Das Grab im Wald

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Serie
Titel Das Grab im Wald
Originaltitel W głębi lasu
Produktionsland Polen
Originalsprache Polnisch
Genre Kriminalserie, Mystery
Erscheinungsjahr 2020
Länge 46–55 Minuten
Episoden 6 (Liste)
Produktions­unternehmen ATM Grupa
Regie Leszek Dawid, Bartosz Konopka
Drehbuch Agata Malesińska, Wojciech Miłoszewski
Produktion Andrzej Muszyński, Harlan Coben
Musik Łukasz Targosz
Premiere 12. Juni 2020 auf Netflix
Deutschsprachige
Premiere
12. Juni 2020 auf Netflix
Besetzung

Das Grab im Wald (im Original W głębi lasu) ist eine 2020 veröffentlichte polnische Miniserie von Andrzej Muszyński, die auf dem Kriminalroman Das Grab im Wald (im Original The Woods) von Harlan Coben basiert.

Handlung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Serie spielt sowohl im Jahr 1994 als auch 2019.

1994[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Sommer 1994 verschwinden vier Jugendliche, die den Sommer in einem Feriencamp im Wald verbringen, plötzlich spurlos. Später werden zwei von ihnen tot im Wald gefunden. Von den anderen beiden, Kamila, der Schwester von Paweł Kopiński, und Artur, einem Freund von Kopiński, fehlt jede Spur. Die Polizei stellt das Ermittlungsverfahren irgendwann ein.

2019[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

25 Jahre später ist Kopiński Staatsanwalt in Warschau und trauert noch immer um seine Schwester Kamila. Als er zur Leiche eines ermordeten Mannes geführt wird, glaubt er ihn als Artur zu erkennen. Dessen Eltern streiten jedoch ab, dass es sich bei dem Toten um ihr Kind Artur handelt. Kopiński hofft nun wieder Indizien über das Verschwinden seiner Schwester zu finden.

Besetzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Hauptfiguren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolle Darsteller Beschreibung Erscheinen Folge
Paweł Kopiński Grzegorz Damięcki (2019) Kopiński ist im Jahr 1994 Betreuer im Ferienlager, 2019 ist er Staatsanwalt in Warschau. 1–6
Hubert Miłkowski (1994) 1–6
Laura Goldsztajn Agnieszka Grochowska (2019) Goldsztajn ist 1994 auch im Ferienlager, 2019 ist sie Professorin. Sie ist eine enge Freundin von Kopiński. 1–6
Wiktoria Filus (1994) 1–6
Dawid Goldsztajn Jacek Koman Vater von Laura Goldsztajn. 1–4
Natalia Kopińska Ewa Skibińska Mutter von Paweł Kopiński. 1–6
Małgorzata Tatarczuk Magdalena Czerwińska Schwägerin von Paweł Kopiński. 1, 3–5
Leon Ruczaj Adam Ferency Ermittelnder Polizist im Jahr 1994. 1–6
Bogdan Perkowski Przemysław Bluszcz Vater von Artur Perkowski. 2, 3, 5
Herman Dorota Kolak Oberstaatsanwältin und Chefin von Kopiński. 1, 2, 4–6
Bożena Perkowska Izabela Dąbrowska Mutter von Artur Perkowski. 1–3, 6

Nebenfiguren[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Rolle Darsteller Beschreibung Erscheinen Folge
Kommissar Kosiński Piotr Głowacki Ermittelnder Kommissar im Jahr 1994. 2–4
Krzysztof Dunaj-Szafrański Cezary Pazura 1, 2, 4, 6
Kommissar Maciej Jork Arkadiusz Jakubik 1–6
Artur Perkowski Adam Wietrzyński Bester Freund von Paweł Kopiński. Verschwindet im Jahr 1994 spurlos im Wald. 1–3, 6
Daniel Kotler Jakub Gola Teilnehmer des Ferienlagers. 1–3, 6
Kamila Kopińska Martyna Byczkowska Schwester von Paweł Kopiński. Verschwindet im Jahr 1994 spurlos im Wald. 1–3, 6
Monika Sowik Kinga Jasik Teilnehmer des Ferienlagers. 1–3, 6
Wojciech Malczak Krzysztof Zarzecki 1–3, 5–6

Episodenliste[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nr. Deutscher Titel Original­titel Regie Drehbuch
1 Das Ende der Unschuld Koniec niewinności Leszek Dawid Agata Malesińska
2 Lügen Kłamstwa Leszek Dawid Agata Malesińska
3 Sie wissen nichts Nic nie wiesz Leszek Dawid Agata Malesińska
4 Unter der Oberfläche Czego oczy nie widzą Bartosz Konopka Wojciech Miłoszewski
5 Ihre Schwester ist tot Twoja siostra nie żyje Bartosz Konopka Agata Malesińska
6 Der lange Weg nach Hause Długa droga do domu Bartosz Konopka Wojciech Miłoszewski
Am 12. Juni 2020 wurden alle Folgen der Serie weltweit gleichzeitig bei Netflix veröffentlicht.

Produktion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Grundlage für die Produktion ist ein Exklusivvertrag zwischen dem Autor Harlan Coben und Netflix über 14 Werke von Coben. Nach den bereits veröffentlicht britischen Miniserien Safe und Ich schweige für dich ist Das Grab im Wald die dritte Produktion aus diesem Deal.[1]

Drehort der Serie war Warschau, die Szene des Feriencamps entstanden im Kabaty-Wald, im Süden Warschaus.[2]

Rezeption[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sheena Scott vom Forbes Magazin bezeichnet Das Grab im Wald als exzellente Serie, die von Anfang an fesselnd ist. Besonders lobend erwähnt sie die unterschiedlichen Farben und Töne, die dem Zuschauer vor Augen führen, in welcher Zeit die Geschichte gerade spielt.[3]

Positiv äußert sich auch Martin Schwickert von RP Online, ihn begeistert besonders der von der Buchvorlage abweichende Handlungsort: „[D]ie Verlegung des Schauplatzes geht auf. Die Seelenverwandtschaft zur skandinavischen Krimi-Tradition ist unverkennbar. Vor allem aber überzeugt die polnische Produktion durch ihre markanten Schauspielergesichter, die derart vom Leben geformt wurden, wie man es auf kalifornischen Schönheitsfarmen und in Hollywood nie finden wird.“[4]

Jörn Behr notiert in seiner Nachlese beim WDR „überraschende Wendungen und falsche Fährten“, wie er das in einer Thrillerserie auch sehen wolle. Die Kamera findet der Autor gut, die Story hätte seiner Ansicht nach vielleicht etwas straffer inszeniert werden können, sie biete aber Spannung bis zum Schluss.[5]

„Solides Handwerk und ein spannender Plot“, fasst Gianluca Wallisch im Standard zusammen. Die Serie sei glaubwürdig in Polen angesiedelt, „ohne den peinlichen Versuch zu unternehmen, es wie die USA aussehen zu lassen“.[6]

Jörg Taszman schreibt bei Epd Film, der Film thematisiere Postkommunismus und Antisemitismus treffend. Gerade ausländische Pay-TV-Sender und Streamingdienste würden dazu beitragen, die künstlerische Freiheit und Meinungsvielfalt im Serienbereich zu erhalten „trotz des politischen Drucks der PiS und des konservativen Kulturministers“.[7]

Die Adaption überzeuge durch sorgfältige Figurenzeichnung und eine geschickt mit den Zeitebenen arbeitende Spannungsdramaturgie, schreibt Thomas Klein vom Filmdienst. Außerdem lobt er den „klugen Transfer“ der ursprünglich in den USA spielenden Romanhandlung in die polnische Zeitgeschichte.[8]

Oliver Armknecht von film-rezensionen.de dagegen empfiehlt, die Serie als Krimifan nicht unbedingt zu schauen, auch wenn er durchaus atmosphärische Momente in der Serie gesehen hat.[9]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Tyler Süß: Netflix plant nächste Harlan Coben-Adaption | KINO&CO. Kino & Co Media GmbH, 19. Mai 2020, abgerufen am 26. Juni 2020.
  2. Kimberly Bond: Revealed: The filming locations for Netflix crime drama The Woods. Evening Standard, 12. Juni 2020, abgerufen am 26. Juni 2020 (englisch).
  3. Sheena Scott: ‘The Woods’ Review: A Captivating Adaptation Of A Harlan Coben Novel From Poland On Netflix. Forbes Magazin, 13. Juni 2020, abgerufen am 26. Juni 2020 (englisch).
  4. Martin Schwickert: Neu bei Netflix: Verbrechen im Ferienlager. RP Online, 24. Juni 2020, abgerufen am 26. Juni 2020.
  5. Jörn Behr: "Das Grab im Wald" - Wann lohnt sich eine zweite Staffel? In: WDR. 27. Juli 2020, abgerufen am 19. Februar 2022.
  6. Gianluca Wallisch: Netflix-Serien "Im Sumpf" und "Das Grab im Wald": Krakau darf nicht Chicago werden. In: Der Standard. Abgerufen am 19. Februar 2022 (österreichisches Deutsch).
  7. Jörg Taszman: Der aktuelle polnische Film. In: epd Film. Abgerufen am 19. Februar 2022.
  8. Thomas Klein: Das Grab im Wald. In: Filmdienst. Abgerufen am 19. Februar 2022.
  9. Oliver Armknecht: Das Grab im Wald. In: Film-Rezensionen.de. 12. Juni 2020, abgerufen am 26. Juni 2020.