Benutzer:Mautpreller/ÄdW

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Peter-Weiss-Jahrbücher mit Material en masse

Bildungsroman/"stream of reflection" (Jens!)/Chronik/"Roman-Essay": Genrefragen.

Bildbeschreibung als ...

Nomina und Pronomina: Individuation und doch nicht "hin zum Ich"

Erzählfokus, Erzählperspektiven

Textgeschichte?? Vgl. J. Schulte: Für eine kritische Ausgabe! sowie PWJ: Textdiff BRD/DDR

Entstehungsgeschichte?

Das Spiel mit der Autobiografie

Rezeption: Leserkreise; das einigende Phänomen der Linken

http://www.uni-leipzig.de/~kuwi/koesser/ss06-weiss.pdf

http://deuserv.uni-muenster.de/IDSLD/forschen_und_lehren/birkmeyer_j/Tagung07_09_04_06_Fuenfundzwanzig_Jahre_Peter_Weiss.pdf

http://www.uni-frankfurt.de/fb/fb10/inst_ii/NDL/lehrende/professoren_und_professorinnen/komfort-hein/lehre/literaturlisten/downloads/Literaturliste_Peter_Weiss06.doc

Sabine Kebir im Freitag.

ZEIT-Interview Michaelis

http://www.peterweiss.org/

Sequenzen und Blöcke - ein Vorschlag

Widerstand als Ästhetik Hvidtfeldt Madsen, Karen. - Wiesbaden : Dt. Univ.-Verl., 2003

Die politische Ästhetik der Beschreibung : eine Untersuchung zur literarischen Beschreibung in Peter Weiss' Roman Die Ästhetik des Widerstands / vorgelegt von Duk-Hyun Nam Verfasser Nam, Duk-Hyun Erscheinungsjahr 2002

Kunst, Wissen und Befreiung : zu Peter Weiss' Ästhetik des Widerstands / Heewon Lee Verfasser Lee, Heewon Verleger Frankfurt am Main ; Berlin ; Bern ; Bruxelles ; New York ; Oxford ; Wien : Lang Erscheinungsjahr 2001 Umfang/Format 317 S. ; 21 cm Gesamttitel Bremer Beiträge zur Literatur- und Ideengeschichte ; Bd. 35

Der Herakles-Stahlmann-Komplex in Peter Weiss' Ästhetik des Widerstands / Berthold Brunner Verfasser Brunner, Berthold Verleger St. Ingbert : Röhrig Erscheinungsjahr 1999

Schafft die Einheit!" : die Figurenkonstellation in der "Ästhetik des Widerstands" von Peter Weiss / Achim Kessler Verfasser Kessler, Achim Ausgabe 1. Aufl. Verleger Berlin ; Hamburg : Argument Erscheinungsjahr 1997 Umfang/Format 154 S. ; 21 cm

Bio-bibliographisches Handbuch zu Peter Weiss' "Ästhetik des Widerstands" / Robert Cohen Verfasser Cohen, Robert Verleger Hamburg : Argument Erscheinungsjahr 1989

Literaturkritik als politische Lektüre : am Beispiel d. Rezeption d. "Ästhetik des Widerstands" von Peter Weiss / Volker Lilienthal Verfasser Lilienthal, Volker Verleger Berlin : Spiess Erscheinungsjahr 1988

Bohrer, Karl Heinz: Katastrophenphantasie oder Aufklärung? Merkur 30 (1976) 1, S. 85 – 90.

Kuttner, Jürgen: „kein Buch, das einfach zum Leser gelangt“? – Zur Aufnahme der Ästhetik des Widerstands in der BRD. In: Krenzlin. Berlin: 1987, S. 164 – 176.

Stephan, Alexander: „Ein großer Entwurf gegen den Zeitgeist“. Zur Aufnahme von Peter Weiss’ Die Ästhetik des Widerstands. In: Stephan. Frankfurt/Suhrkamp 1983, S. 346 ff.

Dazu auch Siegel zu den Differenzen.

Alfred Andersch: Wie man widersteht. In: Frankfurter Rundschau, 20.9. 1975 Fritz J. Raddatz: Faschismus als Kreuzworträtsel. Die Zeit 10.10. 1975 Ders.: Blasen aus der Wortflut. Der zweite Band. Die Zeit 17.11.1978 Ders. Kein Fesko, sondern ein Flickerteppich. Die Zeit 8.5.1981 Franz Schonauer: Roter Heiligenschein ums eigene Haupt. Der Tagesspiegel, 7.12.1975. Ulrich Schütte: Die Existenz einer anderen Sprache in mir muß akzeptiert werden. Frankfurter Rundschau 23.12.1978 Joachim Kmaiser: Die Seele und die Partei. Süddeutsche Zeitung 28.11.1978 Heinrich Vormweg: Ein großer Wurf gegen den Zeitgeist: Süddeutsche Zeitung, 20.5.1981

Bürger, Peter: Über die Wirklichkeit der Kunst. Zur Ästhetik in der „Ästhetik des Widerstands“. In: Alexander Stephan (Hg.): Die Ästhetik des Widerstands. Materialien. Frankfurt/M. 1983, S. 285-295.

Widerstand wahrnehmen Dokumente eines Dialogs mit Peter Weiss Hrsg. mit Dieter Strützel und Mathias Mieth

GNN-Verlag, Köln 1993

Restauflage erhältlich über: GNN-Verlag Leipzig


Seit Erscheinen des ersten Bandes (1975) der "Ästhetik des Widerstands" von Peter Weiss hat die Romantrilogie im Westen Deutschlands anhaltende Debatten ausgelöst.

Im Osten jedoch, wo der Antifaschismus Staatsdoktrin war, wurde der Roman erst 1983 zum Druck freigegeben und mit einer kleinen Auflage in akademische Randzonen verbannt.

Der vorliegende Band dokumentiert die Arbeit eines Peter Weiss-Kreises an der Jenaer Universität. Neben Einzelstudien und dem Szenarium einer pantomimischen Adaption des Romans enthät er das Protokoll einer mehrtägigen Gesprächsrunde vom Frühjahr 1989 – einer letzten Selbstverständigung im Schatten des kommenden Zusammenbruchs. Erstmals belegt wird die "andere Zensur", die Peter Weiss im Suhrkamp-Verlag widerfuhr: zwei bis dahin unveröffentlichte Briefe des Autors an Manfred Haiduk, eine kritische Edition der Passage "Heilmann an Unbekannt" in der Urfassung mit den Varianten von Suhrkamp und Henschel sowie eine Konkordanz zu allen drei Bänden verdeutlichen das Ausmaß der Eingriffe in den ursprünglichen Wortlaut des Romans.

http://www.taz.de/index.php?id=archivseite&dig=2007/05/09/a0163

Stephan Meyer: Kunst als Widerstand. Zum Verhältnis von Erzählen und ästhetischer Reflexion in P. Weiss" "Die Ästhetik des Widerstands". Tübingen 1989, S. 15-17. (Gliederung in Sequenzen und Textblöcke.)


Entstehungs- und Textgeschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ausgangssituation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die erste Erwähnung des Romanprojekts findet sich in Peter Weiss' Notizbüchern im März 1972: „Seit Anfg. Okt. 71 Gedanken zum Roman.“[1] Weiss hatte damals seit mindestens acht Jahren keine fiktionale Prosa mehr veröffentlicht. Als Dramatiker war er jedoch in eine Krise geraten: Trotzki im Exil war in der DDR als antisowjetisch nicht akzeptiert und in der BRD vernichtend kritisiert worden, an Hölderlin hielt der Autor selbst umfangreiche Änderungen für nötig, mit denen er eben beschäftigt war. Die in diesen Stücken angeschlagenen Themen, die Geschichte der sozialistischen und kommunistischen Oppositionen und das Verhältnis von Kunst und Politik, griff die Ästhetik des Widerstands in neuer Form auf.

Für die Wahl der Romanform dürfte, wie Kurt Oesterle zeigt, eine weit zurückreichende Vorgeschichte wesentlich sein. Immer wieder hatte sich Weiss seit Anfang der 60er Jahre mit dem Plan befasst, ein Werk nach dem Vorbild von Dantes Göttlicher Komödie zu schaffen. Zunächst hatte er die Vorstellung eines dramatischen Werkzyklus über das „Welttheater“ der Unterdrückung, doch im Sommer 1969 entschied er sich für eine Prosafassung und arbeitete auch bereits daran. Dieses Projekt wies zwei „Monstrositäten“ auf: „die Epoche in ihrer Totalität zur Darstellung zu bringen“ und „dies durch Spiegelung in Bewusstsein und Sprache eines einzigen Zeitgenossen ... zu tun“ [2] – wofür ausschließlich eine epische Form geeignet war.

Nicht nur diese gewaltigen Ansprüche verbinden das Divina-Commedia-Projekt mit der Ästhetik des Widerstands – auch im Text des Romans sind zahlreiche Anklänge zu erkennen. Dantes Werk wird in der Ästhetik des Widerstands zum Thema der Kunstgespräche, und Motive der Divina Commedia unterliegen zentralen Romanpassagen, bis hin zum direkten Zitat. Auch Weiss selbst hat u.a. die illegale Deutschlandreise von Charlotte Bischoff in Band 3 als „Hadeswanderung“ bezeichnet. So ist es zumindest „denkbar, dass die Weisssche DC im Widerstandsprojekt aufging – Rest einer Mitgift aus früheren Jahren.“[3]

Recherche[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am Beginn der konkreten Romanarbeit standen ausgedehnete Recherchen von Weiss, die er über die ganze Entstehungsdauer des Werks fortsetzte. Zunächst konzentrierte er sich auf die Personen des schwedischen Exils, die später die Handlungsträger des zweiten Bandes bildeten. Allein 1972 führte Weiss Interviews mit Hinterbliebenen Max Hodanns sowie dessen Arzt, mehreren Mitarbeitern Brechts, Rosalinde von Ossietzky, Karl Mewis, Charlotte Bischoff, Herbert Wehner, Paul Verner, Georg Henke und Herbert Warnke, dazu mit weiteren Zeitzeugen, u.a. verschiedenen Ingenieuren der Alfa Laval-Separatorenwerke, bei denen der Erzähler zeitweise arbeitet. Hinzu kam ein intensives Archivstudium in zahlreichen Bibliotheken. Vor allem aber legte Weiss größten Wert darauf, die Orte der Romanhandlung persönlich in Augenschein zu nehmen.

Insbesondere eine Spanienreise im März/April 1974 diente der Aufgabe, authentische Informationen über die Orte zu erhalten, an denen Teil 2 des 1. Bandes spielt. Unter anderem entdeckte Weiss im Hauptquartier der Internationalen Brigaden in Albacete Reste eines Freskos, das im Roman ausführlich beschrieben wird. Wie wichtig ihm derartige Eindrücke waren, ist u.a. daran zu erkennen, dass es ihm gelang, die konspirative Wohnung des Komintern-Beauftragten Jakob Rosner in Stockholm kurz vor dem Abriss des Hauses zu entdecken, und dass er im letzten Moment noch aktuelle Ausgrabungsergebnisse aus der Zeit Engelbrekts in Stockholm in den bereits fertigen Text des zweiten Bandes einarbeitete.

„Ich kann diese riesige Arbeit nicht bewältigen“[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

„Begonnen mit dem Buch“ vermeldet ein Eintrag vom 9. Juli 1972 in den „Notizbüchern“, unmittelbar nach einem Besuch des Pergamon-Museums in Berlin. Zunächst war nur ein Band vorgesehen, der den Titel „Der Widerstand“ tragen sollte. Doch Weiss stieß auf beträchtliche Schwierigkeiten, insbesondere im Zusammenhang mit der Figur des Ich-Erzählers. Zweimal begann er neu, im Oktober 1972 und im April 1973. Auch über den Titel reflektierte er immer wieder: Im August 1973 erschien erstmals der „sperrige“ Titel „Die Ästhetik des Widerstands“ in den Notizbüchern. Noch aus dem April 1975 ist ein Brief des Suhrkamp-Leiters Siegfried Unseld erhalten, in dem es heißt: „Wir haben uns auch verständigt, dass der Titel des Romans ‚Der Widerstand‘ heißen soll.“[4] Wie es zur endgültigen Titelwahl kam, ist nicht bekannt.

Ein plastisches Bild der Schreibprobleme vermittelt ein Zitat aus den Notizbüchern: „Ich kann diese riesige Arbeit nicht bewältigen, bei all den Störungen und Irritationen. Das Herz beginnt wieder zu flimmern“ (S. 246). Immer wieder war Weiss genötigt, die Arbeit zu unterbrechen, u.a. durch einen Krankenhausaufenthalt und seine Dramatisierung von Kafkas „Process“. Die Nervosität und Störungsempfindlichkeit des Autors illustrieren auch wiederholte Probleme mit Motorbootfahrern auf dem See, an dem Weiss' Wochenendhaus lag, sowie ein Brief an Unseld, dem er am 19. Juli 1974 „mit einigen Bedenken“ den ersten Teil des Romans zur Prüfung zugesandt hatte. In diesem Brief beschwert er sich bitter darüber, keinerlei Ermutigung zum Weiternachen erfahren zu haben.[5] Dennoch gelang es ihm im Juli 1975, den ersten Band an den Verlag abzuschicken, der im September erschien.

Längst war die Entscheidung gefallen, einen zweiten Band nachzuschieben, obwohl die Erstausgabe noch keinen Hinweis darauf enthielt. Auch diesen Band, dessen Paris-Kapitel ursprünglich noch für Band 1 vorgesehen waren, musste Weiss 1977 noch einmal von vorn beginnen. Wieder wurde die Arbeit unterbrochen von diversen politischen Stellungnahmen (etwa zu Wolf Biermanns Ausbürgerung oder zum Reiseverboten für Pavel Kohout) sowie der Verleihung des Thomas-Dehler-Preises, die ihn in erhebliche Bedenken stürzte. Auch die Reaktion der DDR machte Weiss Probleme: Dort wollte man vor dem Erscheinen des zweiten Bandes keinerlei Entscheidung über eine DDR-Lizenzveröffentlichung treffen. Immerhin kam es zu einem Vorabdruck eines Kapitels des zweiten Bandes in Sinn und Form.

1978 trafen Weiss und Unseld die einvernehmliche Entscheidung, einen kürzeren „Epilogband“ als Abschluss des Romans herauszubringen. Dieser dritte Band kostete Weiss womöglich noch mehr Mühe als die ersten beiden, da er meinte, es müsse „der beste“ der drei Bände werden. Er verwarf verschiedene Versuche alsbald wieder und klagte im November 1978: „Die Pause vor dem Epilogband dauert nun schon fast 5 Monate.“[6] Schwächezustände hinderten ihn daran, die Korrekturen von Band 3 selbst vorzunehmen, und er war gezwungen, diese der Suhrkamp-Lektorin Elisabeth Borchers zu überlassen. Am 28. August 1980 schloss er den Band ab, der im Mai 1981 schließlich erschien.

Textgestalt[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

http://www.wdr.de/radio/wdr3/manuskripte/resonanzen/weiss2.pdf

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auflagen s. Briefwechsel und Cohen (> 100 000).

Mehrheitlich negative Besprechungen in allen großen Tageszeitungen. Renommierte Rezensenten. (Quellen: Stephan, Rector). Entwickelt sich zu Band 3 zum Positiven. (Mayer!)

Arbeitsgruppen und Zirkel (Rector). U.a. auch Naturfreundejugend (Dwars et al.), schwed. Arbeiter (Cohen: Hermansson), Volxuni. Bes. Argument wesentlich. DDR: Dwars u.a.

Dissertationen (Aufzählung Rector.)

Hörbuch.

Produktive Rezeption: Volker Braun, Fritz Cremer, Kamalatta.

http://www.freitag.de/2009/05/09051601.php

Plot[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Handlung setzt am ... im Berliner Pergamonmuseum ein. Drei junge Männer betrachten den Fries des Pergamonaltars und diskutieren über seine Bedeutung für ihren Bildungsgang und für die Arbeiterbewegung. Alle drei stehen der Kommunistischen Partei nahe, zwei davon sind historische Figuren, die später als Mitglieder der Roten Kapelle bekannt werden: Hans Coppi, gut zwanzigjähriger Arbeiter und KPD-Mitglied, sowie Horst Heilmann, fünfzehnjähriger Oberschüler. Der dritte ist der Ich-Erzähler, ein zwanzigjähriger Arbeiter, der sich in wenigen Tagen den Internationalen Brigaden im Spanischen Bürgerkrieg anschließen will. Unter lebhaften Debatten und ausgedehnten Reflexionen des Ich-Erzählers machen sie sich auf den Weg zu Coppis Wohnung, wo sie mit den Eltern Coppis, ebenfalls kommunistischen Arbeitern, ihre Debatten über Kunst, Politik und Bildung fortsetzen.

Der Ich-Erzähler begibt sich nunmehr in die bereits leerstehende Berliner Wohnung seiner Familie, die sich mittlerweile im böhmischen Warnsdorf aufhält. Es schließt sich ein Gespräch mit seinen Eltern an, insbesondere mit seinem Vater, einem sozialdemokratischen Arbeiter, über die Bremer Räterepublik und die Spaltung der Arbeiterbewegung in Sozialdemokraten und Kommunisten. Der Ort dieses Gesprächs wird in der Schwebe gehalten: Passagenweise handelt es sich um eine Fantasie des Erzählers in der Berliner Wohnung - dort durchbricht plötzlich der Kopf des Vaters die Fußbodendielen; andere Passagen spielen in Warnsdorf, in der Wohnung der Eltern.

Im Teil II des ersten Bandes ist der Ich-Erzähler bereits in Spanien. Zusammen mit Ayschmann, der sich ebenfalls den Internationalen Brigaden anschließen will, reist er über Barcelona nach Albacete, zum Hauptquartier dieser Verbände. Auf Anforderung des Arztes Max Hodann (ebenfalls eine historische Figur), den er aus seiner Berliner Zeit kennt, wird er als Sanitäter eingesetzt, zunächst in Cueva la Potita, wo Hodann ein Erholungsheim für Frontsoldaten leitet, später in Denia in einem Lazarett. Diese Tätigkeiten, die er vom Winter 1937 bis zum Herbst 1938 ausübt, sind erneut von intensiven Debatten und Reflexionen über die politische Lage begleitet, vor allem über die Politik der Kommunistischen Partei und die Moskauer Prozesse. Daran beteiligen sich neben Hodann auch Schriftsteller (Ilja Ehrenburg, Nordahl Grieg), Journalisten (Lise Lindbaek) und politische Leiter der Kommunistischen Parteien (Karl Mewis, José Díaz). Die Brigadistin Marcauer kritisiert offen die Moskauer Prozesse und die Erschießung des oppositionellen Kommunisten Andrés Nin und wird daraufhin von der Militärpolizei verhaftet.

Als die Internationalen Brigaden im Herbst 1938 aufgelöst werden, gerät der Erzähler in eine Orientierungskrise. Sie ist mit intensiven Diskussionen und Reflexionen über bildende Kunst angefüllt, zunächst in Valencia mit seinem Freund Ayschmann, später im zeitweiligen Exil in Paris mit dem Komintern-Funktionär Otto Katz und mit Willi Münzenberg, der zu dieser Zeit in Moskau bereits in Ungnade gefallen ist. Picassos Guernica und Géricaults Floß der Medusa stehen im Mittelpunkt der Reflexionen. Immer wieder geht es um die Frage der Zusammenführung von ästhetischer Moderne und Kommunismus, insbesondere im Gespräch mit Münzenberg.

  1. Notizbücher 1971-1980, S. 41.
  2. Oesterle, S. 55.
  3. Kurt Oesterle: Dante und das Mega-Ich. Literarische Formen politischer und ästhetischer Subjektivität bei Peter Weiss. In: Lüdke/Schmidt 1991, S. 45-72, hier: S. 65.
  4. Rainer Gerlach: Siegfried Unseld – Peter Weiss. Der Briefwechsel. Frankfurt: Suhrkamp, 2007, ISBN 978-3-518-41845-1. Brief Unselds an Weiss vom 28. April 1975, S. 911.
  5. Brief an Unseld, 15. Oktober 1974, S. 888.
  6. Notizbücher, S. 756-757.