Benutzer:Obstip/Zamonien gekürzt

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Den fiktiven Kontinent Zamonien schuf der Schriftsteller Walter Moers zunächst für seinen Roman "Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär". Auf diesem Kontinent spielen auch seine weiteren Romane "Ensel und Krete", "Rumo & Die Wunder im Dunkeln", "Die Stadt der Träumenden Bücher" sowie "Der Schrecksenmeister".

Moers bevölkert Zamonien mit einer Unzahl aus der Weltliteratur entliehener und eigener Fabelwesen aller Art.


Die Zamonienromane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär erscheinen 1999 im Eichborn_Verlag. Nach Walter Moers' kommerziellen Erfolgen mit Comics ( Kleines Arschloch, Adolf die Nazisau) ist es der erste Roman, den er schreibt. Moers nutzt die Figur des von ihm ursprünglich für den WDR erfundenen Käpt'n Blaubär, um seine Phantasiewelt Zamonien zu etablieren, die in den folgenden Romanen als Schauplatz die Rahmenbedingungen und den Zusammenhang der weiteren Zamonien-Bücher herstellt.

Ensel und Krete - ein Märchen aus Zamonien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

2000 erscheint, wieder im Eichborn Verlag, der Roman "Ensel und Krete - ein Märchen aus Zamonien". Die Handlung nimmt zwar Bezüge auf den Vorgänger, ist aber unabhängig davon eine eigene Geschichte. Moers bekräftigt in einem Interview, daß es vorläufig keine direkte Fortsetzung des Blaubärromans geben wird. Erstmals tritt Moers nicht als der eigentliche Autor auf, sondern als Übersetzer eines Buches von Hildegunst von Mythenmetz, einem zamonischen Dinosaurier mit literarischem Genie. Die Kerngeschichte von den im Wald verirrten Geschwistern, die am Ende einer Hexe begegnen und gegen sie bestehen müssen, wird durch Mythenmetz' konterkariert, indem er sich immer wieder kommentierend einmischt und vom Thema abschweift. Diese Mythenmetzschen Abschweifungen machen einen besonderen Reiz des Buches aus.

Rumo & die Wunder im Dunkeln[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der dritte Zamonienroman - Rumo & die Wunder im Dunkeln erscheint 2003 nicht mehr beim Eichborn Verlag, sondern beim Piper Verlag. Moers erklärt in Interviews, daß er mit seinen Büchern verschiedene Genres vor dem Hintergrund Zamonien ausprobieren will. Demnach ist Rumo ein Abenteuer- und Heldenroman. Erzählt wird die Geschichte von dem kämpferisch talentierten Wolpertinger Rumo, der seine wilden Fähigkeiten zu kontrollieren lernt, zivilisiert wird und in der zweiten Hälfte des Buches ein großes Abenteuer in der Untenwelt, dessen brutaler Herrscher Rumos Artgenossen entführen ließ, besteht.

Die Stadt der Träumenden Bücher[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weiterhin beim Piper Verlag erscheint 2004 Die Stadt der Träumenden Bücher. Wieder ist es eine "Übersetzung" eines Werkes von Mythenmetz, der Anfang seiner Lebenserinnerungen. Mythenmetz ist also sowohl Erzähler als auch Protagonist, der auf der Suche nach einem verschollenen Autor in die Katakomben der Bücherstadt Buchheim eindringt. Wie schon in den vorhergehenden Romanen wimmelt es von Anspielungen auf Werke der Weltliteratur. In Die Stadt der Träumenden Bücher handelt es sich bei diesen Anspielungen vor allem um die mannigfaltigen anagrammierten Autorennamen aus sämtlichen Epochen der zamonischen Literatur.

Der Schrecksenmeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bereits für Herbst 2006 kündigte der Piper Verlag das Erscheinen des fünften Zamonienbuchs Der Schrecksenmeister an. Die Veröffentlichung verschob sich bislang aber immer wieder, derzeit auf Frühjahr 2007. Den Ankündigungen zufolge handelt es sich um eine zamonische Version der Novelle Spiegel, das Kätzchen von Gottfried Keller.


Anspielungen, Wortspiele und Anagramme[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einen großen Reiz machen in allen Zamonienbüchern die Wortspiele, Anspielungen und Anagramme aus. Beim aufmerksamen Lesen findet man immer wieder eine Unmenge von anagrammierten Namen, versteckten Text- und in den Illustrationen Bildzitaten. Verschiedene von Fans der Romane gestaltete Webseiten sammeln diese Anspielungen.
Es fällt auf, daß Moers Wortspiele vor allem visueller Natur sind. Viele Namen und Bezeichnungen fallen vor allem durch ihre Schreibweise auf. Die Aussprache scheint für Moers zweitrangig zu sein. Sehr oft werden typographische Mittel, wie verschiedene Schriften und Schriftgrößen verwendet, um das Geschriebene zu veranschaulichen.


Hörbücher, Musical, Film[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Zamonienromane wurden in verschiedenen Formen bearbeitet. Es gibt zu allen Büchern Hörbuchaufnahmen von Dirk Bach. Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär wurden 2006 als Musical dramatisiert. Außerdem gibt es Berichte, dass eine Real-Verfilmung nach einem Drehbuch von Walter Moers in Planung sei. Genauere Informationen hierzu sind jedoch noch nicht zugänglich.
Zu den ersten beiden Büchern gab der Eichborn Verlag verschiedene Merchandising Produkte heraus und stellte die Informationsseite zamonien.de sowie das Online-Projekt nachtschule.de 2001 online. Durch die virtuelle "Nachtschule" entwickelte sich im Internet eine umfangreiche Fangemeinde, die sich auf den unterschiedlichsten Wegen mit der Phantasiewelt Zamonien auseinandersetzt.


Der Kontinent Zamonien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Walter Moers nimmt es mit den Zusammenhängen zwischen den einzelnen Büchern nicht sehr genau. Es gibt keine durchgehende, klare Zeitlinie und immer wieder kann man Angaben finden, die einer Bemerkung in einem anderen Roman widersprechen. Oftmals treten auch verschiedene Schreibweisen in den Namen und Bezeichnungen auf.
Allen Romanen eigen ist die unüberschaubare Detailfülle. Orte, Lebewesen und Charaktere werden je nach Bedarf neu eingeführt. Teilweise wird darauf zurückgegriffen, häufig aber einfach etwas Neues hinzu gefügt.
Hinzu kommt, dass mit den physikalischen Gesetzen sehr frei umgegangen wird, sie teilweise einfach aufgehoben oder Ausnahmen von ihnen gemacht werden. In Zamonien ist alles möglich.
Es ist unmöglich eine vollständige Beschreibung des Kontinents zu geben. Der folgende Abschnitt geht nur auf Elemente ein, die über einzelne Romane hinaus von Bedeutung sind.

Geographie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die genaue Lage Zamoniens spielt für die Romane keine weitere Rolle. In Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär wird Zamonien als später untergegangener Kontinent in der Mitte des Atlantiks beschrieben.

Offensichtlich um eine möglichst große Freiheit in der Fortführung der Zamonienromane zu haben, legte Moers seinen Kontinent als Zusammenfassung aller denkbaren Klimazonen und geographischen Strukturen an. Mit jedem neuen Roman kommen neue Orte und Landschaften, Fabelwesen und Charaktere hinzu.

Zamonische Lebewesen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auch die Auswahl an zamonischen Lebenwesen stellen eine offengelassene Ansammlung dar, die alle Möglichkeiten offen läßt. Nur Menschen gibt es in Zamonien kaum. Zamonien wird in Die 13½ Leben des Käpt’n Blaubär zum Rückzugsort der Fabelwesen erklärt.


Wichtige Charaktere der Zamonienromane[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Käpt’n Blaubär[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Käpt’n Blaubär ist der Protagonist im ersten Zamonien-Buch, Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär. Er hat jedoch wenig bis gar nichts mit dem Lügenopa aus den für den WDR produzierten Fernsehfolgen Käpt'n Blaubärs Seemannsgarn zu tun. In einem Interview[1] sagte Walter Moers, daß der eigentliche Held nicht der Blaubär, sondern Zamonien sei. Der zamonische Käpt'n Blaubär durchlebt im ersten Roman 13½ seiner insgesamt 27 Leben, bei denen er ganz Zamonien durchquert und die bizarrsten Abenteuer erlebt. Am Ende wird auch geklärt, warum der Blaubär ein blaues Fell hat.

Prof. Dr. Abdul Nachtigaller[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär wird Prof. Dr. Nachtigaller als der Leiter der elitären Nachtschule vorgestellt. Der Blaubär verbringt hier eines seiner Leben und lernt bei Nachtigaller die nachtigallerische Philophysik. Diese Dunkelheitsforschung besagt in etwa, dass sich Wissen und Dunkelheit gegenseitig bedingen, weshalb ihr Lehrsatz lautet: "Wissen ist Nacht!". Nachtigaller ist auch der Autor des in den ersten beiden Romanen immer wieder zitierten Lexikon der erklärungsbedürftigen Wunder, Daseinsformen und Phänomene Zamoniens und Umgebung.

Ensel und Krete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der zweite Zamonienroman heißt im Untertitel "Ein Märchen aus Zamonien". Man kann sich also vorstellen, wer für die beiden Fhernhachenkinder Ensel und Krete als Vorbild diente. Die beiden verlaufen sich im Großen Wald, begegnen unter anderem einem Laubwolf und am Ende sogar der berüchtigten Waldspinnenhexe.

Hildegunst von Mythenmetz[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hildegunst von Mythenmetz, ein schriftstellerisch begabter Lindwurm, taucht zum ersten Mal als Autor des zamonischen Märchens von Ensel und Krete auf. Walter Moers bezeichnet sich selbst nur als den Übersetzer dieses Buches aus dem Zamonischen und macht Mythenmetz hier und später in Die Stadt der Träumenden Bücher zu seinem Alter Ego. In Die Stadt der Träumenden Bücher fungiert Mythenmetz nicht nur als Autor, sondern auch als Protagonist. Hildegunst von Mythenmetz ist in Zamonien der meistgelesenste Autor überhaupt mit einem unüberschaubaren literarischen Œvre.

Rumo[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Wolpertinger Rumo hat einen ersten Gastauftritt bereits in Die 13 ½ Leben des Käpt’n Blaubär. In Walter Moers' drittem Zamonien-Buch, Rumo & Die Wunder im Dunkeln ist er die Hauptperson. Rumos Reise in die Untenwelt auf der Suche nach seiner Gefährtin ist vom Mythos von Orpheus und Eurydice inspiriert.

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Portal: Phantastik

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Quellen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. http://www.zamonien.de/enselundkrete/interview.stm