„Crafoord-Preis“ – Versionsunterschied
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Version vom 21. Januar 2010, 14:51 Uhr
Der Crafoord-Preis wird von der Königlich Schwedischen Akademie der Wissenschaften vergeben. Sein Zweck ist die Ehrung und Förderung von Grundlagenforschung in Disziplinen, die der Nobelpreis nicht abdeckt. Darunter fallen Mathematik, Geowissenschaften, Biologie (insbesondere in Richtung Ökologie und Evolution) und Astronomie. Benannt ist er nach seinem Stifter, dem Industriellen Holger Crafoord.
Der Crafoord-Preis wird nur einmal jährlich vergeben, kann jedoch auf bis zu drei Preisträger aufgeteilt werden. Bei der erstmaligen Vergabe 1982 betrug das Preisgeld 400.000 Schwedische Kronen, was etwa 60.000 US-Dollar entsprach. Momentan beträgt das Preisgeld 500.000 US-Dollar.
Jahr | Kategorie | Laureates | Begründung für die Preisvergabe |
---|---|---|---|
1982 | Mathematik | Wladimir Igorewitsch Arnold (SU) und Louis Nirenberg (CA/US) |
„für außergewöhnliche Leistungen in der Theorie nichtlinearer partieller Differentialgleichungen“ |
1983 | Geowissenschaften | Edward N. Lorenz (US) und Henry Stommel (US) |
„für grundlegende Beiträge auf dem Feld der geophysikalischen Hydrodynamik, welche auf einzigartige Weise zu einem tieferen Verständnis der großen Bewegungen der Atmosphäre und des Meeres geführt haben“ |
1984 | Biowissenschaften | Daniel Hunt Janzen (US) | „für seine einfallsreichen und interessanten Studien zur Koevolution, die viele Forscher zu weiterer Arbeit auf diesem Gebiet inspiriert haben“ |
1985 | Astronomie | Lyman Spitzer (US) | „für fundamentale, bahnbrechende Studien über fast jeden Aspekt des interstellaren Mediums, die ihren Höhepunkt mit den Ergebnissen, die unter Benutzung des Weltraumteleskops Copernicus erzielt wurden, erreichten“ |
1986 | Geowissenschaften | Claude Allègre (FR) und Gerald Joseph Wasserburg (US) |
„für ihre Pionierstudien zu geochemischen Beziehungen von Isotopen und die geologischen Interpretationen, die diese Resultate ermöglichten“ |
1987 | Biowissenschaften | Eugene P. Odum (US) und Howard T. Odum (US) |
„für außergewöhnliche Beiträge auf dem Feld der Ökologie der Ökosysteme“ |
1988 | Mathematik | Pierre Deligne (BE) und Alexander Grothendieck (FR) 1 |
„für grundlegende Forschungen in algebraischer Geometrie“ |
1989 | Geowissenschaften | James van Allen (US) | „für seine bahnbrechende Erforschung des Weltraums, besonders die Entdeckung der energetischen Teilchen, die im geomagnetischen Feld gefangen sind, das die Strahlengürtel – die Van-Allen-Gürtel – um den Planeten Erde formt“ |
1990 | Biowissenschaften | Paul R. Ehrlich (US) | „für seine Forschung an der Dynamik und Genetik fragmentarischer Populationen und der Bedeutung der Verteilungsmuster für ihre Überlebenswahrscheinlichkeit“ |
Edward Osborne Wilson (US) | „für die Theorie der Inselbiographie und anderen Forschungen zu Artenvielfalt und Gemeinschaftsdynamik auf Inseln und in weiteren Habitaten mit unterschiedlichen Graden der Isolation“ | ||
1991 | Astronomie | Allan Rex Sandage (US) | „für seine wichtigen Beiträge zur Studie der Galaxien, ihrer Sterne-, Sternenhaufen- und Nebelpopulation, ihrer Evolution, der Geschwindigkeit-Abstand-Relation (oder Hubble-Relation) und ihrer Entwicklung über die Zeit“ |
1992 | Geowissenschaften | Adolf Seilacher (DE) | „für seine innovative Forschung, welche die Evolution des Lebens in Wechselwirkung mit der Umwelt, wie sie in geologischen Aufzeichnungen dokumentiert wird, betrifft“ |
1993 | Biowissenschaften | William D. Hamilton (GB) | „für seine Theorien bezüglich der Verwandtenselektion und genetischen Verwandtschaft als Grundvoraussetzung für die Evolution des altruistischen Verhaltens“ |
Seymour Benzer (US) | „für seine bahnbrechenden genetischen und neurophysiologischen Studien über Verhaltensmutanten der Fruchtfliege Drosophila melanogaster“ | ||
1994 | Mathematik | Simon Donaldson (GB) | „für seine fundamentalen Untersuchungen in vierdimensionaler Geometrie durch die Verwendung von Instantons, insbesondere seine Neuentdeckung neuer Differentialinvarianten“ |
Shing-Tung Yau (US) | „für seine Entwicklung nichtlinerarer Techniken in der differentialen Geometrie, welche zur Lösung verschiedener offener Probleme führte“ | ||
1995 | Geowissenschaften | Willi Dansgaard (DK) und Nicholas Shackleton (GB) |
„für fundamentale Arbeit an der Entwicklung und Anwendung isotoper geologischer Analysemethoden für das Studium klimatischer Variationen während des Quartärs“ |
1996 | Biowissenschaften | Robert May (GB) | „für seine bahnbrechende ökologische Forschung bezüglich der theoretischen Analyse der Dynamik von Populationen, Gemeinschaften und Ökosystemen“ |
1997 | Astronomie | Fred Hoyle (GB) und Edwin Salpeter (US) |
„für bahnbrechende Beiträge zum Studium nuklearer Prozesse in Sternen und stellarer Evolution“ |
1998 | Geowissenschaften | Don L. Anderson (US) und Adam M. Dziewonski (PL/US) |
„für fundamentale Beiträge zu unserem Wissen über die Strukturen und Prozesse im Inneren der Erde“ |
1999 | Biowissenschaften | Ernst Mayr (US), John Maynard Smith (GB) und George C. Williams (US) |
„für grundlegende Beiträge zur begrifflichen Entwicklung der Evolutionsbiologie“ |
2000 | Polyarthritis | Marc Feldmann (GB) und Ravinder N. Maini (GB) |
„für die Identifizierung der TNF-Blockade als ein effektives therapeutisches Prinzip bei rheumatischer Arthritis“ |
2001 | Mathematik | Alain Connes (FR) | „für durchdringende Arbeit an der Theorie der Operatoralgebren und dafür, dass er ein Begründer der nichtkommutativen Geometrie war“ |
2002 | Geowissenschaften | Dan P. McKenzie (GB) | „für grundlegende Beiträge zum Verständnis der Dynamiken der Lithosphäre, speziell der Plattentektonik, der Formationen der Sedimentbecken und der Mantelschmelze“ |
2003 | Biowissenschaften | Carl Woese (US) | „für seine Entdeckung einer dritten Domäne des Lebens“ |
2004 | Polyarthritis | Eugene Butcher (US) und Timothy A. Springer (US) |
„für ihre Studien der molekularen Mechanismen, die in die Migration weißer Blutzellen bei Gesundheit und Krankheit einbezogen sind“ |
2005 | Astronomie | James E. Gunn (US), James Peebles (US) und Martin Rees (GB) |
„für Beiträge zum Verständnis der groß angelegten Struktur des Universums“ |
2006 | Geowissenschaften | Wallace S. Broecker (US) | „für seine innovative und bahnbrechende Forschung über die Wirkung des globalen Kohlenstoff-Zyklus innerhalb des Ozean-Atmosphäre-Biosphäre-Systems und seine Wechselwirkung mit dem Klima“ |
2007 | Biowissenschaften | Robert Trivers (US) | „für seine fundamentale Analyse von sozialer Evolution, Konflikt und Kooperation“ |
2008 | Astronomie | Rashid Alievich Sunyaev (RU) | „für seine maßgeblichen Beiträge zur Hochenergie-Astrophysik und Kosmologie, insbesondere zu den Prozessen und Kräften um Schwarze Löcher und Neutronensterne und zur Demonstration der diagnostischen Macht der Strukturen in der Hintergrundstrahlung“ |
Mathematik | Maxim Lwowitsch Konzewitsch (RU/FR) und Edward Witten (US) |
„für ihre wichtigen Beiträge zur Mathematik, inspiriert durch die moderne theoretische Physik“ | |
2009 | Polyarthritis | Charles A. Dinarello (US), Tadamitsu Kishimoto (J) und Toshio Hirano (J) |
„für ihre Pionierarbeit zur Isolation von Interleukinen, der Bestimmung ihrer Eigenschaften und der Erforschung ihrer Rolle bei der Entstehung von Entzündungen“ |
2010 | Geowissenschaften | Walter Munk (US) | „für seine Pionierarbeit und fundamentalen Beiträge zu unserem Verständnis der Meeresströmungen, Gezeiten und Wellen und ihrer Rolle in der Erddynamik“ |
1 Annahme abgelehnt