Burg Garz
Burg Garz | ||
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Mittelalterlicher Wohnturm (2007) | ||
Staat | Deutschland | |
Ort | Temnitztal | |
Burgentyp | Niederungsburg | |
Erhaltungszustand | Wohnturm | |
Bauweise | Backsteinziegel, Fachwerk | |
Geographische Lage | 52° 50′ N, 12° 38′ O | |
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Die Burg Garz befindet sich an der Ostseite des ehemaligen Rittergutes im gleichnamigen Ort in der Temnitz-Niederung. Garz gehört zur Gemeinde Temnitztal im Landkreis Ostprignitz-Ruppin in Brandenburg. Die Gutsanlage ist denkmalgeschützt.[1]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf Garz wird urkundlich zwar erstmals im Jahre 1364 genannt, dürfte jedoch wesentlich älter sein. Vermutlich wurde es schon im ersten Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts auf einem slawischen Siedlungsplatz angelegt. Der Name könnte sich vom slawischen gard bzw. gord für Burg ableiten.
Ob das Dorf bereits zum Zeitpunkt der Gründung im Besitz der Familie von Quast gewesen ist, ist nicht abschließend geklärt. Die Herren von Quast sind urkundlich in Garz ab 1419 in verschiedenen Zweigen nachzuweisen. Der bekannteste Vertreter der Familie dürfte Albrecht Christoph von Quast (1613–1669) sein. Er war Generalwachtmeister und Gouverneur der Festung Spandau.
Vermutlich noch im 13. Jahrhundert erbauten die Herren von Quast einen steinernen Wohnturm, der bis weit in das 17. Jahrhundert zu Wohnzwecken genutzt wurde. Mit der Errichtung eines neuen Herrenhauses um 1705 verlor der Turm seine Bedeutung und wurde in der Folge überwiegend als Lager benutzt. 1945 wurde die Familie von Quast enteignet und konnte schon zuvor nur noch Teile der Garzer Besitzungen halten.[2]
Anlage
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der fast quadratische Wohnturm mit bis zu 1,40 Meter dicken Wänden besteht aus Feld- und Ziegelsteinen. Er ist ca. 11 Meter hoch. An einer Seite steht ein 1681 errichteter polygonaler Fachwerktreppenturm.
Bei dem vollständig erhaltenen Wohnturm, der ursprünglich wohl von Gräben und einer Palisade umgeben war, handelt es sich um ein einmaliges Zeugnis einer niederadligen mittelalterlichen Dorfburg.
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Wohnturm mit Treppenturm von 1681 (2006)
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Herrenhaus von 1705 (2013)
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Burg und Herrenhaus um 1865, Sammlung Alexander Duncker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gerd Heinrich (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 10: Berlin und Brandenburg. Kröner, Stuttgart 1973, ISBN 3-520-31101-1 (= Kröners Taschenausgabe, Band 311).
- Jo Lüdemann: Burgenführer Brandenburg. Holde Frauen, finstere Ritter, verwunschene Schätze. Trescher Verlag, Berlin 2001, ISBN 3-89794-006-X.
- Jan Sting: Über 500 Jahre Adelsgeschichte im mittelalterlichen Wohnturm zu Garz. Books on Demand, ISBN 978-3-7526-8831-3.
- Garz. In: Alexander Duncker (Hrsg.): Die ländlichen Wohnsitze, Schlösser und Residenzen der ritterschaftlichen Grundbesitzer in der preußischen Monarchie nebst den königlichen Familien-, Haus-, Fideicommiss- und Schattull-Gütern. Band 16. Duncker, Berlin 1881, Blatt 927 (zlb.de [Text zwei Seiten danach]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Denkmalliste des Landes Brandenburg: Landkreis Ostprignitz-Ruppin (PDF). Brandenburgisches Landesamt für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum
- ↑ Walter v. Hueck: Genealogisches Handbuch der Adeligen Häuser A (Uradel) 1985. In: Deutsches Adelsarchiv e. V. (Hrsg.): GHdA Gesamtreihe von 1951 bis 2015. Band XVIII, Nr. 87. C. A. Starke, Limburg an der Lahn 1985, DNB 860776689, S. 292–293.