Benutzerin:Mountvalley/Lamy (Unternehmen) Entwurfskopie

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C. Josef Lamy GmbH

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Rechtsform GmbH
Gründung 1930
Sitz Heidelberg-Wieblingen, Deutschland
Leitung Beate Oblau, Thomas Trapp, Peter Utsch
Mitarbeiterzahl 350 (2018)[1]
Umsatz 130 Mio. (2017) Euro[2]
Branche Schreibgeräte
Website lamy.com

Lamy ist ein Hersteller für Design-Schreibgeräte. Das Unternehmen hat seinen Stammsitz in Heidelberg, wo auch die Fertigung der Schreibgeräte und ihrer Einzelteile sowie der markeneigenen Tinten, Minen und Patronen stattfindet.

Der Lamy-Unternehmenssitz in Heidelberg

Das Familienunternehmen hat eine Jahresproduktion von neun Millionen Schreibgeräten und einen Jahresumsatz von rund 130 Millionen Euro in Deutschland (Stand: 2017). Die Marke verfügt über 15.600 Verkaufspunkte in 80 Ländern, davon 200 Mono-Brand- und Concept-Stores in Städten wie Hong Kong, Kuala Lumpur, New York, Peking, San Francisco, Seoul, Shanghai und Tel Aviv (Stand: 2018).[3] Der erste Flagship-Store von Lamy wurde 2016 in Heidelberg eröffnet.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unternehmen unter dem Namen „Orthos Füllfederhalter-Fabrik C. Josef Lamy Heidelberg“ von Carl Josef Lamy in Heidelberg gegründet. 1948 erfolgte die Umfirmierung in C. Josef Lamy GmbH. Lamy war Unternehmer und Konstrukteur und meldete im Laufe seines Lebens mehr als 25 Patente an. Mit dem Füllhalter LAMY 27 gelang 1952 der Durchbruch der Schreibgeräte-Marke LAMY in Deutschland. Mit dem Modell wurde der Familienname zum Markennamen: LAMY – ein markanter Schriftzug aus vier kursiven Buchstaben. 1957 zog das Unternehmen mitsamt der Produktion in den Heidelberger Stadtteil Wieblingen.[4]

1962 trat Manfred Lamy (*1936) nach einem Volkswirtschaftsstudium mit 26 Jahren als Marketingleiter in das Unternehmen seines Vaters ein. Auf der Suche nach einer Nische, welche die Marke langfristig und auch international zum Erfolg führen könnte, fand er Vorbilder in Marken wie Braun und Olivetti, die in dieser Zeit Maßstäbe im Produktdesign setzten. Als Manfred Lamy kurz darauf auf den ehemaligen Braun-Designer Gerd A. Müller traf, definierten sie bald ein gemeinsames Projekt: einen Füllhalter in der Tradition des Bauhauses zu gestalten. Im Herbst 1966 kam der Füllhalter LAMY 2000 auf den Markt. Ausgehend von dem Bauhaus-Gedanken „form follows function“ stellte er den praktischen Gebrauchswert in den Vordergrund und legte so den Grundstein für die Designphilosophie der Marke.[5]

1973 wurde Manfred Lamy alleiniger Geschäftsführer. Mit dem Ziel, Lamy zu einer internationalen Designmarke zu entwickeln, rückte er auch das Thema Marketing mehr in den Fokus.

Im Lamy-Entwicklungszentrum werden neue Produkte konzipiert, getestet und gefertigt.

1980 folgte die Einführung des LAMY safari. Auf der Basis einer jugendpsychologischen Befragung wurde das Modell in Zusammenarbeit mit der Entwicklungsgruppe Mannheim unter der Leitung von Bernt Spiegel konzipiert. Maßgeblich für die Gestaltung war auch hier die Funktion, erkennbar etwa an den ergonomisch geformten Griffmulden oder den abgeflachte Seiten des Gehäuses, die das Wegrollen des Füllhalters verhindern. Der LAMY safari kam zunächst in den matten Farben Terrarot und Savannagrün auf den Markt. Einige Jahre später folgten der LAMY safari white und schließlich viele weitere Farben.[6]

Mit der Einweihung einer eigenen Spritzgießhalle im Jahr 1985 unternahm Lamy einen Schritt in Richtung Unabhängigkeit. Werkzeugbau und Spritzgießfertigung sowie die Herstellung von Schreibfedern und Minen bewerkstelligte das Unternehmen ab sofort im eigenen Haus. 1989 begann es zudem seine eigene Tintenproduktion und konnte die Fertigungstiefe damit erneut steigern. Heute liegt die Fertigungstiefe bei über 95 Prozent.[7]


1996 weihte Lamy eine Innovationswerkstatt – auf dem Werksgelände ein. Der schwarze Glaskubus, in dem das Unternehmen neue Produkte konzipiert, testet und fertigt, ist mit Solarpanels bestückt und wird von silbernen Stahlseilen und Pylonen getragen. Photovoltaik-Module an der Fassade versorgen das Gebäude mit Sonnenenergie, während in einem großen Bassin Regenwasser gesammelt wird, um den Frischwasserverbrauch zu senken.[5]

Nachdem sich Manfred Lamy im November 2006 von der Geschäftsführung zurückgezogen hatte, übernahm Bernhard M. Rösner als geschäftsführender Gesellschafter die Leitung des Unternehmens. Manfred Lamy wurde Mitglied des neugegründeten Lamy-Beirats. Für seine Verdienste um das Design und eine ganzheitliche, zukunftsorientierte Unternehmens- und Produktkultur zeichnete der Rat für Formgebung ihn 2008 mit dem Designpreis der Bundesrepublik Deutschland für sein Lebenswerk aus.[8]  In den folgenden Jahren expandierte Lamy zunehmend und baute Verkaufspunkte im Ausland – insbesondere in Asien – auf.

2016 feierte das Unternehmen „50 Jahre Lamy-Design“.[9] Die Designgeschichte des Unternehmens wurde anlässlich des Jubiläums im Rahmen der Ausstellung „thinking tools. Design als Prozess – Wie Schreibgeräte entstehen“ dokumentiert. Anhand von Original-Prototypen, -Zeichnungen und Modellen zeigte „thinking tools“ den Designprozess von Schreibgeräten auf.  Die Ausstellung war von Oktober 2016 bis Januar 2017 im Museum Angewandte Kunst (Frankfurt am Main) zu sehen (Kurator: Klaus Klemp). Im Zuge dessen arbeitete Lamy mit dem Illustrator Christoph Niemann zusammen, der für die Ausstellung eine Reihe künstlerischer Arbeiten entwickelte. 2018 wurde „thinking tools“ auch im 21_21 Design Sight in Tokio ausgestellt.

Im Juni 2018 löste ein dreiköpfiges Team bisherigen Alleingeschäftsführer Bernhard M. Rösner ab. An der Spitze des Familienunternehmens stehen seitdem Beate Oblau, Thomas Trapp und Peter Utsch.[10]

Produkte und Designer (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Seit 1966 arbeitet Lamy für jede neue Schreibgeräteserie mit wechselnden externen Gestaltern zusammen, darunter Naoto Fukasawa, Franco Clivio und Jasper Morrison.

  • 1966: LAMY 2000, Design: Gerd A. Müller
  • 1974: LAMY cp1; Design: Gerd A. Müller
  • 1980: LAMY safari, Design: Entwicklungsgruppe Mannheim ( Bernt Spiegel) / Wolfgang Fabian
  • 1982: LAMY white pen; Design: Wolfgang Fabian
  • 1983: LAMY logo, Design: Wolfgang Fabian
  • 1984: LAMY unic; Design: Gerd A. Müller
  • 1984: LAMY twin pen; Design: Gerd A. Müller
  • 1987: LAMY abc; Design: Entwicklungsgruppe Mannheim ( Bernt Spiegel)
  • 1990: LAMY swift, Design: Wolfgang Fabian
  • 1994: LAMY spirit, Design: Wolfgang Fabian
  • 1994: LAMY lady, Design: k.a.
  • 1997: LAMY AL-star, Design: Wolfgang Fabian
  • 1998: LAMY accent, Design: Phoenix Design (Andreas Haug)
  • 2000: LAMY scribble, Design: Hannes Wettstein
  • 2001: LAMY pico, Design: Franco Clivio
  • 2003: LAMY dialog 1, Design: Richard Sapper
  • 2004: LAMY pickup, Design: Wolfgang Fabian
  • 2004: LAMY vivom, Design: Konstantin Grcic
  • 2005: LAMY studio, Design: Hannes Wettstein
  • 2006: LAMY dialog 2, Design: Knud Holscher
  • 2006: LAMY smile (später LAMY nexx), Design: Phoenix Design (Andreas Haug)
  • 2007: LAMY pur, Design: Knud Holscher
  • 2008: LAMY noto, Design: Naoto Fukasawa
  • 2009: LAMY dialog 3, Design: Franco Clivio
  • 2011: LAMY econ, Design: EOOS
  • 2012: LAMY scala, Design: Sieger Design
  • 2015: LAMY imporium, Design: Mario Bellini
  • 2016: LAMY Lx, Design: k.A.
  • 2017: LAMY aion, Design: Jasper Morrison

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Lamy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. rnz.de: Überraschender Führungswechsel bei Lamy
  2. Wie diese Mittelständler sogar Dax-Konzerne überflügeln. 27. März 2018, abgerufen am 2. Januar 2018.
  3. Lamy feiert offizielle Eröffnung des neuen Concept Stores in New York. 3. Dezember 2018, abgerufen am 9. Januar 2019.
  4. Klaus Klemp: thinking tools. Design als Prozess – Wie Schreibgeräte entstehen. Hrsg.: Matthias Wagner K. av edition, 2016, ISBN 978-3-89986-256-0.
  5. a b Klaus Klemp: thinking tools. Design als Prozess – Wie Schreibgeräte entstehen. Hrsg.: Mathias Wagner K. av Edition, 2016, ISBN 978-3-89986-256-0.
  6. Klaus Klemp: thinking tools. Design als Prozess – Wie Schreibgeräte entstehen. Hrsg.: Wagner K, Matthias. av Edition, 2016, ISBN 978-3-89986-256-0.
  7. Uwe Rasch: Design bestimmt das Bewusstsein. In: brand eins. Nr. 06/2009, Mai 2009.
  8. Lamy-Unternehmensgeschichte. Abgerufen am 9. Januar 2019.
  9. „50 Jahre Lamy-Design“. Abgerufen am 9. Januar 2019.
  10. Lamy stellt neues Führungsteam vor. 15. Juli 2018, abgerufen am 9. Januar 2019.

Koordinaten: 49° 25′ 32″ N, 8° 38′ 28″ O

Kategorie:Papier-, Büro- und Schreibwarenhersteller Kategorie:Unternehmen (Heidelberg) Kategorie:Markenname Kategorie:Wieblingen Kategorie:Gegründet 1930