Dedeleben

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Dedeleben
Einheitsgemeinde Huy
Wappen von Dedeleben
Koordinaten: 52° 2′ N, 10° 53′ OKoordinaten: 52° 1′ 58″ N, 10° 53′ 25″ O
Höhe: 98 m
Fläche: 21,86 km²
Einwohner: 951 (31. Dez. 2016)
Bevölkerungsdichte: 44 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. April 2002
Postleitzahl: 38836
Vorwahl: 039422
KarteAderstedtAnderbeckBaderslebenDedelebenDingelstedt am HuyEilenstedtEilsdorfHuy-NeinstedtPabstorfSchlanstedtVogelsdorfLandkreis Harz
Karte
Lage von Dedeleben in der Gemeinde
Dorfkirche St. Marien Dedeleben
Dorfkirche St. Marien Dedeleben

Dedeleben ist ein Ortsteil der gleichnamigen Ortschaft der Einheitsgemeinde Huy im Landkreis Harz in Sachsen-Anhalt, (Deutschland).

Geografie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ort liegt direkt am Landschaftsschutzgebiet Großes Bruch. Das ehemalige Feuchtgebiet begrenzt das nördliche Harzvorland nach Norden hin.

Die Ortschaft Dedeleben bildet sich durch die Ortsteile Dedeleben und Westerburg sowie den Wohnplätzen Glüsig und Kummühle.

Altes Haus und Kirchenruine St. Johannis

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein steinzeitliches Mauerkammergrab wurde 1974 entdeckt.

Erstmals erwähnt wurde Dedeleben im Jahr 1057. Der Marienbach trennte in alten Zeiten das Dorf in Groß- und Klein-Dedeleben bzw. Nord- und Süd-Dedeleben. Durch den Zusammenschluss dieser Orte entstand 1909 Dedeleben in seiner heutigen Form.

Am 17. Oktober 1928 wurde der Gutsbezirk Dedeleben mit der Landgemeinde Dedeleben vereinigt.[1]

Der Ort feierte am 8. Juli 2007 mit einem großen Festumzug sein 950-jähriges Bestehen.

Am 1. April 2002 bildete die Gemeinde Dedeleben zusammen mit den anderen zehn Gemeinden der aufgelösten Verwaltungsgemeinschaft Huy die neue Gemeinde Huy.[2]

Einwohnerentwicklung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

1785 1841 1910 1939 1964 2005
940 1.324 1.875 1.650 1.620 1.174

Politik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ortschaftsrat[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als Ortschaft der Einheitsgemeinde Huy übernimmt ein so genannter Ortschaftsrat die Wahrnehmung der speziellen Interessen des Ortes innerhalb bzw. gegenüber den Gemeindegremien. Er wird aus sieben Mitgliedern gebildet.

Bürgermeister[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als weiteres ortsgebundenes Organ fungiert der Ortsbürgermeister, dieses Amt wird zurzeit von Ricardo Dunker wahrgenommen.

Wappen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Blasonierung: „In Blau auf blauem Wasser ein silberner Turm auf silbernem Berg, beseitet von je zwei goldenen Ähren, auf dem Turm eine goldene Flagge.“
Wappenbegründung: Die Farben des Ortes sind Weiß (Silber) - Blau. Das Wappen des Ortes wurde auf der Grundlage des bisher geführten, nicht bestätigten Siegelbildes gestaltet. Bei dem Bruchsteinturm - seit Kriegsende nur noch in Fundamentrudimenten erhalten - handelt es sich um einen in unmittelbarer Nähe des Dorfes gestandenen, ehemaligen Mittelalterlichen Wachturm, der im 19. Jahrhundert als Signalturm für die frühe Nachrichtenübermittlung diente. Daher ist er - als Symbol für die Zeichenübermittlung - mit wehender Flagge versehen. Dieser Turm stand auf einem Hügel, der durch den ausgebogenen Schildfuß dargestellt wird. Dieser Schildfuß ist wiederum mit einem blauen Wellengrund als Symbol für das „Große Bruch“ belegt, an dessen Rand die ehemalige Gemeinde gelegen ist. Die Besteckung des Hügels mit Weizenähren spielt auf die Fruchtbarkeit der Dedelebener Flur an.

Das Wappen wurde von der Heraldikerin Erika Fiedler aus Magdeburg gestaltet und am 15. Juni 1995 durch das Regierungspräsidium Magdeburg genehmigt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Ortsteil Dedeleben verfügt mit über 60 schützenswerten Gebäude und Hofanlagen aus verschiedenen Epochen über die meisten Baudenkmäler im Landkreis Halberstadt.[3]

  • Marienkirche mit barocker Altarwand von 1746
  • Ruine der 1972 aufgegebenen St.-Johannis-Kirche
  • Pfarrwitwenhaus
  • Grabstätte auf dem Ortsfriedhof für einen während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppten namentlich bekannten Polen, der hier 1942 ein Opfer der Zwangsarbeit wurde

Verkehr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dedeleben hatte einen Bahnhof an der Bahnstrecke Jerxheim–Nienhagen.

Persönlichkeiten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Orgelbaumeister Andreas Schweimb (1654–1701), der Archäologe Emil Krüger (1869–1954) und der Verleger Otto Paulmann (1899–1986) wurden in Dedeleben geboren.

Der Geistliche und Jugendbuchautor Johann Christian Ludwig Niemeyer (1772–1857) amtierte hier seit 1803. Robert Meyer (1864–1947), Gynäkologe und Pathologe, betrieb von 1890 bis 1894 im Ort eine Landarztpraxis. Der Bildhauer Walter Howard (1910–2005) lebte ab 1992 einige Zeit in Dedeleben.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Dedeleben – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Regierungsbezirk Magdeburg (Hrsg.): Amtsblatt der Regierung zu Magdeburg. 1928, ZDB-ID 3766-7, S. 231.
  2. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2002
  3. Ortsteil Dedeleben. In: gemeindehuy.de. Abgerufen am 8. März 2023.