Caseidae

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Caseidae

Lebensbild von Cotylorhynchus

Zeitliches Auftreten
Pennsylvanium (Oberkarbon)[1] bis Mittelperm (Capitanium)
300 bis 260 Mio. Jahre
Fundorte
  • Eurasien
  • Nordamerika
Systematik
Landwirbeltiere (Tetrapoda)
Amnioten (Amniota)
Synapsiden (Synapsida)
Pelycosaurier (Pelycosauria)
Caseasauria
Caseidae
Wissenschaftlicher Name
Caseidae
Williston, 1912

Die Caseidae waren pflanzenfressende Synapsiden aus der Gruppe der Pelycosaurier. Sie sind also nach klassischer Sicht „Reptilien“, aber mit denjenigen Tieren verwandt, aus denen sich die „säugetierähnlichen Reptilien“ und schließlich die Säugetiere entwickelt haben. Sie lebten im späten Pennsylvanium und Perm vor etwa 290 bis 260 Millionen Jahren.

Beschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Körpergröße der Caseidae variiert erheblich, die kleineren Vertreter waren rund ein Meter, während die größeren Arten eine Länge von über vier Metern und ein geschätztes Gewicht von 500 Kilogramm erreichten.

Der Schädel dieser Tiere war kurz und hatte eine nach vorne gebogene Grundform. Das für die Synapsiden typische Schädelfenster war sehr groß, um Platz für eine kräftige Kaumuskulatur zu ermöglichen. Auch die Nasenöffnungen waren stark vergrößert. Die Zähne waren gleichförmig (homodont), sie hatten eine stumpfe Form mit gewellten Kanten. Am Munddach befand sich eine Reihe kleinerer Zähne, die – da entsprechende Strukturen am Unterkiefer fehlen – wohl mit einer rauen, muskulösen Zunge zusammenarbeiteten und so die Aufnahme harter Pflanzenteile ermöglichten. Das Körperskelett war fassförmig, wohl um Platz für einen gut entwickelten Verdauungstrakt zur Fermentation der Pflanzennahrung zu schaffen. Die Gliedmaßen waren kräftig, im Vergleich zum übrigen Körper war der Kopf sehr klein und der Hals kurz.

Räumliche und zeitliche Einordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die ältesten Funde stammen aus dem frühen Perm und sie zählen zu den wenigen Pelycosauriern, die nicht nur aus Nordamerika bekannt sind – so wurden beispielsweise auch in Frankreich und Kasachstan Fossilien dieser Tiere entdeckt. Die jüngsten Funde stammen aus dem späten Mittelperm.

Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Systematisch bilden die Caseidae mit den Eothyrididae die Gruppe der Caseasauria, die an der Basis der Synapsiden steht und die die Schwestergruppe der Eupelycosauria bildet, aus denen sich die Therapsiden (die „säugetierähnlichen Reptilien“) und schließlich die Säugetiere entwickelt haben.

Gattungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Casea broilii in einer Lebendrekonstruktion

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Thomas Stainforth Kemp: The Origin & Evolution of Mammals. Oxford University Press, Oxford 2005. ISBN 0-19-850761-5

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b R. R. Reisz & J. Fröbisch: The Oldest Caseid Synapsid from the Late Pennsylvanian of Kansas, and the Evolution of Herbivory in Terrestrial Vertebrates. In: PLoS ONE, Band 9, Nummer 4, 2014, Artikel e94518, doi:10.1371/journal.pone.0094518.
  2. M. Romano & U. Nicosia: Alierasaurus ronchii, gen. et sp. nov., A Caseid from the Permian of Sardinia, Italy. In: Journal of Vertebrate Paleontology, Band 34, Nummer 4, 2014, S. 900–913, doi:10.1080/02724634.2014.837056.
  3. D. S. Berman, H. C. Maddin, A. C. Henrici, S. S. Sumida, D. Scott & R. R. Reisz: New Primitive Caseid (Synapsida, Caseasauria) from the Early Permian of Germany. In: Annals of Carnegie Museum, Band 86, Nummer 1, 2020, S. 43–75, (Digitalisat).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Caseidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien