Die Dame (Zeitschrift)

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Umschlaggestaltung von Janina Dłuska (ohne Jahr)
Umschlaggestaltung von Ernst Deutsch-Dryden (1929)
Waldemar Titzenthaler fotografiert Anita Berber (1918)
um 1924; veröffentlichtes Foto in der Zeitschrift: Fritz Lang und Thea von Harbou in ihrer Berliner Wohnung; Fotografie von Waldemar Titzenthaler.

Die Berliner Zeitschrift Die Dame erschien als „Illustrierte Mode-Zeitschrift“ (Untertitel) in den Jahren von 1911 bis 1943.

Geschichte

Die Dame führte die Tradition der Illustrierten Frauenzeitung weiter, die seit Januar 1874 im Lipperheide-Verlag (Berlin) veröffentlicht worden war. Deren Übernahme durch den Ullstein Verlag und ihre Neubenennung erfolgte im Dezember 1911. In den 20er Jahren etablierte sich die wöchentlich erscheinende Die Dame als mondäne Zeitschrift für Kultur, Mode und Gesellschaft. Die Moderedakteurinnen, wie Elsa Herzog, Johanna Thal, Stephanie Kaul und die Wienerin Lily von Nagy, führten einen edlen Stil ein, der nicht auf Herkunft oder Reichtum beruhte, sondern individueller Eleganz und erlesenem Geschmack und der die Neue Frau der Weimarer Republik repräsentierte.[1] Halbmonatlich bzw. monatlich lag ihr das Literaturmagazin Die losen Blätter bei. Künstler und Literaten wie George Grosz, Bertolt Brecht, Hannah Höch und Max Pechstein arbeiteten mit der Illustrierten zusammen; Texte von Kurt Tucholsky, Carl Zuckmayer, Ringelnatz und Klabund erschienen in Die Dame. Arthur Schnitzlers Traumnovelle wurde hier erstmals veröffentlicht und die Schriftstellerin Vicki Baum arbeitete bis zu ihrer Emigration in der Dame-Redaktion. Die Dame war ein anspruchsvolles, freigeistiges, fast schon protofeministisches Magazin. Ihr Frauenbild war fortschrittlich, emanzipiert, elegant und extravagant.

Aufgrund der Enteignung und „Arisierung“ des Verlages erschien die Zeitschrift seit 1937 im Deutschen Verlag. 1943 musste das Erscheinen kriegsbedingt eingestellt werden.

Künstler der Titelblätter

Eine Besonderheit von Die Dame waren ihre von namhaften Künstlern und Künstlerinnen gestalteten Titelblätter. Wie beim New Yorker wurden die Cover von den besten Illustratoren ihrer Zeit gezeichnet und gemalt. Zu den Dame-Illustratoren gehörten beispielsweise Tamara de Lempicka, Hans Ibe, Otto Nebel und Walter Trier.

Neubeginn

Im März 2017 ist die dame erstmals als Neuauflage des historischen Magazins vom Axel Springer Mediahouse Berlin veröffentlicht worden und erscheint seitdem zweimal jährlich.[2] Ihr Herausgeber ist der Unternehmer und Kunstsammler Christian Boros. In jeder Ausgabe gibt es Kollaborationen mit Künstlern wie Thomas Ruff, Martin Eder, Elizabeth Peyton, Tracey Emin, Zanele Muholi, Alicja Kwade, Patti Smith und Jenny Holzer.

Literatur

  • Marie Madeleine Owoko: Modefotografien der Zeitschrift „Die Dame“ 1930–1939. Frauenbilder „für den verwöhnten Geschmack“: Eine Analyse im Hinblick der bildlichen Inszenierung von Weiblichkeit, Hamburg 2020, ISBN 978-3-339-12000-7
  • Christian Ferber (Hrsg.): Die Dame. Ein deutsches Journal für den verwöhnten Geschmack 1912 bis 1943. Ullstein, Frankfurt am Main, Berlin, Wien 1980. ISBN 3-550-06585-X

Weblinks

Commons: Die Dame (magazine) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Mila Ganeva: Women in Weimar Fashion. Discourses and Displays in German Culture, 1918-1933, Camden House, Rochester-New York 2008, ISBN 9781571132055, S. 40
  2. Axel Springer SE: „Ein gedruckter Salon“: Axel Springer bringt DIE DAME zurück. In: www.axelspringer.de.