Benutzer:Tomasosson/lagus

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Lagus im Rang des Everstiluutnantti (Oberleutnant), 1938

Ernst Ruben Lagus (* 12. Oktober 1896 in Hämeenkoski; † 15. Juli 1959 in Lohja) war ein finnischer Offizier, der zwischen 1915 und 1944 an militärische Konflikten teilnahm.

Er kämpfte als Freiwilliger für das Deutsche Kaiserreich im Ersten Weltkrieg, auf Seiten der Weißen Armee im Finnischen Bürgerkrieg und für das Finnische Heer in Winterkrieg und Fortsetzungskrieg im Zweiten Weltkrieg. Er trug zuletzt den Rang des Generalmajors. Als Kommandant einer Panzerdivision hatte er maßgeblichen Anteil am finnischen Sieg bei der Schlacht von Tali-Ihantala, in dessen Folge Finnland deutlich akzeptablere Bedingungen für den Waffenstillstand von Moskau im September 1944 durchsetzen konnte. Er war der erste Träger des Mannerheim-Kreuzes.

Ruben Lagus wurde 1896 in der Gemeinde Hämeenkoski im Großfürstentum Finnland als Sohn von Aleksander Gabriel Lagus und dessen Frau Emma Matilda (geb. Bellman) geboren. Er gehört der Minderheit der Finnlandschweden an und besuchte die Läroverket för gossar och flickor, eine bis 1977 bestehende schwedischsprachige Gesamtschule in Helsinki, die er 1915 im Zuge seines freiwilligen Militärdienstes in Deutschland ohne Abschluss verließ. 1923 kehrte er für den Abschlussjahrgang an die Schule zurück und erhielt sein Reifezeugnis. Nach dem Ende seiner Militärlaufbahn 1947 wurde er Geschäftsführer der Lohjan Sato Oy, die den sozialen Wohnungsbau in Lohja im Südwesten Finnlands vorantrieb. In seiner Freizeit betätigte er sich in der Gartenarbeit. Lagus war zweimal verheiratet, zunächst von 1921 bis 1927 mit Olga Johanna Ramsay und seit 1935 mit Kenny Christine Emilia Gadd.

Lagus starb im Juli 1959 in Lohja, er hinterließ seine Ehefrau und insgesamt sechs Kinder. Er wurde auf dem Friedhof Hietaniemi in Helsinki bestattet.[1]

Im Alter von 19 Jahren meldete sich Lagus am im Oktober 1915 zusammen mit seinem Bruder und hunderten anderen finnischen Freiwilligen zum Dienst im Deutschen Heer auf Seiten der Mittelmächte im Ersten Weltkrieg. Er wurde folgend als Finnischer Jäger bis 1918 als Teil des Königlich-Preußischen Jäger-Bataillon Nr. 27 an der Ostfront eingesetzt. Dort kämpfte er in Kurland auf dem Gebiet des heutigen Lettlands gegen das Russische Kaiserreich und nahm an Schlachten an den Flüssen Misa und Lielupe und am Rigaischen Meerbusen teil. Ab Juli 1917 diente er in der 1. Maschinengewehr-Abteilung des Bataillons und besuchte im gleichen Jahr in Libau militärische Schulungen. Am 11. Februar 1918 trat er als Luutnantti (Leutnant) noch in Deutschland in die neu formierte Weiße Armee unter dem Oberbefehl Carl Gustaf Emil Mannerheims ein, die sich in Finnland als bürgerliche Gegenbewegung zur revolutionären Roten Garde gebildet hatte und deren Kern die aus Deutschland heimkehrenden Finnischen Jäger waren. Ende Februar 1918 traf er in Vaasa wieder in seiner Heimat ein und wurde als Adjutant im 4. jääkäripataljoona (4. Jägerbataillon) des 2. jääkärirykmentti (2. Jägerregiment) unter dem Kommando von Gabriel von Bonsdorff eingesetzt. Zum Kommandanten befördert nahm er mit seinem Bataillon an der Schlacht von Tampere teil, die als die größte und zeitgleich entscheidende Schlacht des Finnischen Bürgerkrieges gilt.

Nach Kriegsende im Mai 1918 blieb Lagus beim 2. jääkärirykmentti, das in das neu gegründete Finnische Heer eingegliedert wurde. Dort war er bis April 1919 wie zuvor in Deutschland wieder als Offizier einer Maschinengewehr-Kompanie tätig und wurde am 16. Mai 1919 zum Kapteeni (Hauptmann) befördert. Ende Oktober 1919 wurde er Kommandant der zweiten Kompanie der Weißen Garde.

An dieser Schlacht nahm auch sein Sohn Olof Lagus teil, der als Teil einer Sturmgeschützbesatzung insgesamt fünf sowjetische Panzer außer Gefecht setzen konnte.

  • Finnische Freiheitsmedaille 2. Klasse (26. Juli 1940)
  • Finnische Freiheitsmedaille 1. Klasse (24. August 1940)
  • Finnischer Orden des Freiheitskreuzes 3. Klasse (9. Oktober 1941)
  • Finnischer Orden des Freiheitskreuzes 4. Klasse mit Schwertern
  • Mannerheim-Kreuz 2. Klasse

Deutsches Reich

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Vereinigte Staaten

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Die Figur des Sven Kornie in Robin Moores Bestseller The Green Berets von 1965 basiert in großen Teilen auf dem Werdegang Lauri Törnis.[2]

Das Militärmuseum in Helsinki unterhält eine permanente Ausstellung über Törnis Werdegang. Dort sind auch die Auszeichnungen ausgestellt, die Törni in seiner Karriere verliehen bekam.[3]

Im 2007 eröffneten Ritterpark in Askainen (finn. Askaisten Ritaripuisto), in dem alle Träger des Mannerheim-Kreuzes geehrt werden, befindet sich ein Gedenkstein für Törni (Nr. 144).[4]

In einem Hotel in Tampere (Finnland) wurde 2009 eine Gedenktafel enthüllt, die an ein von der Hotelleitung verbotenes Ehemaligentreffen von Törnis Einheit im Januar 1946 erinnert.

Törni wurde 2010 zum Ehrenmitglied der US Army Special Forces ernannt.[5] 2011 folgte seine Aufnahme in die Hall of Heroes des United States Special Operations Command.[6]

  • J. Michael Cleverley: Born a Soldier, The Times and Life of Larry Thorne, Oktober 2008, Booksurge. ISBN 978-1-4392-1437-4.
  • J. Michael Cleverley: Syntynyt Sotilaaksi, November 2003, Otava Publishing Co. ISBN 951-1-18853-4.
  • J. Michael Cleverley: Lauri Törni Yrke Soldat, Oktober 2008, Svenskt Militärhistoriskt Bibliotek. ISBN 978-91-85789-22-1.
  • H. A. Gill III: The Soldier Under Three Flags, Juni 1998, Pathfinder publishing. ISBN 0-934793-65-4.
  • Kari Kallonen, Petri Sarjanen: Legenda – Lauri Törni, Larry Thorne, 2004, Revontuli Publishing Co. ISBN 952-5170-38-1
Commons: Tomasosson/lagus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Gen Ernst Ruben Lagus (1896-1959) – Find a Grave... Abgerufen am 8. Dezember 2022.
  2. This Green Beret spent his life fighting communists in three different armies. In: We Are The Mighty. 25. Juni 2022, abgerufen am 12. August 2022 (amerikanisches Englisch).
  3. Photos of Born A Soldier - Medals & Decorations earned by Lauri Törni/Larry Thorne; in a museum in Finland. Abgerufen am 12. August 2022.
  4. Tiedosto:Askaisten Ritaripuisto 144 Törni.jpg – Wikipedia. Abgerufen am 13. August 2022 (finnisch).
  5. Lauri Törni sai kunnianosoituksen USA:n erikoisjoukoilta - Kotimaan uutiset - Ilta-Sanomat. 19. April 2014, archiviert vom Original am 19. April 2014; abgerufen am 12. August 2022.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.iltasanomat.fi
  6. USSOCOM. Abgerufen am 12. August 2022 (amerikanisches Englisch).


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