Benutzer:Rftdpl/Test1,2

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Wappen Deutschlandkarte
Rftdpl/Test1,2
Deutschlandkarte, Position der Stadt Rftdpl/Test1,2 hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 4′ N, 8° 48′ OKoordinaten: 51° 4′ N, 8° 48′ O
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Kassel
Landkreis: Waldeck-Frankenberg
Höhe: 296 m ü. NHN
Fläche: 124,86 km2
Einwohner: 18.033 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte: 144 Einwohner je km2
Postleitzahl: 35066
Vorwahlen: 06451, 06455 (Haubern), 02984 (Rengershausen)Vorlage:Infobox Gemeinde in Deutschland/Wartung/Vorwahl enthält Text
Kfz-Kennzeichen: KB, FKB, WA
Gemeindeschlüssel: 06 6 35 011
Adresse der
Stadtverwaltung:
Obermarkt 7–13
35066 Frankenberg (Eder)
Website: www.frankenberg.de
Bürgermeister: Rüdiger Heß (parteilos)
Lage der Stadt Rftdpl/Test1,2 im Landkreis Waldeck-Frankenberg
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Karte



Der Nationalsozialismus und Judenverfolgung in Frankenberg (Eder)


Frankenberg (Eder)


Antisemitismus in der Weimarer Republik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges im November 1918 fiel das Deutsche Kaiserreich in sich zusammen. Dies hatte viele soziale und politische Umwälzungen zur Folge und dadurch bekam das rassistische Gedankengut einen heftigen Auftrieb. Dieses Neugewonnene rassistische Gedankengut richtete sich in erster Linie gegen die Juden. Schon während des Krieges hat der Antisemitismus immer mehr zugenommen. Die Juden wurden immer mehr für den schlechten Kriegsverlauf und für die immer größere Not in der Heimat verantwortlich gemacht. Nach der Niederlage und dem Vertrag von Versailles bekam das antisemitische Gedankengut weitere Nahrung. Vor allem Politiker und das Militär nutzten diese Entwicklung und gaben den Juden die Schuld an der Niederlage. Diese Entwicklung kam ihnen sehr zu gute, so konnten sie nämlich einen Schuldigen finden und somit auch von ihrer Eigenverantwortung abzulenken.

"Nach dem Bekannt werden der Friedensbedingungen der Siegermächte entbrannte eine Debatte in Frankenberg zwischen Befürwortern und Gegnern von Demokratie und Republik, die stark von antisemitischen Untertönen begleitet war" “.[2] Ausgetragen wurde die Debatte in Leserbriefen der Frankenberger Zeitung. Hauptgegner in dieser Debatte waren Adolf Busemann, Gründer der Ortsgruppe der liberalen Deutschen Demokratischen Partei (DDP), und Dr. Wilfried Quentin.

Adolf Busemann war der Meinung das Judenhetze und Pogrome schon früher ein Indikator für politische Unreife gewesen sei, außerdem sei immoment die Einigkeit das Wichtigste. Desweiteren erklärte Busemann, :" daß diese Judenhetze nur der erste Sturmlauf gegen die bestehende Staatsverfassung, gegen Republik, Demokratie und Parlamentarismus", [3] sei.

In den drauffolgenden Jahren kam es immer wieder durch Einzelpersonen oder durch Parteien wie die NSDAP oder die DNVP zu Hetzkampagnen in Frankenberg und in ganz Deutschland.

Entwicklung der jüdischen Bevölkerung nach 1933[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Machtergreifung der NSDAP im Jahre 1933 lebten 105 Juden in der Stadt Frankenberg, dies war ein Anteil von 2,4 % der Gesamtbevölkerung. Diese Zahl ging in den nächsten Jahren drastisch zurück, weil die Juden flohen vor den Verurteilungen und Misshandlungen der Nazis. Sie zogen in andere Regionen Deutschlands oder in große Städte. Hier waren sie durch ihre größere Anonymität sicherer als auf dem Lande. Einige Juden verließen Deutschland ganz und wanderten aus. Ein beliebtes Ausreiseziel war die USA und England, wobei England meistens nur als Zwischenstation diente auf dem Weg in die USA. Andere beliebte Ziele der Auswanderer waren Länder in Südamerika, z.B. Brasilien, Kolumbien, Argentinien außerdem waren Südafrika und Palästina Einreiseziele.

Im Jahre 1939, kurz vor Beginn des zweiten Weltkrieges ergab eine Volkszählung, dass in Frankenberg zu diesem Zeitpunkt noch 17 Juden und sechs Halbjuden lebten. Fünf von ihnen gelang noch die Flucht aus Nazideutschland. Zehn von ihnen fielen dem Holocaust zu Opfer. Im gesamten Kreis Frankenberg sank die Zahl der Juden zwischen 1933 und 1937 von 431 auf 269 Menschen. Man konnte also sehen, dass die Juden im gesamten Land Auswanderten um vor der Verurteilung und der Hetze der Nazis zu fliehen. Einige von ihnen jedoch wollten ihre Heimat nicht verlassen oder haben die Ausreise nicht mehr geschafft und vielen dem Holocaust zum Opfer. Nur wenige überlebten ihn.

Verhaftung von Katzenstein und seinen Söhnen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nach der Machtergreifung der Nazis im Jahre 1933 wurden viele neue Gesetze zur Bekämpfung von Nazi-Gegnern erlassen. Eines dieser Gesetze besagte, dass eine Hilfspolizei in jedem Kreis errichtet werden muss. Diese Hilfspolizisten waren meist Mitglieder der SA, SS oder Stahlhelm. Auch in Frankenberg wurde von diesem Gesetzt gebrauch gemacht und 80 Hilfspolizisten eingestellt. Nach dem Reichstagsbrand wurden in Frankenberg Durchsuchungen bei Mitglieder von KPD und SPD durchgeführt. Im Februar kam es dann zu vielen Verhaftungen von KPD, SPD Mitgliedern und auch Juden. Da kein geeigneter Polizeigewahrsam Vorhanden war und die Inhaftierten Personen in das Amtsgericht gebracht. Einer der ersten Juden die in Frankenberg verhaftet wurden waren der Kaufmann Isaak Manus Katzenstein und seine beiden Söhne. Katzenstein hatte sich mehrmals der NSDAP entgegengestellt und hatte auf ihren Propagandaveranstaltungen demonstriert. Dies wurde ihm nun zum Verhängnis.

Verbote für die jüdische Bevölkerung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In den Jahren zwischen 1933 und 1945 kam es in ganz Deutschland zu verboten und Diskriminierungen gegen die jüdische Bevölkerung. Auch in Frankenberg kam es zu Verboten gegenüber Juden. Eines der ersten Verbote die man erließ war das Schächtverbot. Schächten ist eine rituelle Methode um "reines Fleisch" herzustellen. Bei dieser Methode wird das Tier mit einem Schnitt durch die Kehle getötet und blutet dann aus. Dieser Ritus ist für die Juden sehr wichtig, weil sie glauben nur so "reines Fleisch" herstellen zu können. Am 1 Mai 1933 trat das Gesetz in Kraft. Daraufhin war es der jüdischen Bevölkerung verboten Tiere nach dem Ritual des Schächtens zu töten. Zur Durchsetzung dieses Gesetztes wurden im ganzen Frankenberger Raum die dazu nötigen Schächtmesser konfisziert. Bei diesem einem Verbot für die jüdische Bevölkerung blieb es natürlich nicht. Es folgten viele weitere Verbote und Diskriminierungen, die sich gegen die jüdischen Bevölkerung richtete. Einige Beispiele sind das Badeverbot der Juden in öffentlichen Badeanstalten. 1935 wurden in Frankenberg zwei Jüdinnen festgenommen, weil sie unerlaubt am Ederwehr gebadet hatten.

Eine weitere Diskriminierung war die finanzielle Ausplünderung der Juden. Die Juden wurden finanziell ausgeplündert und ruiniert. Wenn ein Jude das Land verlassen wollte und sein Vermögen in ein anderes Land transferieren wollte musste er eine Steuer an die Bank zahlen. 1934 lag diese bereits bei 64%. Bis 1939 erhöhte sich der Prozentsatz dieser Steuer auf 96%. Des Weiteren gab es eine Reichsfluchtsteuer. Diese wurde 1931 eingeführt und sollte eigentlich zur Bewältigung der hohen Reparationszahlungen beitragen. Nach der Machtergreifung der Nazis 1933 wurde die Steuer verschärft und verwandelte sich so im Laufe der Zeit zu einer antijüdischen Zwangsteuer, die bereits bei einem Privatvermögen von mehr als 5000 Reichsmark erhoben wurde. Auch in Frankenberg mussten die Juden ihre Finanzen offen legen und Steuern zahlen.

Eine weitere Diskriminierung für die Juden waren die Abgabe ihrer Pelze. Im Jahre 1942 war der Krieg in Russland schon weit fortgeschritten. Schon im Januar wurden den Juden ihre Pelze abgenommen, diese kamen wohl zum größten Teil den kämpfenden Soldaten im Osten zu. Doch im Juli 1942 ordnete das Reichssicherheitshauptamt in Berlin an " den jüdischen Besitz erneut auf das Vorhandensein von Pelzen hin schärfstens zu überprüfen".[4] Daraufhin wurden die noch lebenden Juden in Frankenberg und Umgebung schärfstens auf noch vorhandene Pelze durchsucht und die noch vorhandenen Pelze wurden Beschlagnahmt.

Deportation der letzten Frankenberger Juden[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Bis zum Jahre 1939 verfolgte das NS Regime den Plan die Juden aus Deutschland zur Auswanderung zu zwingen. Danach haben sie ihren Plan geändert. In den darauf folgenden zwei Jahren beschloss das NS Regime einige Gesetze und Verordnungen, die die Vorraussetzungen für die Deportation der letzten verbleibenden Juden schuf. Ab dem 23. Oktober 1941 wurde die Ausreise von Juden aus dem Deutschen Machtbereich verboten. Die, die es bis jetzt nicht geschafft hatten Deutschland zu verlassen saßen in der Falle. In den Jahren 1941 und 1942 gab es insgesamt drei Transporte, die die Juden aus Nordhessen in Ghettos und Vernichtungslager im Osten bringen sollte. Der erste Zug verließ Kassel am 1. Dezember 1941 und hatte 1034 Personen an Board. 31 Personen kamen aus dem Landkreis Frankenberg. Die Endstation dieses Zuges war das Ghetto Riga in Lettland. Am 1. Juni rollte ein weiterer Zug aus Kassel mit insgesamt 508 Juden an Board. Zehn von ihnen kamen aus dem Landkreis Frankenberg. Endstation des Zuges war zunächst das Sammellager Izbica in Polen, anschließend ging es weiter in das Vernichtungslager Sobibor in Polen.

Der letzte Zug verließ Kassel am 7. September 1942 mit 755 Juden an Board von denen 21 aus dem Landkreis Frankenberg kamen. Ziel dieses Zuges war das Ghetto Theresienstadt in Nordböhmen.

Bis heute sind 37 Juden bekannt die in Frankenberg gelebt haben und dem NS Regime zum Opfer gefallen sind, wahrscheinlich waren es aber weit mehr.

Erinnern der Juden in Frankenberg nach 1945[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In ganz Deutschland begann die Auseinandersetzung mit der NS Zeit erst sehr spät. Auch in Frankenberg war dies so. Die Öffentlichkeit wollte dieses Thema einfach verdrängen. Erst im Jahre 1979 arbeitete man die Vergangenheit auf. Anstoß hier für gab die Fernsehserie "Holocaust" die 1979 ausgestrahlt wurde. Zum ersten mal Begriff die Generation der Enkel die Grausamkeiten der Judenverfolgung. Erst nach mehreren Anläufen und gescheiterten Anträgen und Diskussionen um den Wortlaut wurde eine Gedenktafel am 17. Januar 1988 in der Rathausschirn an der vom Obermarkt aus gesehen rechten Wand angebracht. Sie wurde angefertigt durch die Frankenberger Firma Hettich. An der Gedenkfeier nahmen zahlreiche Bürger und Bürgerinnen teil.

Eine weitere Aktion zum Gedenken an die Frankenberger Juden war das "Stolperstein"-Projekt. Die Initiativgruppe "Stolpersteine" gründete sich im Sommer 2005 und bestand aus Kulturtragenden Vereinen, Organisationen aus Kreis und Stadt und engagierten Privatleuten. Die Gruppe "Stolpersteine" schaffte es den Kölner Aktionskünstler Gunter Demnig für ihr Projekt zu gewinnen. Er sollte Stolpersteine vor den ehemaligen Wohnhäusern von Frankenberger Juden verlegen. Nach der Zustimmung von Magistrat und Stadtverordnetenversammlung verlegte Gunter Demnig am 20. März 2006 die ersten 16 Stolpersteine vor den Häusern Bahnhofstraße 4, Hainstraße 31, Obermarkt 14 und Untermarkt 8. Die Steine sind aus Beton und tragen eine Messingplatte mit den Namen und Schicksal der früheren Bewohner des Hauses. Gunter Demnig verlegte weitere Steine am 1. März 2007, 29 April 2008 und am 11 Mai 2011. Alle Stolpersteine wurden durch Spendenfinanziert.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Horst Hecker: Jüdisches Leben in Frankenberg, Frankenber (Eder), 2011
  • Raul Hilber: Täter, Opfer, Zuschauer die Vernichtung der Juden 1933-1945, Frankfurt am Main, 1996
  • Helmut Wissemann: Chronik Frankenberg, Frankenberg (Eder), 1995

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hessisches Statistisches Landesamt: Bevölkerung in Hessen am 31.12.2022 nach Gemeinden (Landkreise und kreisfreie Städte sowie Gemeinden, Einwohnerzahlen auf Grundlage des Zensus 2011) (Hilfe dazu).
  2. Horst Hecker: Jüdisches Leben in Frankenberg, Frankenber (Eder), 2011 S.145
  3. Horst Hecker: Jüdisches Leben in Frankenberg, Frankenber (Eder), 2011 S.145
  4. Horst Hecker: Jüdisches Leben in Frankenberg, Frankenber (Eder), 2011 S.190