Dieter Seitzer
Dieter Seitzer (* 17. April 1933 in Tübingen)[1] ist ein deutscher Elektrotechniker, der an der Datenreduktion von digitalisierten Signalen und deren mikroelektronischer Realisierung für Anwendungen im Audio- und Videobereich forschte.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Dieter Seitzer studierte und promovierte ab 1952 an der TH Stuttgart im Fach Elektrotechnik[2] und war dort Mitglied in der Studentenverbindung „Akademische Gesellschaft Sonderbund“.[3] Ab 1962 im IBM Zurich Research Laboratory in Rüschlikon in der Schweiz tätig, folgte er 1970 dem Ruf als Professor am neuen Lehrstuhl „Technische Elektronik“ an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen.[4]
Leistungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Als Lehrstuhlinhaber setzte Dieter Seitzer die ersten Forschungsschwerpunkte in der Datenreproduktion für Bild- und Tonsignale und der Realisierung der dazu benötigten Bauelemente und Schaltungen. Von 1977 bis 1979 war er Dekan der Technischen Fakultät.[2] Als Beauftragter für den Technologietransfer der Technischen Fakultät initiierte Seitzer 1981 die Gründung der Kontaktstelle für Forschungs- und Technologietransfer an der Universität Erlangen-Nürnberg.[5] 1984 wurde das neue Zentrum für Mikroelektronik und Informationstechnik gegründet, aus dem später das Institut für Integrierte Schaltungen entstand, das er aufbaute und leitete – heute das größte Institut innerhalb der Fraunhofer-Gesellschaft.[1] Von 1999 bis 2005 war er erster ehrenamtlicher Präsident der Bayerischen Forschungsstiftung.[6] Ein entscheidendes Forschungselement war die Berücksichtigung der physiologischen Eigenschaften der Sinneskanäle. So gilt Seitzer als Pionier des Audiocodierverfahrens MP3.[7] Er ist emeritierter Inhaber des Lehrstuhls für Technische Elektronik der Universität Erlangen-Nürnberg und Gründungsdirektor des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS).[8]
Seitzer ist seit 1959 mit seiner Frau Ilse verheiratet und hat drei Töchter und sieben Enkel.[1]
Ehrungen und Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1988 Bundesverdienstkreuz 1. Klasse[9]
- 1992 Beckurts-Preis[10]
- 1998 Goldener Ehrenring der Stadt Erlangen[11]
- 2001 NET21-Preis „for the most influential internet software development“ für die Entwicklung des MP3-Standards zusammen mit Heinz Gerhäuser[4]
- 2002 Bayerischer Verdienstorden[9]
- 2005 Helmut-Volz-Medaille der Technischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg[12]
- 2005 Ehrenmedaille des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen IIS[12]
- 2006 Bayerischer Maximiliansorden für Wissenschaft und Kunst[4]
- 2007 Aufnahme in die Hall of Fame der Consumer Electronics Association, USA[13]
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c Peter Budig: Was macht eigentlich … Professor Dieter Seitzer. In: WiM – Wirtschaft in Mittelfranken, Ausgabe 10/2010. Industrie- und Handelskammer Nürnberg für Mittelfranken, S. 63, abgerufen am 1. April 2012.
- ↑ a b Prof. Seitzer zum 75. Geburtstag. In: Im Blickpunkt 2 / 2008. Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen (IIS), S. 3, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 5. November 2011; abgerufen am 1. April 2012.
- ↑ Thomas Maier: Akademische Gesellschaft Sonderbund 1859–2009. Selbstverlag, Stuttgart 2009.
- ↑ a b c Bayerischer Maximiliansorden an Prof. Dr. Dieter Seitzer: Höchste Ehren für Erlanger Professor. In: Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4489. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 23. Januar 2006, abgerufen am 1. April 2012.
- ↑ Prof. Dr. Dieter Seitzer zum 75. Geburtstag. In: Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 103/2008. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 10. April 2008, abgerufen am 1. April 2012.
- ↑ Die Stiftung: Geschichte - Organe und Geschäftsstelle. Bayerische Forschungsstiftung, abgerufen am 1. April 2012.
- ↑ Bayerischer Maximiliansorden an Prof. Dr. Dieter Seitzer: Höchste Ehren für Erlanger Professor. Pressemitteilung. In: Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4489. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 23. Januar 2006, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ Einer, der mit mp3 die Welt veränderte. (PDF; 564 kB) Presseinformation. Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS, 13. April 2018, abgerufen am 18. April 2023.
- ↑ a b Rede des Leiters der Bayerischen Staatskanzlei, Staatsminister Eberhard Sinner, anlässlich des Geburtstagsempfangs zu Ehren von Professor em. Dr.-Ing. Dieter Seitzer am 18. April 2008 in Erlangen. Bayerische Staatsregierung, 18. April 2008, ehemals im ; abgerufen am 1. April 2012. (Seite nicht mehr abrufbar. Suche in Webarchiven) Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (nicht mehr online verfügbar)
- ↑ Preisträger. Karl Heinz Beckurts-Stiftung, abgerufen am 1. April 2012.
- ↑ Auszeichnungen nach der Satzung der Stadt Erlangen. (PDF; 47 kB) Stadt Erlangen, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 4. März 2016; abgerufen am 1. April 2012.
- ↑ a b Hohe Auszeichnungen für Erlanger Wissenschaftler. In: Mediendienst FAU-Aktuell Nr. 4030. Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, 16. Februar 2005, abgerufen am 1. April 2012.
- ↑ MP3-Erfinder in die Consumer Electronics Hall of Fame aufgenommen. In: TecChannel. IDG Business Media, 25. Oktober 2007, abgerufen am 1. April 2012.
Personendaten | |
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NAME | Seitzer, Dieter |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Elektroingenieur |
GEBURTSDATUM | 17. April 1933 |
GEBURTSORT | Tübingen |
- Elektroingenieur
- Hochschullehrer (Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg)
- Träger des Bayerischen Maximiliansordens für Wissenschaft und Kunst
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Träger des Bundesverdienstkreuzes 1. Klasse
- Träger des Goldenen Ehrenrings der Stadt Erlangen
- Institutsleiter der Fraunhofer-Gesellschaft
- Deutscher
- Geboren 1933
- Mann
- Absolvent der Universität Stuttgart