Benutzerin:Donna Gedenk/Ohne Sorgen

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Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 1869 weilten die Brüder Johann und Josef Strauss gemeinsam in Pawlowsk bei St. Petersburg, der Sommerresidenz der russischen Zaren. Die Leitung der Konzerte im dortigen Vauxhall, einem Gebäudemix aus Kursaal, Konzerthaus und Bahnhofsgebäude, waren durchaus einträglich. Johann Strauss wollte einerseits das Geschäft nicht verlieren, andererseits die Strapazen weiterer Russland-Reisen auf sich nehmen. Seine Hoffnung war, dass sein Bruder die Konzertreihe künftig übernehmen könne, eine Hoffnung allerdings, die noch in diesem Sommer enttäuscht wurde, weil das allzusehr verwöhnte Publikum von Pawlowsk und der allzusehr zurückhaltenden Josef Strauss einfach nicht kompatibel waren. Außerdem verstärkten sich, je länger der Sommer dauerte, die Symptome jener Krankheit, an der Josef Strauss schon seit Kindheit litt. Er schrieb seiner Gattin Caroline am 10.September 1869:

Pawlowsk, Musikpavillon Vauxhall und Bahnhof

„Ich sehe nicht gut aus, ich bin blasser geworden, die Wangen hohler, die Haare habe ich verloren, ich bin im Ganzen abgestumpft, ich habe keine Anregung zum Arbeiten.“

Es ist nicht bekannt, wie Josef Strauss wenig später alle Ängste und die tiefe Depression überwinden konnten und eine der fröhlichsten und übermütigsten Nummern der Unterhaltungsmusik im 19. Jahrhundert schreiben konnte: «Ohne Sorgen!», eine „eine besonders rasante Schnellpolka“, wie Franz Mailer sie charakterisierte. „Es ist der übermütig fröhlichen Komposition nicht anzumerken, aus welcher Bedrängnis heraus sie entstanden ist,“ so Mailer weiter. Josef Strauss wollte beschwingt und mitreissend optimistisch sein und es gelang ihm auch.

[1]

Aufführungspraxis[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Werk wird regelmäßig auf Bällen und Tanzveranstaltungen aufgeführt. Auch im Kanon der Populärmusik ist diese Schnellpolka fest integriert, beispielsweise in den Programmen des Stehgeigers André Rieu.

Ohne Sorgen! ist seit den 1920er Jahren auch regelmäßig im klassischen Konzertbetrieb zu hören, oftmals als Zugabe oder als letztes Stück von Konzerten mit Wiener Tanzmusik. Eine Reihe namhafter Dirigenten nahm das Stück in die Konzertprogramme auf, oftmals zum Jahreswechsel – darunter Antal Barnás (mit der Ungarischen Kammerphilharmonie), Andrés Orozco-Estrada (mit dem Hr-Sinfonieorchester und den Wiener Philharmonikern), Eduard Strauß (mit den Stuttgarter Philharmonikern), Tomáš Netopil (mit den Essener Philharmonikern) oder Johannes Wildner (mit dem Wiener Johann Strauss Orchester). Insbesondere das asiatische Publikum ist von den Werken der Strauss-Dynastie begeistert. Aufführungen der Schnellpolka in Jakarta, Shanghai und Tokio sind nachgewiesen.

Beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker steht die Schnellpolka regelmäßig auf dem Programm, beispielsweise 1952 unter Clemens Krauss, 1974 unter Boskofsky, 1984 und 1994 unter Maazel, 1987 unter Karajan, 2001 unter Harnoncourt, 2006 unter Jansons, 2014 unter Barenboim oder 2021 unter Muti.



Without a Care!

without Worries!

  1. Franz Mailer: Josef Strauss: Ohne Sorgen! / Polka schnell / op. 271 (1869), abgerufen am 19. Januar 2021