Benutzer:Shi Annan/Kampf um Baitag Bogd

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Kampf um Baitag Bogd
Teil von: Ili-Rebellion, Chinesischer Bürgerkrieg
Datum 1946 bis 1948
Ort Baitag Bogd, Xinjiang, Mongolei 45° 12′ 0″ N, 90° 54′ 0″ OKoordinaten: 45° 12′ 0″ N, 90° 54′ 0″ O
Ausgang
Territoriale Änderungen Xinjiang
Folgen Rückkehr zum status quo ante bellum[1]
Konfliktparteien

China Republik 1928 China

Mongolei Volksrepublik 1940 Mongolei
Sowjetunion 1923 Sowjetunion
Kommunistische Partei Chinas

Der Kampf um Baitag Bogd (mongolisch Байтаг богдын тулгарал oder: Beitashan Incident chinesisch 北塔山事件, Pinyin Běitǎshān shìjiàn, W.-G. Pei-ta-shan shih-chien; alternatively Baitak Bogdo incident)[2] war ein Grenzkonflikt in den 1940er Jahren zwischen der Republik China, der Mongolischen Volksrepublik und der Sowjetunion. Die Mongolische Volksrepublik wurde in einen Grenzstreit mit der Republik China verwickelt, als ein chinesisches moslemisches Kavallerie-Regiment der Hui von der chinesischen Regierung entsandt wurde, um mongolische und sowjetische Stellungen anzugreifen.[3]

Es gab schon immer eine Polizeistation in Xinjiang mit chinesischen Grenzpolizisten.[4][5] Als Kommandant der ersten Kavalleriedivision der moslemischen Salar wurde Major General Han Youwen von der militärischen Führung der Kuomintang nach Baitag Bogd entsandt um den General der Hui Ma Xizhen mit einer Kompagnie zu unterstützen. Das war ungefähr drei Monate vor dem Beginn der Gefechte.[6] In Baitag Bogd war Han Youwen Kommandant der gesamten moslemischen Kavallerie, die zur Verteidigung gegen sowjetische und mongolische Truppen dienen sollte.[7] Han äußerte gegenüber dem amerikanischen Reporter A. Doak Barnett, „er glaube, die Grenze verliefe etwa 40 Meilen (64 km) nördlich der Berge“ (that he believed the border should be about 40 mi to the north of the mountains)[1]

Die chinesischen moslemischen und türkischen kasachischen Truppen der Kuomintang bekämpften die sowjetischen und mongolischen Einheiten. Im Juni 1947 führten die Mongolen und die Sowjets eine Attacke gegen die Kasachen und drängten sie wieder zurück auf die chinesische Seite.[1] Die mongolischen Truppen drangen nach Xinjiang ein um den prosowjetischen Sonderkommissar Li Rihan zu unterstützen, der in Xinjiang die Kontrolle übernehmen wollte gegen den Sonderkommissar Us Man (Osman), der für die Chinesische Republik kämpfte. Das chinesische Verteidigungsministerium verkündete, dass Soldaten der Äußeren Mongolei Pei-ta-shan erobert hätten und gab bekannt, dass Truppen in der Nähe von Pei-ta-shan noch Widerstand leisteten.[8]

Daraufhin entsandte die Kuomintang weitere Truppen.[9][10]

Anfang Juni 1947 wurde Pei-ta-shan zurückerobert. Die Chinesen mussten aber weiterhin gegen die sowjetischen und mongolischen Bomberflugzeuge kämpfen; ab dem 5. Juni kam es zu Luftangriffen.[11] Chinas Legislativ-Yuan forderte eine strenge Politik gegen die Sowjetunion.[12] Die Truppen der Republik China nahmen acht Soldaten der Truppen der Äußeren Mongolei als Gefangene, während 30 Pferde und zwei chinesische Soldaten bei einer Bombardierung ums Leben kamen.[13] Der amerikanische Botschafter in China verurteilte die Äußere Mongolei als williges Werkzeug und Arm der Sowjetunion.[14] Dabei war das Ziel der Sowjets die kasachische Bevölkerung.[15] Der chinesische General Sung zeigte dem amerikanischen Botschafter erbeutete mongolische Kopfbedeckungen in sowjetischem Stil und eine sowjetische Karte.[16] Die sowjetische Nachrichtenagentur TASS veröffentlichte Berichte, wonach mongolische Offiziere grausam ermordet und verstümmelt worden seien.[17] Douglas Mackiernan wurde am 19. Juni 1947 nach Baitag Bogd gesandt,[18] der herausfand, dass die Mongolen sowjetische Waffen besaßen, welche sie im Kampf von sowjetischen Truppen erbeutet hatten.[19] Die Kasachen litten dagegen Mangel an Nahrungsmitteln.[20] Laut den Aussagen des kasachischen Anführers Us Man stand Baitag Bogd in der Gefahr von den Mongolen der Äußeren Mongolei erobert zu werden.[21]

Der chinesische General Ma Xizhen und der Kasache Osman Batur kämpften gemeinsam gegen mongolische Truppen und Flugzeuge.[22] Die Mongolische Revolutionäre Volksarmee setzte ein Bataillon ein und erhielt sowjetische Luft-Unterstützung.[23] Die Mongolen griffen wiederholt die chinesischen Grenzposten an.[24][25]

Die Grenze verschob sich ständig. Die Kämpfe dauerten ein weiteres Jahr lang an; es gab 13 Scharmützel zwischen dem 5. Juni 1947 und dem Juli 1948. Im Januar 1948 überschritten 700 chinesische Kavalleristen die Grenze bis nach Khobdo und griffen mongolische Grenzposten an.[26] Os Man führte seine Kämpfe gegen die uigurischen Einheiten des Yili-Regimes in Nord-Ashan fort, obwohl er bereits von den sowjetischen Truppen besiegt worden war.[27]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Forbes 1986: S. 215.
  2. Howard L. Boorman, Richard C. Howard, Joseph K. H. Cheng: Biographical Dictionary of Republican China. baitak bogdo. Columbia University Press 1967: S. 47. ISBN 978-0-231-08957-9
  3. Chang 1954.
  4. Wu 1967: S. 233.
  5. Perkins 1947: S. 563
  6. Wang 1999a: S. 274
  7. Morrison 1949.
  8. Political Implications in Mongolian Invasion of N. China Province In: The Canberra Times, 13. Juni 1947 
  9. Forbes 1986: S. 214.
  10. Mark Dickens: The Soviets in Xinjiang 1911–1949. Oxus Communications, archiviert vom Original am 23. Oktober 2008; abgerufen am 18. November 2008.
  11. Lin 2010: S. 107. [1]
  12. Chinese troops recapture Pei-ta-shan In: The Canberra Times, 13. Juni 1947 
  13. Perkins 1947: S. 557–559.
  14. Perkins 1947: S. 560, 564.
  15. Perkins 1947: S. 557, 561.
  16. Perkins 1947: S. 562.
  17. Perkins 1947: 566.
  18. Perkins 1947: S. 566–567.
  19. Perkins 1947: S. 567.
  20. Perkins 1947: S. 568.
  21. Perkins 1947: S. 569.
  22. Wang 1999b: S. 87.
  23. Liu 2006: S. 380.
  24. CHINA: Encirclement. (Memento des Originals vom 3. Februar 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.time.com In: Time Magazine, 6. Oktober 1947.
  25. A Letter From The Publisher. (Memento des Originals vom 4. Juni 2011 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.time.com Oct. 20, 1947. In: TIME magazine. 20. Oktober 1947.
  26. Lin 2010: S. 108.
  27. Wang 1999a: S. 275, 301, 302.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chang Li: The Soviet grip on Sinkiang. In: Foreign Affairs. 1954, Jg: 32, 3: S. 491–503. jstor=20031047
  • Andrew D. W. Forbes: Warlords and Muslims in Chinese Central Asia: A political history of Republican Sinkiang 1911–1949. Cambridge University Press, Cambridge, UK 1986, ISBN 0-521-25514-7 (google.com).
  • Hsiao-ting Lin: Modern China's Ethnic Frontiers: A Journey to the West. Taylor & Francis, 2010, ISBN 0-415-58264-4 (google.com).
  • Xiaoyuan Liu: Reins of Liberation: An Entangled History of Mongolian Independence, Chinese Territoriality, and Great Power Hegemony, 1911–1950. Stanford University Press, 2006, ISBN 0-8047-5426-8 (google.com).
  • Ian Morrison: Some notes on the Kazaks of Sinkiang. In: Journal of the Royal Central Asian Society. 1949, Jg. 36, 1: S. 67–71. doi=10.1080/03068374908731315
  • E. Ralph Perkins (Hrsg.): The Far East: China (= Foreign Relations of the United States, 1947. Band VII). United States Government Printing Office, Washington, DC 1947, Documents 450–495, Unsuccessful attempts to resolve political problems in Sinkiang; extent of Soviet aid and encouragement to rebel groups in Sinkiang; border incident at Baitag Bogd, S. 546–587 (wisc.edu [PDF]).
  • David D. Wang: Under the Soviet Shadow – The Yining Incident: Ethnic Conflicts and International Rivalry in Xinjiang, 1944–1949. Chinese University Press, Hong Kong 1999, ISBN 962-201-831-9 (google.com).
  • David D. Wang: Clouds over Tianshan: Essays on Social Disturbance in Xinjiang in the 1940s. NIAS Press, 1999, ISBN 87-87062-62-3 (google.com).
  • Ai-ch'ên Wu: China and the Soviet Union: a Study of Sino-Soviet Relations. Kennikat Press, 1967, ISBN 978-0-8046-0515-1.


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