr 2015 widmeten die Wiener Philharmoniker einen Teil des Programmes ihres Neujahrskonzertes der Universität Wien anlässlich des 650-Jahr-Jubiläums am 12. März 2015.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c QWIEN: Führungen (Guide). Abgerufen am 28. Mai 2019.
  2. Gerhard Mokesch: Regenbogenführungen. UniWienBroadcast, abgerufen am 28. Mai 2019.
  3. QWIEN: Mann - Frau - schwul - lesbisch - queer? Abgerufen am 28. Mai 2019.
  4. QWIEN: Homosexualität in der Welt der Wissenschaft. Abgerufen am 28. Mai 2019.
  5. a b c Hannes Sulzenbacher: Zentrum QWIEN feiert mit der Wieden Geburtstag. 18. Mai 2011, abgerufen am 28. Mai 2019.
  6. Wieden 800 - Ein Bezirk feiert seinen 800. Geburtstag. Abgerufen am 28. Mai 2019.
  7. a b SPÖ-Klub: Wieden - BV Plasch: Historische Spaziergänge durch den Bezirk zum 800. Geburtstag der Wieden. APA-OTS, abgerufen am 28. Mai 2010.
  8. Historische Spaziergänge durch den Bezirk zum 800. Geburtstag der Wieden. Abgerufen am 28. Mai 2019.
  9. a b Andreas Brunner: Sisi: Kaiserin & Ikone der Schwulen und Lesben. 22. Juli 2012, abgerufen am 28. Mai 2019.
  10. Sex in Wien. Lust. Kontrolle. Ungehorsam. Abgerufen am 28. Mai 2019.
  11. Andreas Brunner: QWIEN- Führungen "Sex in Wien". 11. August 2016, abgerufen am 28. Mai 2019.
  12. Kniefacz: Frauen an der Universität Wien. Abgerufen am 15. März 2019.
  13. Bundespolizeidirektion Wien (Hrsg.): 80 Jahre Wiener Sicherheitswache. Verl. f. Jugend u. Volk, Wien 1949, S. 57.
  14. Gedenkstein Universität Wien. Abgerufen am 15. März 2019.
  15. Präambel Gedenkbuch. Universität Wien, abgerufen am 15. März 2019.
  16. „Das Auswärtige Amt war eine verbrecherische Organisation“. orf.at, abgerufen am 15. März 2019.