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Letzter Kommentar: vor 14 Jahren von Kuebi
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--Kuebi [ · Δ] 08:46, 10. Jan. 2010 (CET)Beantworten

Artikelinhalt Jecha[Quelltext bearbeiten]

Jecha (Mythologie)

"Holda, die gütige Beschüzerin" von F. W. Heine, 1882, vermutlich auch als Jecha verehrt

Die Jecha, auch: „Jicha“ (von jach, jæhe: die Schnelle oder von jehen, reden: die Lehrende) ist vermutlich in der Germanischen Mythologie, speziell bei den Thüringern, die Göttin der Jagd. Wahrscheinlich ist sie mit der Holda gleichzusetzen. Auf dem Frauenberg bei Sondershausen soll ihr Heiligtum gestanden haben.

Mangels schriftlicher Quellen aus vorchristlicher Zeit ist ihre Existenz jedoch weder belegbar noch widerlegbar. Sie könnte ebenso auch das Produkt der Rückbesinnung der Deutschen Romantik auf die geistig-kulturellen Wurzeln des Deutschen Volkes sein.

Bedeutung und Verehrung 

Vergleichbar ist die Jecha mit der Diana oder Artemis aus der Antike.

Das Feld und der Wald hatten ihre Gottheiten, aber auch das Geschäft der Jagd in ihnen konnte nicht ohne einen Vorsteher bleiben. So schrieb man der Jecha diese Aufgabe zu. Das Wort jagen, so vermutet man, geht auf sie zurück.

Sie soll als Jungfrau verehrt worden sein, der man besondere Kräfte zuschrieb, die mit der gewöhnlichen Verehrung der Frauen bei den alten Germanen zusammenhängt. Man glaubte, dass die Jungfern ein besonderer Blick in die Zukunft vergönnt sei und so dachte man auch, dass die Jecha als Sehende künftiges Unglück abwenden könnte. Daher wallfahrteten die Menschen zu ihr auf dem Gipfel des Frauenberges bei Sondershausen und opferten reichliche Gaben an Wildbret und Geflügel. Besonders geschah dies um das heutige Osterfest.

Unsere Vorfahren glaubten, dass die Götter so groß seien, sodass sie nicht in Gebäude (wie in einem Tempel) Platz hätten. So suchten die Menschen ihre Gottheiten in Waldungen und Hainen, besonders unter Eichen, auch an Quellen und auf Bergen auf. Besonders letzteres trifft auf die Jecha zu. Der heilige Schauer, der wohl jeden ergreift, wenn er durch dichte Wälder geht, und auch das hundertfach antwortende Echo waren vermutlich Anlass, dass die Menschen glaubten, man sei den Göttern im Wald näher als an anderen Orten. In den heiligen Hainen verwahrten die Deutschen die Heereszeichen, die geweihten Tiere zum Wahrsagen und die dem Feind abgenommene Beute, womit man das Aufhängen der Siegeszeichen und Fahnen in christlichen Kirchen vergleichen kann.

Das Bild der Jecha und somit auch ihr Heiligtum stand auf dem Frauenberg, der sich einst in einem geheiligten Hain befand.

Christianisierung der Germanen Im Jahr 719 kam aus England Deutschlands Apostel Bonifatius auch nach Thüringen und predigte unter Bevollmächtigung des Papstes Gregor II. das Evangelium. Es hieß in späteren Quellen, dass er im Zuge der Christianisierung das Abbild der Jecha zerstörte, die wohlgemerkt den Beinamen „der lieben Frau“ trug. An ihre Stelle trat eine Kapelle, die der Jungfrau Maria gewidmet wurde und sich Kapelle „Unser lieben Frauen“ nannte. Starke Parallelen zum alten Glauben erleichterten den Menschen den Übergang zum Christentum, sodass sie ebenfalls weiter auf den Frauenberg wallfahrteten und Opfer brachten.

Durch die Zerstörungswut der frühen Christen sind kaum Zeitzeugnisse der Jecha bekannt, sodass die meisten Erkenntnisse auf Spekulationen der Nachwelt beruhen. Die meisten Sagen sind nicht mehr bekannt und schon lange vergessen. Durch Einfalt und Unwissenheit damaliger Zeiten sind nähere Beschreibungen der Göttin nicht mehr möglich.

Nachklang Die Jahrhunderte haben fast jede Spuren verwischt, der Teil des heiligen Haines auf dem Berg ist einem baumlosen Plateau gewichen. Doch man hat noch die Überreste der alten Kapelle gefunden und vielleicht entdeckt man in nächster Zeit noch weiter Überbleibsel der Opferungen. Von dem geheiligten Hain zeugen heute noch die Flurnamen Hainleite und Hagenleite um Sondershausen. Auch jetzt kommt es vor, dass die Menschen gerade im Frühjahr um Ostern in Scharen den Frauenberg besteigen ohne einen echten Grund anzugeben, einfach aus der Tradition heraus.

Die Jecha lebt auch heute noch in den Namen der Ortschaften Jechaburg und Jecha um Sondershausen weiter oder wurde erst mit diesen Dorfnamen „geboren“.

Kontroverse um die Jecha 

Da ihre Existenz nicht durch zeitgenössische Quellen belegbar ist, wird sie zunehmend seit dem 19. Jahrhundert angezweifelt. Die alten Thüringer haben im Allgemeinen nur sehr wenig Schriftliches hinterlassen, sodass das meiste der Germanischen Götterwelt von römischen Schriftstellern stammt. Dabei ist es jedoch recht unwahrscheinlich, dass diese lückenlos alle lokalen Gottheiten bis in unsere Zeit festhalten konnten. Somit wird vermutlich die wahre Existenz nie wirklich geklärt werden.

In wissenschaftlichen Rezensionen aus dem frühen 19. Jahrhundert von u.a. Jacob Grimm sind einige regionale Gottheiten wie die Jecha oder auch die Hertha relativ früh als erfundene Gottheiten mit regionalem Kolorit gekennzeichnet worden.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat man wieder zunehmend Interesse an der Gottheit gezeigt und sie wurde intensiv im Verein für Deutsche Geschichts- und Altertumskunde Sondershausen untersucht. Man ist zum Entschluss gekommen, dass der Frauenberg in jedem Fall einst heilig war, das auch heute noch im Sagenkreis die Spuren zu finden sind. Auch fand man auf dem Frauenberg Aschereste, die mit großer Sicherheit auf eine alte Kultstätte schließen lassen. Weiterhin geht man davon aus, dass es die Jecha als eigenständige Person nie wirklich gegeben hat, sondern sie war nur eine andere Bezeichnung für die Geliebte oder Gattin des Götterkönigs Wodan. Die Holda, Hulda oder Frau Holle, die im Berg, See oder Teich wohnte, deren Lieblingsvogel der Schwan war und als Anführerin der wilden Jagd galt, soll den Beinamen „Jecha“ oder „Jicha“ (die Jagende) getragen haben.

Literatur 
  • F. J. B. Leonhard: Die Geschichte der Harzburg bei Goslar, Helmstädt 1825
  • Dr. C. A. Vulpius: Handbuch der Mythologie der deutschen, verwandten, benachbarten und nordischen Völker, Leipzig 1826
  • Kunech Luarin., nebst Bemerken von Ludwig Ettmüller; Jena 1829
  • Georg Duehl: Die Religion der Thüringer Erster Theil, Erfurt 1830
  • Ludwig Ettmüller: Vaulu-spá – Das älteste Denkmal germanisch-nordischer Sprache, Leipzig 1830
  • Julius Heinrich Biesner: Abriss der Geschichte Pommerns und Rügens, Stralsund 1834
  • Mitteilungen des Vereins für deutsche Geschichts- und Altertumskunde im ehemaligen Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen Abteilung Unterherrschaft 3. Heft, Sondershausen 1924
  • Mitteilungen des Vereins für Deutsche Geschichts- und Altertumskunde in Sondershausen 6. Heft, Sondershausen 1931


Inhalt Artikeldiskussion[Quelltext bearbeiten]

Bedeutung und Verehrung[Quelltext bearbeiten]

Vergleichbar sei die Jecha mit der Diana oder Artemis aus der Antike.

Das Feld und der Wald hatten ihre Gottheiten, aber auch das Geschäft der Jagd in ihnen konnte nicht ohne einen Vorsteher bleiben. So schrieb man der Jecha diese Aufgabe zu. Das Wort jagen, so vermutet der Volksmund, geht auf sie zurück.

Sie soll als Jungfrau verehrt worden sein, der man besondere Kräfte zuschrieb, die mit der gewöhnlichen Verehrung der Frauen bei den alten Germanen zusammenhängt. Man glaubte, dass die Jungfern ein besonderer Blick in die Zukunft vergönnt sei und so dachte man auch, dass die Jecha als Sehende künftiges Unglück abwenden könnte. Daher wallfahrteten die Menschen zu ihr auf dem Gipfel des Frauenberges bei Sondershausen und opferten reichliche Gaben an Wildbret und Geflügel. Besonders geschah dies um das heutige Osterfest.

Unsere Vorfahren glaubten, dass die Götter so groß seien, sodass sie nicht in Gebäude (wie in einem Tempel) Platz hätten. So suchten die Menschen ihre Gottheiten in Waldungen und Hainen, besonders unter Eichen, auch an Quellen und auf Bergen auf. Besonders letzteres trifft auf die Jecha zu. Der heilige Schauer, der wohl jeden ergreift, wenn er durch dichte Wälder geht, und auch das hundertfach antwortende Echo waren vermutlich Anlass, dass die Menschen glaubten, man sei den Göttern im Wald näher als an anderen Orten. „In den heiligen Hainen verwahrten die Deutschen die Heereszeichen, die geweihten Tiere zum Wahrsagen und die dem Feind abgenommene Beute, womit man das Aufhängen der Siegeszeichen und Fahnen in christlichen Kirchen vergleichen kann.“ [1]

Das Bild der Jecha und somit auch ihr Heiligtum sollen auf dem Frauenberg gestanden haben, der sich einst in einem geheiligten Wald befand.

Christianisierung der Germanen[Quelltext bearbeiten]

Im Jahr 719 kam aus England Deutschlands Apostel Bonifatius auch nach Thüringen und predigte unter Bevollmächtigung des Papstes Gregor II. das Evangelium. Es hieß in späteren Quellen[2], dass er im Zuge der Christianisierung das Abbild der Jecha zerstörte, die wohlgemerkt den Beinamen „der lieben Frau“ trug. An ihre Stelle trat eine Kapelle, die der Jungfrau Maria gewidmet wurde und sich Kapelle „Unser lieben Frauen“ nannte. Starke Parallelen zum alten Glauben erleichterten den Menschen den Übergang zum Christentum, sodass sie ebenfalls weiter auf den Frauenberg wallfahrteten und Opfer brachten.

Durch die unbeirrbare Hingabe der frühen Christen zu ihrem Glauben und die daraus folgende Zerstörung aller heidnischer Relikte, sind kaum Zeitzeugnisse der Jecha bekannt, sodass die meisten Erkenntnisse auf Spekulationen der Nachwelt beruhen. Die meisten Sagen sind nicht mehr bekannt und schon lange vergessen. Durch Einfalt und Unwissenheit damaliger Zeiten sind nähere Beschreibungen der Göttin nicht mehr möglich.

Die Jahrhunderte haben fast jede Spuren verwischt, der Teil des heiligen Haines auf dem Berg ist einem baumlosen Plateau gewichen. Bereits im Jahre 1873 fand man die Überreste der alten Kapelle, die die alten Erzählungen glaubwürdiger machten. Von dem Hain zeugen heute noch die Flurnamen Hainleite und Hagenleite um Sondershausen. Auch jetzt kommt es vor, dass die Menschen gerade im Frühjahr um Ostern in Scharen den Frauenberg besteigen ohne einen echten Grund anzugeben, einfach aus der Tradition heraus.

Die Jecha lebt heute noch in den Namen der Ortschaften Jechaburg und Jecha um Sondershausen weiter oder wurde erst mit diesen Dorfnamen „geboren“.

Kontroverse um die Jecha[Quelltext bearbeiten]

Da ihre Existenz nicht durch zeitgenössische Quellen belegbar ist, wird sie zunehmend seit dem 19. Jahrhundert angezweifelt. Die alten Thüringer haben im Allgemeinen nur sehr wenig Geschriebenes hinterlassen, sodass es nicht verwundert, dass es keine schriftlichen Nachweise gibt. Der Volksmund, wie alle Sagen, die nur einen recht kleinen wahren Kern beinhalten, kann nicht als glaubwürdig angenommen werden. Somit wird vermutlich die wahre Existenz nie wirklich geklärt werden.

In wissenschaftlichen Rezensionen aus dem frühen 19. Jahrhundert von u.a. Jacob Grimm sind einige regionale Gottheiten wie die Jecha oder auch die Hertha relativ früh als erfundene Gottheiten mit regionalem Kolorit gekennzeichnet worden.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat man wieder zunehmend Interesse an der Gottheit gezeigt und sie wurde intensiv im Verein für Deutsche Geschichts- und Altertumskunde Sondershausen untersucht. Man ist zum Entschluss gekommen, dass der Frauenberg in jedem Fall einst heilig war, das auch heute noch im Sagenkreis die Spuren zu finden sind. Auch fand man auf dem Frauenberg Aschereste, die mit großer Sicherheit auf eine alte Kultstätte schließen lassen. Weiterhin geht man davon aus, dass es die Jecha als eigenständige Person nie wirklich gegeben hat, sondern sie war nur eine andere Bezeichnung für eine andere Gottheit der Thüringer, deren Namen nicht mehr zurückzuführen ist. Vielleicht handelte es sich um die Geliebte oder Gattin des Götterkönigs Wodan. Die Holda, Hulda oder Frau Holle, die im Berg, See oder Teich wohnte, deren Lieblingsvogel der Schwan war und als Anführerin der wilden Jagd galt, soll den Beinamen „Jecha“ oder „Jicha“ (die Jagende) getragen haben.[3] Dieser Umstand wäre deckungsgleich mit der Frauenbergsage, in der ein Schwan mit einem Ring auf einem See im Berg schwimme und wenn er ihn fallen lasse, dann würde die Welt untergehen.

Einzelnachweise und Bemerkungen[Quelltext bearbeiten]

  1. Absatz und Zitat aus: Julius Heinrich Biesners Abriss der Geschichte Pommerns und Rügens, Stralsund 1834
  2. siehe angegebene Literatur
  3. Mitteilungen des Vereins für Deutsche Geschichts- und Altertumskunde in Sondershausen 6. Heft, Sondershausen 1931
  • F. J. B. Leonhard: Die Geschichte der Harzburg bei Goslar, Helmstädt 1825
  • Dr. C. A. Vulpius: Handbuch der Mythologie der deutschen, verwandten, benachbarten und nordischen Völker, Leipzig 1826
  • Kunech Luarin., nebst Bemerken von Ludwig Ettmüller; Jena 1829
  • Georg Duehl: Die Religion der Thüringer Erster Theil, Erfurt 1830
  • Ludwig Ettmüller: Vaulu-spá – Das älteste Denkmal germanisch-nordischer Sprache, Leipzig 1830
  • Julius Heinrich Biesner: Abriss der Geschichte Pommerns und Rügens, Stralsund 1834
  • Mitteilungen des Vereins für deutsche Geschichts- und Altertumskunde im ehemaligen Fürstentum Schwarzburg-Sondershausen Abteilung Unterherrschaft 3. Heft, Sondershausen 1924
  • Mitteilungen des Vereins für Deutsche Geschichts- und Altertumskunde in Sondershausen 6. Heft, Sondershausen 1931