Bernard Arnault

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Bernard Arnault

Bernard Jean Étienne Arnault (* 5. März 1949, Roubaix, Frankreich) ist ein französischer Unternehmer. Er ist die reichste Person Frankreichs und der reichste Europäer mit einem geschätzten Vermögen von 41 Milliarden US-Dollar und rangiert auf Platz 4 der Forbes-Liste der reichsten Personen der Welt.[1]

Der studierte Ingenieur ist der Vorstandsvorsitzende des Luxusgüter-Konzerns LVMH, zu dem Marken wie der Lederartikel-Hersteller Louis Vuitton, der Champagner-Fabrikant Moët & Chandon und der Cognac-Hersteller Hennessy gehören. Über seine Holding Groupe Arnault besitzt er außerdem 47,5 % der Aktien (64 % der Stimmrechte) des Unternehmens.[2]

Leben

Bernard Jean Étienne Arnault wurde als Sohn von Jean Arnault und Marie-Jo Savinel geboren. Sein Vater betrieb ein Immobiliengeschäft.

Nach dem Besuch des Gymnasiums schrieb sich Arnault an der École Polytechnique in Paris für Ingenieurwissenschaften ein. Er trat nach Abschluss der Studien 1971 in das väterliche Unternehmen Ferret-Savinel ein. 1973 heiratete er Anne Dewavrin, von der er sich später jedoch wieder trennte. Er hat mit ihr zwei Kinder, Delphine und Antoine.[3] Von 1978 bis 1984 fungierte Arnault als Präsident des Unternehmens.

Großen Erfolg hatte Arnault mit dem Bau von Ferienwohnungen an der Côte d’Azur. Nachdem 1981 die Sozialisten Frankreichs unter François Mitterrand an die Macht des politischen Systems kamen, ging Arnault nach Amerika. Dort setzte er diesen Erfolg mit Ferienwohnungen – beispielsweise in Palm Beach – fort.[4]

1984 kehrte Arnault aus den USA zurück. Im folgenden Jahr trat er erstmals als Unternehmer mit seiner Holding Financière Agache (später: Groupe Arnault) ins öffentliche Bewusstsein, als er den angeschlagenen Textilkonzern Boussac/Saint-Frères, zu dessen Tochterfirmen auch das Modeunternehmen von Christian Dior gehörte, übernahm. Er sanierte das Unternehmen und verkaufte einen großen Teil.[4]

Anfang 1987 war Arnault maßgeblich am Aufstieg von Christian Lacroix beteiligt, den er ins Modegeschäft brachte. Im selben Jahr kaufte er die Firma Celine auf, die sich auf Lederluxusartikel spezialisiert hatte.

Gegen Ende der 1980er Jahre erwarb Arnault zunehmend Anteile der französischen Holding-Gesellschaft LVMH, in der sich das Luxuslederwaren-Unternehmen Louis Vuitton und der Spirituosen- und Parfüm-Hersteller Moët-Hennessy verbunden hatten. Als Unterstützer für den stellvertretenden Präsidenten Henry Recaimer eingesprungen, hatte Arnault ein eigenes Interesse am Konzern.[5]

1989 erlangte Arnault zusammen mit der Investmentbank Lazard Frères und dem britischen Spirituosen-Giganten Guinness die Anteilsmehrheit bei Moët Hennessy Louis Vuitton (LVMH) und wurde gegen den Willen der Vuitton- und Hennessy-Familienmitglieder Präsident des Konzerns.[6]

Bernard Arnault ist seit 1991 in zweiter Ehe mit Hélène Mercier verheiratet, mit der er seine drei Kinder Alexandre, Frédéric und Jean hat.[3]

Im Jahr 1997 wurde Arnault zum Vorstandsvorsitzenden von Montaigne berufen.

In seiner Eigenschaft als bedeutender Kunstsammler gründete Arnault 2006 die Fondation Louis Vuitton pour la création, für die der amerikanische Architekt Frank O. Gehry ein Ausstellungsgebäude im Pariser Jardin d’Acclimatation bauen wird.

Privat

Bernard Arnault sammelt zeitgenössische Kunst und spielt Piano.[3]

Mit dem Belgier Albert Frère besitzt Arnault seit 1998 das Weingut Cheval Blanc in Saint-Emilion, eines der größten Grand-Cru-Weingüter in der Bordeaux-Gegend.[7]

Er ist ein Freund Nicolas Sarkozys und war auch dessen Trauzeuge bei der Hochzeit mit Cécilia Sarkozy 1996.[8][3]

Auszeichnungen

Arnault erhielt die Auszeichnung eines Ritters der Ehrenlegion und den nationalen Verdienstorden Frankreichs.

Einzelnachweise

  1. Forbes: The World's Billionaires vom 9. März 2011 (abgerufen am 1. Mai 2011)
  2. Der Luxusjäger. In: manager-magazin-Spezial 2006, 10. Oktober 2006, Seite 86
  3. a b c d Who is Who: Bernard Arnault. In: Vogue
  4. a b FIVE WHO MAKE A DIFFERENCE. In: Fortune Magazine, 19. Dezember 1988
  5. Gewinne vom Feinsten. In: Die Zeit, 50/1994, 9. Dezember 1994, Seite 33.
  6. Der größte Luxuskonzern weltweit. In: manager magazin, 14. Dezember 2001.
  7. Kein bisschen Müde. In: Handelsblatt, 22. Juli 2008
  8. Schafft dieses Amt ab! In: Die Zeit, 15/2007, Seite 43