Bitėnai

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Bittehnen (Landkreis Pogegen))
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Bitėnai
Staat: Litauen Litauen
Bezirk: Tauragė
Gemeinde: Pagėgiai
Koordinaten: 55° 5′ N, 22° 3′ OKoordinaten: 55° 5′ N, 22° 3′ O
 
Einwohner (Ort): 76 (2011)
Zeitzone: EET (UTC+2)
Bitėnai (Litauen)
Bitėnai (Litauen)
Bitėnai

Bitėnai (deutsch Bittehnen) ist ein Dorf im Amtsbezirk Lumpėnai in der Gemeinde Pagėgiai in Litauen. Der Ort liegt am nördlichen Ufer des Flusses Nemunas (Memel) unweit des archäologisch und in der religiösen Überlieferung bedeutsamen Hügels Rambynas (Rombinus, seit 1992 Naturschutzgebiet).[1]

Der Ort wurde erstmals um 1500 als Bitten erwähnt. Der Name weist auf Imkerei hin: prußisch „bitte“: Biene; litauisch „bitinai“: Bienenköniginnen. In der Nähe fließt ein 4 km langes Flüsschen Bitė.

Bis zum Ende des Ersten Weltkrieges gehörte das Dorf zum Kreis Ragnit des Königreichs Preußen.[1] Infolge des Versailler Vertrages wurde das Memelgebiet abgetrennt, so dass das Dorf ab dem 10. Januar 1920 zum Landkreis Pogegen gehörte und ab 1923 von Litauen verwaltet wurde. Am 22. März 1939 kam der Kreis Pogegen infolge eines Ultimatums zurück ans Deutsche Reich und ging im Landkreis Tilsit-Ragnit auf.[1] Seit dem Ende des Deutsch-Sowjetischen Krieges 1945 gehört das Dorf zu litauischen Gemeinde Pagėgiai (Pogegen).

Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Waldfriedhof in Bitėnai

Sehenswert sind das kleine dem Martynas Jankus gewidmete Museum und der landschaftlich reizvoll gelegene Rambynas mit dem Waldfriedhof, auf den im Jahr 1991 der Schriftsteller Wilhelm Storost (Pseudonym Vydūnas, 1868–1953) und 1993 der litauische Patriot, Drucker und Verleger Martynas Jankus (Martinus Jankus, 1858–1946) umgebettet wurden und ein Gedenkstein für den Theologen und Dichter Kristijonas Donelaitis (latinisiert Christian Donalitius, 1714–1780) errichtet wurde.

Bitėnai beherbergt die größte Storchenkolonie des Memellandes.

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Jahr Einwohner[2]
1959 289
1970 256
1979 173
1989 120
2001 109
2011 076

Söhne und Töchter von Bitėnai[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Druckerei des Martynas Jankus

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Ulla Lachauer: Paradiesstraße. Lebenserinnerungen der ostpreußischen Bäuerin Lena Grigoleit. Einmalige Sonderausgabe. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 1996, ISBN 3-499-23390-8 (rororo 23390).
  • Mažosios Lietuvos Enciklopedija. Band 1: A-Kar. Mokslo ir enciklopedijų leidybos institutas, Vilnius 2000, ISBN 5-420-01471-8 (Foundation of Lithuania Minor: Mažosios Lietuvos Fondo leidiniai 20).
  • Vilius Pėteraitis: Mažosios Lietuvos ir Tvankstos vietovardžiai. Jų kilmė ir reikšmė. Mokslo ir enciklopedijų leidybos institutas, Vilnius 1997, ISBN 5-420-01376-2 (Foundation of Lithuania Minor: Mažosios Lietuvos Fondo leidiniai 6).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bitėnai – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Bittehnen (abgerufen am 15. Dezember 2016).
  2. Volkszählungsdaten