Benutzer:Nicolas17/Antanas Baranauskas

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Antanas Baranauskas

Antanas Baranauskas (* 17. Januar 1835 in Anykščiai; † 26. November 1902 ebenda; lateinisch Antonius Baranovski, polnisch: Antoni Baranowski) war ein litauischer Dichter, Mathematiker und Bischof von Sejny. Er benutze die Synonyme A.B., Bangputys, Jurksztas Smalaūsis, Jurkštas Smalaūsis und Baronas.

Frühe Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Denkmal in Seda

Baranauskas wurde in einer armen, bäuerlichen Familie geboren. In seiner frühen Kindheit schickten ihn seine Eltern in eine kirchliche Schule. Nachdem er die Schule verlassen hatte, blieb er in der Gemeinde. Nach der Beschreibung seines Tagesbuchs, lernte er Polnisch und Russisch von 1841 bis 1843 und später zwischen 1848 und 1851. Seine erste Versuche, Gedichte und Reime in Litauisch, befinden sich in seinen Tagebüchern. Später trat er einer Schule für kommunale Schriftsteller in Rumšiškės bei. Danach begann er mit seinen ersten polnischen Gedichten.

Erwachsenenalter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1853 erhielt er seinen Schulabschluss und begann als Schriftsteller und Bürgermeister in verschiedenen Städten zu arbeiten. Während dieser Zeit traf er die Litauin Karolina Praniauskaitė (polnisch Karolina Proniewska), eine renommierte Dichterin aus Samogitia, mit dem er seine Leidenschaft für Dichtungen von Adam Mickiewicz teilte. Praniauskaitė empfahl ihm auch, mehr Gedichte in Litauisch zu schreiben. 1856 versuchte Karolinas Familie die beiden zu trennen, indem sie Baranauskas' Eintritt in das Catholic Seminary of Varniai bezahlten. Während seines dortigen Studiums, konzentrierte er sich auf die Entwicklung der geschriebenen litauischen Sprache und schrieb einen Kommentar zu Litauisch und schemaitischen Dialekten, Apie lietuvių ir žemaičių kalbą. Es war der erste wissenschaftliche Versuch, zwischen diesen litauischen Dialekten zu unterscheiden.

Während seines Priesterseminars, begann Baranauskas mit dem Schreiben litauischer Gedichte und schrieb später hauptsächlich in Litauisch. Eine seiner früheren Werke, geschrieben und dem Einfluss von Mickiewicz war Anykščių šilelis (deutsch Der Kiferwald von Anykščiai). Es wird als eines der klassischen Literaturwerke Litauens angesehen. Literaturkritiker bezeichnen es als eine symbolische Anspielung zur litauischen Geschichte und Sprache. Es ist bekannt, dass Baranauskas das Gedicht in Unsicherheit schrieb, weil sein Lektor Alexander Gabszewicz der Meinung war, die litauische Sprache sei nicht schön genug um Gedichte zu schreiben. Viele Historiker sehen dies jedoch als Gerücht an. Das Gedicht wurde zuerst 1861 veröffentlicht0 und erschien 1862 in Laurynas Ivinskis' Kalendern.

Von 1858 bis 1862 studierte Barnauskas an der St. Petersburg Spiritual Academy und erhielt einen Masterabschluss in Theologie. Zwischen 1862 und 1864 studierte er in Münchens, Roms, Innsbrucks und Louvains katholischen Universitäten.

Seit 1871 arbeitete er an dem Priesterseminar in Kaunas und begann mit dem Unterricht der litauischen Sprache. Er veröffentlichte ein grammatischen Textbuch in Litauisch, Mokslas lietuviškosios kalbos. Nachdem Baranauskas nach Sejny gegangen war, erhielt er nennenswerte Bekanntheit, weil er zugleich in Polnisch und Litauisch predigen konnte. Er bezeichnete sich selbst als gente Lithuanus, natione Polonus (lateinisch für: Litauische Herkunft, von polnischer Nation). Um 1880, nachdem er erkannte, dass das Verbot des Druckens in Litauisch nicht aufgehoben werden würde, was inoffiziell von Tsarist-Machthabern versprochen worden war verlor er die Lust, die Litauische Sprache zu unterstützen. Er hörte nie auf zu glauben, dass die Litauische Sprache entwickelt und erweitert werden sollte und arbeitete an einer Übersetzung der Bibel in das Litauische, worin er täglich zehn bis zwölf Stunden Arbeit investierte. Schließlich übersetze er drei fünftel des Alten Testaments.

Spätere Jahre[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seinen späteren Lebensjahren, zog sich Baranauskas weitgehend aus der Arbeit zurück. Sein Glaube war ähnlich der späteren Krajowcy group. Deshalb versucht er den Rest seines Lebens, die litauischen und polnischen Nationalisten zu versöhnen. Dass machte in bei Nationalisten beider Seiten eher unbeliebt. Die meisten Litauer besuchten nicht seine Beerdigung, weil sie ihn als den Verräter des nationalen Fortschritts ansahen. Hauptsächlich Russen und Polen besuchten sein Begräbnis. Als ein Denkmal für ihn in Sejny errichtet wurde, besuchten nur Litauer die Eröffnung, und sein Denkmal wurde in der folgenden Nacht mit Farbe beschmutzt.

Vermächtnis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Vor Baranauskas wurden Polnisch und Russisch als respektierte Sprache in dieser Region angesehen, deshalb glauben viele Litauer, dass Baranauskas als ein wichtige Persönlichkeit für die Relegitimatisierung der litauischen Sprache und der litauischen Kultur sorgte. Im Bezug zu Baranauskas, äußerte sich der litauische Dichter Maironis dazu: "Ohne ihn, gäbe es uns vielleicht nicht".