Benutzer:Zuviele Interessen/Hvítramannaland

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Sop's Arm
Lage in Neufundland und Labrador
Sop's Arm (Neufundland und Labrador)
Sop's Arm (Neufundland und Labrador)
Sop's Arm
Staat: Kanada Kanada
Provinz: Neufundland und Labrador
Koordinaten: 49° 46′ N, 56° 53′ WKoordinaten: 49° 46′ N, 56° 53′ W

Sop's Arm ist eine Siedlung auf Neufundland nahe der Mündung des Main Rivers.

Geschichtliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Gemeinde wurde in den 1950er und 1960er Jahren von der nahe gelegenen Sop's Insel dorthin umgesiedelt. Dabei wurden zum Teil ganze Gebäude mitgenommen. Die Grundlage hierfür war eines von mehreren Umsiedlungsprogrammen der damaligen Regierung von Neufundland und Labrador unter Joey Smallwood, die ganz Neufundland betrafen.

Ein erheblicher Teil der Bevölkerung lebte bis dahin in verstreuten, sehr kleinen Ansiedlungen, die häufig nur per Schiff zu erreichen waren, die auf Neufundland meist als Outports bezeichnet werden. Die Regierung versprach sich von diesen Programmen unter anderem eine verbesserte wirtschaftliche Entwicklung der Provinz sowie eine Senkung der Kosten für öffentliche Bildung, für die Postzustellung, für den Transport von Gütern und anderem mehr. Im Falle von Sop's Island traten hinzu, dass die Wasserversorgung auf dieser Insel eingeschränkt war, sowie, dass die Insel im Frühjahr wegen Eisgangs nicht zu erreichen war, was auch eine Einschränkung für die Gesundheitsversorgung der Einwohner darstellte.

Die kleinteilige Siedlungsstruktur auf Neufundland lässt sich darauf zurückführen, dass die ersten Siedler meist Fischer waren, die sich nahe geeigneter Fanggründe ansiedelten und ihr Auskommen dann durch den Handel von selbst gefangenem Fisch gegen andere Güter sowie durch Selbstversorgungswirtschaft erzielten und das schwer zugängliche Neufundland erst spät mit Straßen erschlossen wurde. So fiel es auch kaum ins Gewicht, wenn sich ein Outport auf einer vorgelagerten Insel befand, da der Verkehr meist sowieso über den Seeweg abgewickelt wurde.

Sop's Island[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Vorgängersiedlung auf Sop's Island existierte bis Mitte der 1950iger Jahre und konnte eine Schule, zwei Kirchen sowie Friedhöfe und ein Sägewerk vorweisen. 1921 lebten dort 85 Einwohner[1] und 1935 war die Einwohnerzahl auf 220 gestiegen. Inzwischen gibt es auf der Insel nur noch weniger als zehn Sommerhäuser, die meist Familien der ursprünglichen Insulaner gehören. Die Westseite der Insel ist üppig bewaldet, während die Ostseite felsig und karg ist; zu ihrer Fauna gehören auch Elche[2] und Karibous.

Wirtschaftliches[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nachdem in Corner Brook eine Papiermühle eröffnet wurde, gewann neben der Kabeljau-Fischerei die Forstwirtschaft an Bedeutung, für die um Sop's Arm Holz geschlagen wird. Überdies ist der Main River lokal für Freizeitmöglichkeiten wie Wildwasser-Kajak-Fahren und Lachsfischen bekannt.

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etwa 100 km entfernt um den Deer Lake scheinen sich die am nördlichsten gelegenen für den Ackerbau tauglicheren Böden des aufgrund seiner allgemeinen Geologie als »The Rock« bezeichneten Neufundlands zu befinden.[3]

In der Nähe von Sop's Arm wurden Gruben aufgefunden, von denen der Ortsansässige Kent Budden behauptet, dass es sich bei ihnen um Fanggruben für die Kariboujagd handelt, die von Skandinaviern der Wikingerzeit angelegt worden sein sollen. Einige renommierte Forscher unterstützen diese Ansicht (insoweit). Diese Gruben zeigte Watson Budden, der Onkel des oben Genannten, bereits 1961 Helge Ingstad, der zusammen mit seiner Frau Anne-Stine Ingstad die Siedlung bei L’Anse aux Meadows ausgrub, die etwa 200 Kilometer entfernt ist. Zwei der Gruben wurden 2010 von einer Forschergruppe um Jónas Kristjánsson archäologisch untersucht. Die Ausgrabung erbrachte aber keine zwingenden Belege dafür, dass diese Gruben von Skandinaviern der Wikingerzeit angelegt wurden. Gleichwohl argumentieren sie in ihrer Studie für diese Möglichkeit. Dies, unter anderem, weil die Nutzung solcher Jagdgruben sich in Norwegen sehr häufig nachweisen lässt, während sich für so eine Form der Grubenjagd durch indianische oder eskimoische Kulturen kaum Hinweise fanden. Indessen bauten die Beothuk durchaus Fanggatter für die Jagd auf Karibous und für andere entfernte Teile Kanadas finden sich Angaben, dass einige Inuit Fallen im Schnee gebaut haben. In einem anderen Teil der Studie argumentieren sie anhand der einschlägigen Angaben in der isländischen Literatur und der topographischen Gegebenheiten an der Ostküste Neufundlands, dass es sich bei dem Gebiet bei Sop's Arm um Straumsfjordr handele.[4]

Vorheriges wird dadurch getrübt, dass Herr Budden einige recht zweifelhafte Artefakte in einem „Wikingermuseum“ präsentierte, darunter ein ‚Sonnenstein‘, der auf der Rückseite eine eingeritzte Karte Neufundlands aufweise und überdies noch − so wohl der Besitzer in einer online verfügbaren Eigenpublikation – von Thorfinn Karlsefni höchstselbst mit dessen Initialen signiert worden sein soll.

Kevin McAleese, Kurator für Archäologie und Ethnologie am Provinzmuseum von Neufundland und Labrador, der an der genannten Studie beteiligt war, äußerte, dass von keiner anderen Kultur auf dem Gebiet bekannt ist, dass sie derartige Gruben angelegt hat, um zu jagen, aber er bezweifele, dass Buddens Artefakte den Wikingern zuzuordnen sind.[5][4]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. "Newfoundland 1921 Census: Sops Island, St. Barbe District" auf Newfoundland's Grand Banks - abgerufen am 22. April 2016
  2. Der amerikanische Elch (Alcis alcis) wurde im späten 19. Jahrhundert nach Neufundland eingeführt: Memorial University of Newfoundland: Newfoundland and Labrador Biosphere, Parks Canada: Gros Morne National Park - A Place Mammals Can Call Home - beides abgerufen am 22. April 2016
  3. dazu: W. Stewart WALLACE: Agriculture in Newfoundland(to 1949) in ed., The Encyclopedia of Canada. Newfoundland Supplement, Toronto, University Associates of Canada, 1949, 104p., pp. 1. (veröffentlicht auf den Seiten des Mariopolis Colleges) - abgerufen am 22. April 2014
  4. a b Jónas Kristjánsson, Bjarni F. Einarsson, Kristján Jónasson, Kevin McAleese and Þór Hjaltalín, "The First Attempted Settlement in North America", "Falling into Vinland", Acta Archaeologica 83.1, December 2012, pp. 145–77, pp. 148–53, doi:10.1111/j.1600-0390.2012.00627.x.
  5. Owen Jarus, "Searching for the Vikings: 3 Sites Possibly Found in Canada", Live Science, April 18, 2016.