Bunte Brücke (Minden)

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Bunte Brücke
Bunte Brücke
Bunte Brücke
Bunte Brücke von Norden als Stahlbetonbrücke, 2021
Nutzung Straßenbrücke, Radweg
Querung von Osterbach
Ort Minden
Konstruktion gevoutete zweistegige Plattenbalken
Lage
Koordinaten 52° 17′ 21″ N, 8° 55′ 44″ OKoordinaten: 52° 17′ 21″ N, 8° 55′ 44″ O
Bunte Brücke (Minden) (Nordrhein-Westfalen)
Bunte Brücke (Minden) (Nordrhein-Westfalen)

Die Bunte Brücke in der ostwestfälischen Stadt Minden ist eine Straßenbrücke, die den Stadtteil Brückenkopf am rechten Weserufer in Minden mit dem Bahnhofsviertel im Osten verbindet. Dabei überquert die als vierspurige Straßenbrücke mit seitlichen Fahrradstreifen ausgebaute Brücke die Flutwiesen der Weser und ermöglicht so in Zusammenhang mit der Weserbrücke Minden einen trockenen und sicheren Verlauf der ehemaligen Bundesstraße 65 aus der Stadt Minden nach Osten heraus und bindet so auch den Bahnhof an die Stadt an.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aus der Inschrift einer Ende des 19. Jahrhunderts in den Grundmauern der alten Brücke gefundenen Steintafel geht hervor, dass die Bunte Brücke über die Weseraue 1622 von Albartes Schreiber und Johann Hensick gebaut wurde, die zu der Zeit als Bauherren der Stadt Minden fungierten.[1] Mit dem Bauwerk wurde ein Weg aus der Festung Minden über den Brückenkopf nach Osten in Richtung des späteren Mindener Bahnhofs ermöglicht.

1797 wurden durch Hochwasser vier Brückenbogen zerstört. Infolgedessen erhielt die Bunte Brücke in den Jahren 1799 und 1800 fünf neue steinerne Pfeiler. Der für den Bau nötige Portasandstein kam vom Jakobsberg und vom Wittekindsberg.

1874 wurden die Pfeiler mit Portasandstein verstärkt. 1889/90 kam es zu nochmaligen Baumaßnahmen, 1911 bis 1915 wurden die Pfeiler mit Solling-Sandstein verstärkt.

Die Straßenbahn Minden wurde von 1920 an über die Brücke aus der Stadt zum Bahnhof geführt. Dazu wurden Schienen ohne eigenes Gleisbett auf der Brücke verlegt und Oberleitungsmasten aufgestellt. Im Jahr 1957 wurde der Betrieb eingestellt.[2]

In den Jahren 2010 und 2011 kam es zunächst zum Neubau der südlichen Brückenfahrbahnen, dann zum Abriss der bei der letzten Zählung im Jahr 2005 von rund 18 500 Fahrzeugen täglich genutzten alten Brücke und zum Neubau der nördlichen Fahrbahnen der Spannbetonbrücke.[3] Damit wurde sie zur ersten Brücke über die Weseraue ohne Portasandstein.[4]

Von 2009 bis 2011 wurde die alte Brücke im Auftrag des Landesbetrieb Straßenbau NRW durch einen Neubau ersetzt.[5] Die Firma Hentschke Bau errichtete den Neubau, eine Stahlbetonbrücke.

Namensgebung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Namensbestandteil bunte Brücke entstand vermutlich aus dem plattdeutschen buten, also draußen und bezeichnet die von Minden aus äußere Brücke hinter dem Brückenkopf außerhalb der Festung der Stadt Minden.[3]

Konstruktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Brücke noch mit Sandsteinunterbau, 2010

Der erste Bau der Bunten Brücke 1622 war eine Bogenbrücke. Diese grundsätzliche Konstruktion wurde im Laufe der Zeit beibehalten. Erst der letzte Neubau änderte die Konstruktion. Die Stahlbetonbrücke besteht aus zwei nebeneinander gebauten eigenständigen Balkenbrücken, die auf Rundpfeiler gesetzt wurden. Gegründet sind diese durch Eichenpfähle, die im Bereich der Pfeiler in den Boden getrieben worden sind.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Sabine Wehking: DI 46: Stadt Minden (1997) Nr. 159 Bunte Brücke. In: Deutsche Inschriften Online. Abgerufen am 24. Juli 2022.
  2. Mindener Tageblatt: Per Straßenbahn zur Zeche Meißen, abgerufen am 6. Juli 2022
  3. a b Jan Henning Rogge: Die Bunte Brücke wird nur grau oder blau, Mindener Tageblatt, 24. April 2010, abgerufen am 28. Juni 2022
  4. LWL: Geologie und Palaeontologie in Westfalen, Heft 82, S. 92 und S. 128, abgerufen am 30. Mai 2022
  5. Mindener Tageblatt: MT-Thema Bunte Brücke: Neubau entsteht in vier Phasen, abgerufen am 30. Mai 2022