Diphenyltellurid

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Strukturformel
Strukturformel von Diphenyltellurid
Allgemeines
Name Diphenyltellurid
Andere Namen

Diphenyltellur

Summenformel C12H10Te
Kurzbeschreibung

gelbstichiges Öl[1]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer 1202-36-4
EG-Nummer 214-865-9
ECHA-InfoCard 100.013.514
PubChem 70995
ChemSpider 64156
Wikidata Q83019450
Eigenschaften
Molare Masse 281,8 g·mol−1
Aggregatzustand

flüssig

Siedepunkt
Löslichkeit
  • sehr leicht löslich in Ether[1]
  • nahezu unlöslich in kaltem Alkohol[1]
Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung
keine Einstufung verfügbar[4]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Diphenylditellurid ist eine chemische Verbindung aus der Gruppe der Organotellurverbindungen.

Darstellung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diphenyltellurid kann aus elementarem Tellur und Diphenylquecksilber dargestellt werden.

Die Edukte werden in einem mit Kohlenstoffdioxid gefüllten Einschmelzrohr für mehrere Stunden auf 220 °C erhitzt. Nach dem Abkühlen erhält man einen von dickflüssigem Öl durchsetzten, grauschwarzen Kristallbrei. Das Öl kann dann mithilfe von Ether und Filtration aus dem Gemisch isoliert werden. Nach dem Entfernen des Ethers bleibt ein gelbes Öl zurück.[3]

Es ist ebenfalls möglich, das Tellurid mittels einer Grignard-Reaktion zu gewinnen.[5]

Eigenschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Diphenyltellurid ist ein gelbstichiges Öl, das sich leicht in Ether und warmem Alkohol löst. In kaltem Alkohol ist es kaum löslich.[3] Es besitzt ein starkes Lichtbrechungsvermögen[2] und zersetzt sich bei Erhitzung auf 312–320 °C zu Benzol und einer „hellglänzenden Kristallmasse“[3].

Bei Zugabe von Salzsäure bildet sich unter Erwärmung das Dichlorid[5].

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d Karl Lederer: Einwirkung von Phenylmagnesiumbromid auf Tellurdihalogene. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 48, Nr. 2, 1915, S. 1345–1350, doi:10.1002/cber.19150480223.
  2. a b c O. Steiner: Ueber Diphenyltellurid und das Atomgewicht des Tellurs. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 34, Nr. 1, Januar 1901, S. 570–572, doi:10.1002/cber.19010340194.
  3. a b c d F. Krafft, R. E. Lyons: Ueber Diphenyltellurid und ein Verfahren zur Darstellung von Sulfidon, Seleniden und Telluriden. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 27, Nr. 2, Mai 1894, S. 1768–1773, doi:10.1002/cber.189402702119.
  4. Dieser Stoff wurde in Bezug auf seine Gefährlichkeit entweder noch nicht eingestuft oder eine verlässliche und zitierfähige Quelle hierzu wurde noch nicht gefunden.
  5. a b Charles Lederer: Darstellung rein aromatischer Telluroniumverbindungen mit gleichen Kohlenwasserstoffresten. In: Berichte der deutschen chemischen Gesellschaft. Band 44, Nr. 3, Juli 1911, S. 2287–2292, doi:10.1002/cber.19110440344.