Benutzer:Salomis/Zeusfeste

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Kult[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rekonstruktion des Zeustempels von Olympia

Zeus wurde von der mykenischen Zeit bis in die Spätantike mit, Opfern, Festen und Gebeten verehrt. Zunächst fand sein Kult im Freien statt, seit dem 6. Jh. v. Chr. wurden ihm, später als anderen Göttern, Tempel errichtet. Der Mythos vom Betrug des Prometeheus bei der Verteilung des Opferfleisches verknüpft ihn untrennbar mit den Tieropfern, was durch seinen aus den Überresten der Opfertiere errichteten Altar auf seinem Heiligtum in Olympia, der Altis, deutlich wird.[1]

So wie er in der Mythologie die Vorherrschaft über die anderen Götter des griechischen Götterhimmels innehat, so hat er im Kult die Vorherrschaft über bedeutende Grundfunktionen wie das Wetter, den Himmel oder Kultregelungen. Besondere Bedeutung kommen hier den panhellenischen Kulten zu, da zum einen Zeus der Gott aller Griechen war, weshalb er auch für keine Polis als Schutzgott fungierte und zum anderen da die lokalen Zeuskulte sehr heterogen waren, was sich an der Vielzahl der lokalen Epiklesen zeigt.

Verehrt wurde Zeus als Allgott, als denkendes Feuer, das alles durchdringt, als Vater der Götter und Menschen, als Gott des Wetters, als Schicksalsgott usw. Die Epiphanie des Zeus ist stets der Blitz, etwa bei Homer.

Panhellenische Kulte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Panhellenische Spiele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überreste Nemeas

In Olympia stand er mit Pelops als Zeus Olympios im Mittelpunkt eines panhellenischen Festzyklusses, zu denen auch die Olympischen Spiele gehörten. Außer in Olympia wurde er in einem panhellenischen Kult in Nemea verehrt, in dessen Rahmen die Nemëischen Spiele ausgetragen wurden. Inschriftlich sind zudem Agone in Dodona namens Naia bezeugt, von denen nur wenig bekannt ist.[2]

Orakel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Temenos des Zeus in Dodona

Bedeutende Orakel hatte er mit dem Orakel von Olympia, Dodona und dem Orakel von Siwa in der libyschen Oase Siwa, daneben findet sich die inschriftliche Erwähnung eines Orakels des Zeus Karios.

Das olympische Orakel war eine Erdspalte, die sich am Fuß des Kronoshügels befand und war ursprünglich einer weiblichen Gottheit gewidmet, der Schwerpunkt der Orakeltätigkeit lag auf dem Kriegswesen. Über die Befragung des Orakels in Olympia selbst liegen nur vereinzelte Berichte vor, weitaus üblicher war es, dass die von Zeus inspirierten Seher die Feldherren auf das Schlachtfeld begleiteten und ihre Orakelsprüche am Ort des Geschehens gaben. Das Orakel verlor mit der wachsenden Bedeutung der Olympischen Spiele zunehmend an Einfluss und wurde mit der Befriedung der griechischen Poleis im Imperium Romanum völlig bedeutungslos.[3]

Athen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Altar des Zeus Agoraios auf der athener Agora

Kreta[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Auf Kreta nahmen Kulte Bezug auf seine Geburt und Kindheit mit Höhlen- und Geburtskulten. Siehe auch Höhle von Psychro.

Arkadien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Überreste des Zeustempels auf dem Lykaion
  • Zug zum Altar des Zeus Lykaios auf das Lykaion. Bei Dürre opferten und beteten die Priester in die Quelle Hagno. Nach Berühren der Quelle mit einem Eichenzweig sollen nach Pausanias Dämpfe aufgestiegen sein, die sich zu einer Wolke verdichteten und über das Land abregneten.[6]
  • Lykaien[7]
  • Fest des Zeus Klarios bei Tegea[8]
  • Dia [5]


Thessalien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Peleppones[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ägäis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kleinasien und Zypern[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Relief am Zeustempel in Aizanoi

weitere Feste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kultische Beinamen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Je nach Art und Ort der Verehrung erhielt Zeus verschiedene Epiklesen, unter denen er angerufen wurde. In der Dichtung wurden ihm dazu eine Vielzahl von Epitheta beigegeben, die keine kultische Bedeutung haben, sondern seine konkrete Funktion innerhalb einer dichterischen Handlung bezeichnen. Eine umfangreiche Liste aller Beinamen wurde 1893 von Karl Friedrich Bruchmann zusammengetragen.[22]

  • Ἀβοζνός (Aboznos)
  • Ἀβρεττηνός (Abrettenos)
  • Ἀγάθιος (Agathios)
  • Ἀγαμέμνον (Agamemnon)
  • Ἅγγελος (Aggelos)
  • Ἀγήτωρ (Agetor)
  • Ἅγιος (Agios)
  • Ἀγκυρανός (Angyranos)
  • Ἀγοραῖος (Agoraios)
  • Ἅγος (Agos)
  • Ἀγρεύς (Agreus)
  • Ἀγυιεύς (Agyieus)
  • Ἀγχέσμιος (Anchesmios)
  • Ἀγωγεύς (Agogeus)
  • Ἀγώνιος (Agonios)
  • Ἅδαδος (Adados)
  • Ἅιδης (Aides)
  • Ἀέριος (Aerios)
  • Ἀθῷος (Athoos)
  • Αἰγαίων (Aigaion)
  • Αἵγιος (Aigios)
  • μειλίχιος (meilichios) „der Sanfte“: Diesem durch Sühne gütig gestimmten Gott zu Ehren feierte man in Athen das Fest Diasia.
  • ξένιος (xenios) „der Gastliche“ als Schützer des Gastrechts
  • ἑταιρεῖος (hetaireios) „der Freundschaft Beschützende“ als Urheber von Freundschaft und Genossenschaft
  • Elicius: "Blitzlenker"
  • Zygios: als Gott und Schützer der Hochzeitsnacht
  • Πατρόος: als Schützer der Stadt

Nachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Walter Burkert: Homo Necans. Interpretationen altgriechischer Opferriten und Mythen. Berlin 1972, ISBN 3-11-003875-7
  2. Martina Dieterle: Dodona. Religionsgeschichtliche und historische Untersuchungen zur Entstehung und Entwicklung des Zeus-Heiligtums. In: Spudasmata, Bd. 116. Olms, Hildesheim 2007, ISBN 978-3-487-13510-6. S. 40-43.
  3. Ulrich Sinn: Das antike Olympia. Götter, Spiel und Kunst. 3. Auflage, C. H. Beck, München 2004. ISBN 3406515584. S. 58 ff.
  4. Nilsson: Griechische Feste. S. 14-16.
  5. a b c d e f g h i j k l m n o p q r s Nilsson: Griechische Feste. S. 32-35.
  6. Pausanias 8, 38, 4.
  7. Nilsson: Griechische Feste. S. 8-10.
  8. Nilsson: Griechische Feste. S. 5.
  9. Nilsson: Griechische Feste. S. 5-6.
  10. Nilsson: Griechische Feste. S. 10-12.
  11. Nilsson: Griechische Feste. S. 12-13.
  12. Nilsson: Griechische Feste. S. 4.
  13. Nilsson: Griechische Feste. S. 17-21.
  14. Nilsson: Griechische Feste. S. 21-22.
  15. Nilsson: Griechische Feste. S. 6-8.
  16. Nilsson: Griechische Feste. S. 13.
  17. Nilsson: Griechische Feste. S. 5.
  18. Nilsson: Griechische Feste. S. 16-17.
  19. Nilsson: Griechische Feste. S. 23-27.
  20. Nilsson: Griechische Feste. S. 27.
  21. Nilsson: Griechische Feste. S. 27-31.
  22. Karl Friedrich Bruchmann: Epitheta deorum quae apud poetas graecos leguntur, Supplementband zu: Ausführliches Lexikon der griechischen und römischen Mythologie. Leipzig 1893 Digitalisat

Anzulegende/ auszubauende Artikel[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diktaios (griechisch Δικταῖος) ist eine Epiklese des griechischen Gottes Zeus, die im Osten Kretas um das Dikti-Gebirge in Gebrauch war.

Zeus Diktaios wurde am Dikti-Gebirge bei Praisos angerufen, wo sich die Diktäischen Höhle befindet, die seit der minoischen Zeit als Kulthöhle diente. In der griechischen Mythologie ist die Höhle seit Hesiod als der Ort bekannt, an dem Gaia den neugeborenen Zeus versteckt hielt, um ihn vor seinem Vater Kronos zu bewahren.[1] In der späteren mythologischen Ausdeutung wurde die Höhle zum Geburtsort des Zeus.[2][3][4] In Praisos befand sich ein Heiligtum das in der Antike hohes Ansehen genoss.[5]

Eteokreter

In der minoischen Stadt Roussolakkos nahe des heutigen Palekastro befand sich ein Tempel des Zeus Diktaios

in der Poesie: Kallim. hymn. I 4. Nonn. Dionys. XIII 236. Verg. Georg. II 536, ferner [582] Anon. Laur. 22 = Schoell-Studemund Anecd. I 266. Grosses Ansehen genoss das Heiligtum des Zeus D. in Praisos auf Kreta, Strab. X 478f. Agathokl. bei Athen. IX 376 a. Inschriften: Mus. Ital. III 564. CIG 2561 b add. = Mus. Ital. III 573. CIG 2555.

Pauly

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

[1] [2] [3] [4] [5] [6]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Hesiod Theogonie
  2. Dionysios von Halikarnassos antiquitates Romanae 2, 61.
  3. Diodor 5, 70, 6.
  4. Athenaios 9, 375 f.
  5. Strabon 10, 478 f.

Kategorie:Griechische Gottheit Kategorie:Kult des Zeus