Bundesbank-Filiale Hannover

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Blick auf den Altbau mit dem Haupteingang der Bundesbank, Filiale Hannover
Ähnlicher Standpunkt des Fotografen, bei dem auf dem Gebäude noch die Akroterien aufgesetzt waren;
(Ansichtskarte Nr. 534, Karl F. Wunder, um 1898)

Die Bundesbank-Filiale Hannover unter der Adresse Georgsplatz 5 ist eine Zweigstelle der Deutschen Bundesbank in der niedersächsischen Landeshauptstadt.[1] Insbesondere der denkmalgeschützte, Ende des 19. Jahrhunderts errichtete Teil der ehemaligen Reichsbank in Hannover bestimmt heute die Westseite des vorgelagerten Georgsplatzes.[2]

Geschichte und Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Skulptur Triade von Louis Niebuhr auf dem Vorderhof des Gebäudes
Blick vom Leibniz-Denkmal auf das Eckgebäude der Bundesbank-Filiale

Anfang der 1890er Jahre erteilte die ehemalige Reichsbank den Auftrag für den Bau einer repräsentativen Zweigstelle, die dann in den Jahren von 1894 bis 1896 nach Plänen des Königlichen Regierungs- und Baurats Max Hasak in Hannover errichtet wurde. Dieser gestaltete das in Deistersandstein verwirklichte Bauwerk in Anlehnung an die italienische Palastarchitektur der Renaissance. Bei der Ausgestaltung der Fassade erhielt er Unterstützung durch den Bildhauer Hermann Miethke,[2] mit dem er schon beim Bau der Berliner Bonifatiuskirche zusammengearbeitet hatte.[3]

Über dem hohen Erdgeschoss mit seinen arkadenähnlichen Rundbogenfenstern trennen zwei Gesimse die Obergeschosse mit ihren einfachen und gedoppelten rundbogigen Fenstern, die mit plastisch hervortretenden Verdachungen und Einfassungen betont wurden.[2]

Nach oben hin wird das Bauwerk durch ein kräftig über einen Pflanzenfries vorspringendes Konsol-Gesims abgeschlossen, die ursprüngliche Bekrönung durch Akroterien ging jedoch offensichtlich verloren.[2]

Zur Bauzeit des hannoverschen Reichsbankgebäudes waren „um 1890“ zudem die Gewände des aus dem Jahr 1530 stammenden Hauses Osterstraße 65 auf die Hofseite des Bankhauses transloziert worden.[4]

In der Nachkriegszeit war das Gebäude zeitweilig Sitz der Landeszentralbank (LZB).[2] 1950 ließ der Begründer der nach ihm benannten Schule, Friedrich Buhmann, am Georgsplatz[5] rechts neben dem Bankgebäude das Atlantikhaus errichten.[6]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Georgsplatz 5 (Hannover) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. o. V.: Filiale Hannover auf der Seite bundesbank.de [ohne Datum], zuletzt abgerufen am 21. April 2021
  2. a b c d e Gerd Weiß, Marianne Zehnpfennig: Georgsplatz, in: Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Stadt Hannover, Teil 1, Band 10.1, hrsg. von Hans-Herbert Möller, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Institut für Denkmalpflege, Friedr. Vieweg & Sohn Verlagsgesellschaft mbH, Braunschweig 1983, ISBN 3-528-06203-7, S. 69; (Link zum Digitalisat der Universitätsbibliothek Heidelberg); sowie Mitte im Addendum zu Teil 2, Band 10.2: Verzeichnis der Baudenkmale gem. § 4 (NDSchG) (ausgenommen Baudenkmale der archäologischen Denkmalpflege), Stand: 1. Juli 1985, Stadt Hannover, Niedersächsisches Landesverwaltungsamt – Veröffentlichungen des Instituts für Denkmalpflege
  3. Peter Bloch et al. (Hrsg.): Ethos und Pathos. Die Berliner Bildhauerschule 1786 - 1914. Eine Ausstellung der Skulpturengalerie der Staatlichen Museen Preußischer Kulturbesitz vom 19. Mai bis 29. Juli 1990 im Hamburger Bahnhof, Teilband Beiträge mit Kurzbiographien Berliner Bildhauer, Berlin: Gebr. Mann, 1990, ISBN 978-3-7861-1598-4 und ISBN 3-7861-1598-2, S. 330; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  4. Arnold Nöldeke: Osterstraße 65, in ders.: Die Kunstdenkmale der Stadt Hannover, Teil 1: Denkmäler des "alten" Stadtgebietes Hannover. Die Kunstdenkmäler der Provinz Hannover. Band 1, Heft 2, Teil 1, Hannover, Selbstverlag der Provinzialverwaltung, Schulzes Buchhandlung, 1932, S. 596ff.; Digitalisat über das Internet-Archiv archive.org
  5. Rainer Ertel: Da war doch mal was. Auf Spurensuche in Hannover, Norderstedt: Books on Demand, 2018, ISBN 978-3-7528-8020-5, S. 34; eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche
  6. Friedrich Lüddecke (Text), Herbert Grohe (Foto): Hannover einst und jetzt. Bilder aus der Hauptstadt Niedersachsens, Hannover: Sponholtz, 1951, S. 25

Koordinaten: 52° 22′ 13,7″ N, 9° 44′ 28,3″ O