Benutzer:Sujanha/Fraunhofer-Anwendungszentrum Ressourceneffizienz

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Koordinaten: 49° 47′ 52,7″ N, 9° 55′ 3,8″ O

Fraunhofer-Anwendungszentrum Ressourceneffizienz
Fraunhofer-Anwendungszentrum Ressourceneffizienz
Technikumsneubau des Fraunhofer ISC, Würzburg
Kategorie: Forschungseinrichtung
Träger: Fraunhofer-Gesellschaft
Rechtsform des Trägers: Eingetragener Verein
Sitz des Trägers: München
Standort der Einrichtung: Alzenau
Art der Forschung: Angewandte Forschung
Fächer: Naturwissenschaften, Chemie
Fachgebiete: Materialwissenschaft, Werkstofftechnik, Elektrochemie, Ressourceneffizienz
Leitung: Gesa Beck
Mitarbeiter: 11 Mitarbeiter, davon 11 Stammpersonal[1]
Homepage: www.aress.fraunhofer.de
Gedenktafel am Haus, Faradayweg 16, in Berlin-Dahlem

Das Fraunhofer-Anwendungszentrum Ressourceneffizienz, auch in der Kurzbezeichnung Fraunhofer ARess genannt, ist eine Einrichtung zur Förderung der Ressourceneffizienz in Alzenau. Es beschäftigt sich unter Verwendung von Nanotechnologie, [[Elektrochemie] und Lasertechnologie mit der Trennung, Substitution und dem Recycling von Materialien und Werkstoffen und ist eine rechtlich nicht selbständige Einrichtung der Fraunhofer-Gesellschaft mit Sitz in München.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Kooperation zwischen der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS in Alzenau und der Hochschule Aschaffenburg 2012 gegründet. Seit 2015 ist Gesa Beck die Leiterin des Zentrums.

2012 erfolgte die feierliche Eröffnung am heutigen Standort durch den Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Silicatforschung (ISC) Gerhard Sextl, der Leiter der Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie IWKS und dem Präseidenten der Hochschule Aschaffenburg

Im Jahr 1995 nahm das Institut eine weitere Einrichtung im Kloster Bronnbach bei Wertheim in Betrieb. 2005 und 2006 wurde das Technikum II errichtet, welches sich auf die Herstellung hochtemperaturbeständiger keramischer Verstärkungsfasern stützt. 2006 wurde in Bayreuth die Fraunhofer-Projektgruppe für Keramische Verbundstrukturen gegründet und an das Fraunhofer ISC angegliedert. Die Projektgruppe wurde 2012 zusammen mit zwei Arbeitsgruppen aus dem Fraunhofer ISC in das Fraunhofer-Institut für Hochtemperatur-Leichtbau (HTL) überführt.

2011 und 2012 erfolgte eine Erweiterung des Instituts um etwa 3.000 Quadratmeter, dem Technikum III. Für den Erweiterungsbau wurden innovative Technologien installiert, darunter Solartechnik sowie Bauteiltemperierung. Im neuen Technikum III sind Einrichtungen zur Entwicklung von Materialien für die regenerative Medizin und neuer Energiespeichersysteme geplant.

Forschungsbereiche und Arbeitsschwerpunkte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Energie
  • Erneuerbare Energien: funktionale Beschichtungen (Windkraft, PV, Solarthermie), Speicherkomponenten, Energy Harvesting, Schutzlacke, Sensorik
  • Energiespeicherung: Materialien/Komponenten für Batterien/Supercaps, thermische Energiespeicherung, Analytik/Tests von Batterien/Komponenten,
  • Energieeffizienz: Messtechnik und Prozessoptimierung für Hochtemperaturprozesse, Wärmedämmung, Effizienssteigerung von Beleuchtungssystemen und Leuchtmitteln, funktionale Beschichtungen (Transmissionssteigerung, Staubabweisung, Elektrochromie)
Gesundheit
  • Dental/Medizin: Multifunktionelle Komposite und Adhäsivsysteme für die Restauration/Prophylaxe/Regeneration, Dentalglaskeramik, (bio-/aktiv) funktionalisierte teildegradierbare Template/Scaffolds in Verb. mit 2D-/3D-Strukturierung, Peptid-basierte Materialentwicklung
  • Regenerative Medizin: Wundeinlagen, Tissue engineering - Trägerstrukturen
  • Diagnostik: funktionalisierte Nanopartikel
  • Medizintechnik: Aktorik und Sensorik für Prothetik, Orthetik, Smart Implants und Rehabilitation
Umwelt
  • Ressourceneffizienz: effizienter Materialeinsatz, Sekundärrohstoffe, Wertstoffkreisläufe, Werkstoffsubstitution, Verfahrensentwicklung
  • Oberflächenschutz und -veredlung: Kratzschutz, Korrosionsschutz (Schutzschichten, Korrosionsverhalten, Korrosionstest), Oberflächenfunktionalisierung (antistatisch, Tropfschutz, leichte Reinigung, antimikrobiell), Farbgebung, Reflexionsminderung; Beschichtungstechnologie, Härtungsverfahren, Schichtcharakterisierung, Upscaling Materialherstellung und Beschichtungsverfahren
  • Bauen und Wohnen: Zement/Beton/Gips (Abbindeverhalten, Sekundärrohstoffe, Additive, Analytik), Wärmedämmung/-speicherung, Fensterglas, Raumklima/-beleuchtung (elektrochrome Schichten, Verringerung Schadstoffemissionen, Katalyse), Sensorik
  • Verpackung: Glasverpackungen (Pharma), Analytik (z. B. hydrolytische Beständigkeit), Hochbarriereschichten (z. B. Sauerstoff, Wasserdampf, Fett, Öl) für Verpackungsmaterialien (Karton, Papier, Kunststoff), Verkapselungsverfahren und -materialien (wässrige und ölige Inhalte, z. B. für Kosmetik)
Spezialgebiete
  • Glas: Behälterglas, Flachglas (Architektur, Fenster, Automobil), Glaslote, Spezialglas, Schmelztechnologie, Herstellung von Glasschmelzen in kleinen Mengen, Glaskeramik, Analytik
  • Intelligente Werkstoffe mit schaltbaren Eigenschaften: Aktorik/Sensorik, Bewegungssteuerung/Dämpfung, steuerbare Haptik, Smart Soft Materials (magnetorheologische Flüssigkeiten und Elastomere, dielektrische und leitfähige Elastomere), Elektrochromie
  • Optik und Elektronik: Mikroelektronik/Packaging (elektrische/optische Aufbau- und Verbindungstechnik, gedruckte/flexible Elektronik, Funktionsmaterialien für µ-Smart Systems, sensorische Systeme, System-in-Chip/System-in-Package, Schutzlacke), Displays (transparent conductive oxides, amorphous semiconductor oxides), Halbleiterelektronik (Funktionsresiste), Photonik (Mikrooptik, photonische Strukturen, Ein- und Auskoppelschichten, Wellenleiter)
  • Maschinen- und Anlagenbau: Sonderanlagen und Forschungsgeräte (Mechatronik und Robotik, Sensorik, Aktorik), Hochtemperatur-Messtechnik, Volumetrie
  • Materialanalytik/Werkstoffcharakterisierung/Werkstoffprüfung: Thermische Analytik, mikroskopische Analytik, Oberflächenanalytik, chemische Analytik, chemisch-physikalische Werkstoffcharakterisierung/-prüfung (Eigenschaftsanalytik), Schadensanalytik, Präparation
  • Spezialchemie: Herstellung von Kleinchargen/Auftragssynthesen, multifunktionelle Silane/Harze/Hybridpolymere/Komposite/Lacke

Kooperationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Fraunhofer ISC ist Mitglied bei NanoMat, einem überregionalen Arbeitsverbund von Unternehmen und Forschungseinrichtungen, bei MaterialsValley, einem Verein im Rhein-Main-Gebiet zur Förderung der Materialforschung und Werkstofftechnologie, sowie auf europäischer Ebene im European Multifunctional Materials Institute (EMMI). Des Weiteren ist das Institut Mitglied des Wilhelm Conrad Röntgen Research Center for Complex Material Systems (RCCM) an der Universität Würzburg.

Innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft ist das Institut Mitglied im Verbund Materials sowie in den Kooperationen Adaptronik, Batterie, Bau, Energie, Leichtbau, Nanotechnologie, Numerische Simulation von Produkten und Prozessen, Photokatalyse.

Projektbezogen bestehen an Kooperationen mit außeruniversitären Forschungseinrichtungen ebenso wie mit Universitäten im In- und Ausland.

Infrastruktur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Institut verfügt über Labor- und Technikumseinrichtungen für die Entwicklung von nichtmetallischen Werkstoffen wie technischen Gläsern, technischer Keramik und Spezialkunststoffen bis hin zur Herstellung und Verarbeitung im Pilotmaßstab. Für analytische Fragestellungen rund um Materialentwicklung und Produktion stehen rund 50 Verfahren mit entsprechender Expertise zur Verfügung.

  • Akkreditiertes Zentrum für Angewandte Analytik (Chemische und Instrumentelle Analytik)
  • Geräte zur Entwicklung, Herstellung und Charakterisierung von Werkstoffen für den Hochtemperaturleichtbau
  • Synthese-Technikum für anorganische Polymere (Produktion spinnbarer Vorstufen für die Herstellung von Keramikfasern)
  • Spinntechnikum für hochtemperaturbeständige Keramikfasern
  • Pilotanlage zur Herstellung von anorganischen Fasern mit definiertem Abbauverhalten (für Tissue Engineering und Wundauflagen)
  • Prozessüberwachung und 3D-Schadensanalyse u.a. mit Hilfe von Computertomographie (CT) mit hoher Auflösung
  • Reinraum für Anwendungen der Mikroelektronik
  • Reinräume für Beschichtungsverfahren und Biomaterialien
  • Labor mit GMP-nahem Standard für die Materialentwicklung im Bereich Gesundheit
  • TPA-Anlage für 3D-Strukturierung mit Laserdirektschreibverfahren
  • Analytische Geräte und Methodenentwicklung für die Untersuchung von Umweltwirkungen auf Materialien (Klima- und Bewitterungstests, sensorgestütztes Umweltbeobachtung)
  • Test- und Prüfzentrum für den Prototypenbau und die Kleinserienfertigung von Forschungsgeräten

Standorte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Hauptsitz: Würzburg
  • Außenstelle Bronnbach: Zentrum für Geräteentwicklung und Anlagenbau, Internationales Zentrum für Kulturgüterschutz und Konservierungsforschung
  • Projektgruppen in
    • Bayreuth: Fraunhofer-Zentrum für Hochtemperaturleichtbau (HTL)
    • Alzenau und Hanau: Fraunhofer-Projektgruppe für Wertstoffkreisläufe und Ressourcenstrategie (IWKS)

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Sujanha/Fraunhofer-Anwendungszentrum Ressourceneffizienz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Daten und Fakten zum Fraunhofer ISC, abgerufen am 3. September 2013

Silicatforschung Kategorie:Bildung und Forschung in Würzburg Kategorie:Joseph von Fraunhofer als Namensgeber