Dirk Oschmann

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Dirk Oschmann (* 18. November 1967 in Gotha) ist ein deutscher Germanist, Literaturwissenschaftler und Publizist.

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Dirk Oschmann wuchs zu DDR-Zeiten in einer Arbeiterfamilie[1] in Gotha im Bezirk Erfurt auf, wo er an der EOS Arnoldi das Abitur ablegte. Sein Vater war in der Metallverarbeitung tätig, seine Mutter war nach der Wende zeitweilig arbeitslos.[2] Von 1986 bis 1992 studierte er Germanistik, Anglistik und Amerikanistik an der Friedrich-Schiller-Universität Jena und mit einem Fulbright-Stipendium 1992/1993 an der State University of New York at Buffalo in den USA.

Oschmanns Dissertation Auszug aus der Innerlichkeit. Das literarische Werk Siegfried Kracauers wurde 1999 publiziert. Die Habilitation erfolgte zu Bewegliche Dichtung. Sprachtheorie und Poetik bei Lessing, Schiller und Kleist 2006. Von 2005 bis 2011 hatte er an der Universität Jena eine Juniorprofessur für Neuere deutsche Literatur. Seit 2011 ist er an der Universität Leipzig am Institut für Germanistik Professor für Neuere deutsche Literatur. Er war der erste Wissenschaftler aus Ostdeutschland, der in diesem Fach eine Professur erhielt.[2]

Oschmanns im Februar 2023 im Ullstein Verlag veröffentlichtes Buch Der Osten: eine westdeutsche Erfindung entstand nach einem in der FAZ veröffentlichten Vortrag[3] und der Anregung des Schriftstellers Ingo Schulze, ihn in Buchform zu veröffentlichen. Es stand auf der Sachbuchbestsellerliste des Spiegels auf Platz 1[4] und löste eine Debatte über die Diskriminierung Ostdeutscher aus.[1]

Oschmann lebt in Leipzig, ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Monographien[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Sammelbände[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Literatur & Lebenswelt. Hg. v. Dirk Oschmann und Alexander Löck. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2012. ISBN 978-3-412-20950-6.
  • Gustav Freytag (1816–1895). Literat – Publizist – Historiker. Hg. von Dirk Oschmann und Hans-Werner Hahn. Böhlau, Köln/Weimar/Wien 2016. ISBN 978-3-412-50368-0.
  • Flüchtigkeit der Moderne. Eigenzeiten des Ephemeren im langen 19. Jahrhundert. Hg. v. Michael Bies, Sean Franzel und Dirk Oschmann. Wehrhahn, Hannover 2017. ISBN 978-3-86525-565-5.
  • Schillers Zeitbegriffe. Hg. v. Dirk Oschmann, Peter Schnyder und Helmut Hühn. Wehrhahn, Hannover 2018. ISBN 978-3-86525-662-1.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Anja Reich,Wiebke Hollersen: Dirk Oschmann: „Westjournalisten denken, Björn Höcke sei ein Faschist aus Thüringen“. 17. März 2023, abgerufen am 18. März 2023.
  2. a b Dirk Oschmann – Wieso wird der “Osten” vom “Westen” nicht ernst genommen? 5. Juli 2023, abgerufen am 25. Juli 2023.
  3. Dirk Oschmann: Wie sich der Westen den Osten erfindet. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 4. Februar 2022, S. 13 (faz.net [abgerufen am 29. April 2023] Paywall).
  4. Hardcover-Bestsellerliste für Sachbücher. In: spiegel.de. 7. Mai 2023, abgerufen am 7. Mai 2023.