Diskussion:Der Kupferdrucker

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von Tfjt in Abschnitt Realistisch
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Der Artikel „Der Kupferdrucker“ wurde im Februar 2023 für die Präsentation auf der Wikipedia-Hauptseite in der Rubrik „Schon gewusst?vorgeschlagen. Die Diskussion ist hier archiviert. So lautete der Teaser auf der damaligen Hauptseite vom 5.03.2023; die Abrufstatistik zeigt die täglichen Abrufzahlen dieses Artikels.

Dispers

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Lässt sich für Leser wie mich „dispers verteilt“ eventuell auch auf Deutsch sagen, ohne die Wissenschaftlichkeit des Artikels allzu sehr zu beeinträchtigen? Ich würde es mit „fein verteilt“ übersetzen, bin aber unsicher, ob ich damit die Aussage nicht völlig falsch verstehe beziehungsweise deute. -- Lothar Spurzem (Diskussion) 11:14, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Treffender, da auf einen gewissen Grad von Unordnung hinauslaufend, wäre die Übersetzung „zerstreut“, wobei mir dabei das Ausgangsverb „streuen“ nicht behagt, da die betreffenden Gegenstände ja nicht „gestreut“ werden können. Ich würde die Formulierung so lassen wollen, weil mir ein besserer Begriff im Deutschen nicht zur Hand ist.--Tfjt (Diskussion) 12:33, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
@Tfjt: Das ist interessant: Wenn ein passendes deutsches Wort fehlt, wird ein anspruchsvoll klingendes Fremdwort eingesetzt, das jeder verstehen kann, wie er will. ;-) Vielleicht sind die Gegenstände „kunterbunt verteilt“? Viele Grüße -- Lothar Spurzem (Diskussion) 12:52, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
@Spurzem: Nein, wenn das Wort „dispers“ als Fremdwort verworfen werden soll, dann wäre die Übersetzung mit dem Begriffspaar „zerstreut angeordnet“ wohl noch die beste. „Kunterbunt verteilt“ passt nun wirklich nicht.--Tfjt (Diskussion) 12:56, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Warum nicht? Ist doch viel Unordnung in der Bude. Vielleicht könnte man auch „unordentlich“ sagen. -- Lothar Spurzem (Diskussion) 12:58, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Das Ganze ist künstlerisch ein Drahtseilakt: Einerseits ging es dem Maler darum, durch Unordnung eine Atmosphäre der Zwielichtigkeit zu erzeugen, andererseits sind die Gegenstände im Sinne einer stilllebenhaften Komposition sehr bewusst plaziert. Das Attribut „Unordnung“ allein trifft den Sachverhalt nicht gut.--Tfjt (Diskussion) 13:05, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
„Nicht gut“ mag stimmen, aber „dispers“ zielt irgendwo anspruchsvoll blind in die Gegend. -- Lothar Spurzem (Diskussion) 13:21, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Wie wäre es mit verstreut? --Brettchenweber (Diskussion) 13:24, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Soll auch nicht gut sein. Siehe weiter oben. -- Lothar Spurzem (Diskussion) 13:37, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Dann besser „zerstreut angeordnet“, um anzudeuten, dass der Künstler einerseits beim Betrachter den Eindruck der Unordnung einer „Rumpelkammer“ hervorrufen wollte, andererseits aber aus ästhetischen Gründen auf eine ausgewogene und stimmige Anordnung der Gegenstände im Sinne eines Stilllebens Wert gelegt hat.--Tfjt (Diskussion) 13:41, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Zerstreut kenne ich eigentlich nur von Professoren und Vorwürfen. Außerdem landen etwaige ratloser Leser hoffentlich auf dieser Diskussionsseite und finden dann diese Erklärung. --Brettchenweber (Diskussion) 13:43, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Entschuldigung; ich hatte den Unterschied zwischen „zerstreut“ und „vertreut“ in meiner Antwort vorhin nicht beachtet. „Verstreut“ passt. -- Lothar Spurzem (Diskussion) 13:56, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Vielleicht erreichen wir einen Konsens, wenn wir wie folgt ändern: …angefüllt mit „verstreut“ angeordneten, detailrealistisch gemalten Gegenständen… Indem der Begriff (ähnlich wie bei „narrativ“) in Anführungszeichen gesetzt ist, wird hier deutlich, dass keine Verstreuung im Sinne zufälliger Platzierung der Gegenstände gemeint ist.--Tfjt (Diskussion) 14:44, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Gefällt mir.
@Lothar: Ich habe auch nicht aufgepasst: Ich meinte Verdacht statt Vorwürfe. --Brettchenweber (Diskussion) 16:26, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten
Ok, dann ändere ich entsprechend.--Tfjt (Diskussion) 18:37, 21. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Spätestens 1914 wurde der Bildprotagonist als Banknotenfälscher identifiziert.[

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Hat te Peerdt dies in irgendeiner Form bestätigt? Oder gab es von seiner Seite keinen Kommentar zu dieser Deutung? LG, --NiTen (Discworld) 07:18, 23. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Über eine Bestätigung te Peerdts liegt mit keine Information vor. Die Jahreszahl 1914 als Datum der Identifizierung stammt von Kathrin DuBois. Sie bezieht sich wohl darauf, dass in diesem Jahr der alternative Bildtitel Der Banknotenfälscher durch Hermann von Wedderkop in das Schrifttum eingeführt wurde. Wedderkop dürfte durch die Ausstellung von te Peerdts Œuvre bei Flechtheim in Düsseldorf auf den Maler aufmerksam geworden sein. Es ist gut möglich, dass te Peerdt, der damals in Düsseldorf lebte, Flechtheim und Wedderkop auf die tiefere Bedeutung des Bildes selbst hingewiesen hat. Grüße--Tfjt (Diskussion) 09:00, 23. Feb. 2023 (CET)Beantworten

Realistisch

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Ist das Bild denn realistisch? Und wenn ja, woher wusste Ernst te Peerdt wie eine Fälscherwerkstatt aussieht? Madame Zeena (Diskussion) 15:17, 6. Mär. 2023 (CET)Beantworten

@Madame Zeena: Das Bild ist ein Werk des Realismus, weil es nicht idealisiert oder romantisiert, sondern im Sinne einer neuen Kunstauffassung des 19. Jahrhunderts versucht, eine gesellschaftliche Realität ungeschönt und unverblümt darzustellen, hier also einen Menschen, der kriminell geworden ist. Darüber wie sich te Peerdt seine Anschauung über eine Fälscherwerkstatt gebildet haben mag, habe ich keine Belege. Anhand der im Bild dargestellten Gegenstände kann man jedoch annehmen, dass te Peerdt sich den Vorgang des Kriminellwerdens als sozialen und beruflichen Abstieg vom Maler über den Grafiker bzw. Fotografen zum Fälscher vorgestellt hat. Entsprechend hat er die Fälscherwerkstatt als heruntergekommenes Künstleratelier konzipiert.--Tfjt (Diskussion) 16:19, 6. Mär. 2023 (CET)Beantworten
Ich habe eigentlich eher gemeint, ob ein Fälscher in der Zeit in der gezeigten Werkstadt wirklich alles gefunden hätte, was er für seine "Arbeit" braucht? Ich kenn mich mit dem Thema ja nicht besonders aus aber mir fehlt auf dem gezeigten Bild einiges: z.B. Stapeln von leeren Spezialpapier (ich nehme mal an Wertpapiere waren auf einem besoneren Papier gedruckt) und eine flache Arbeitsfläche zum zuschneiden und "fälschen". Und will man gefälschte Wertpapiere nicht eigentlich drucken? Wo ist denn die Druckerpresse? Brauchte man damals wirklich Chemikalien fürs fälschen? Madame Zeena (Diskussion) 17:05, 6. Mär. 2023 (CET)Beantworten
@Madame Zeena: Ich denke, dass der Maler nur eine Fälscherwerkstatt, wie er sie sich vorgestellt hat, zeigt. Auch sieht man von der Werkstatt nur einen Ausschnitt, so dass Gegenstände außerhalb des gewählten Bildausschnitts liegen können. Nicht auszuschließen ist außerdem, dass der Maler keine hinreichenden Kenntnisse über die benötigten Geräte fürs Banknotenfälschen hatte, er selbst war ja kein Banknotenfälscher und musste daher wohl seine Fantasie bemühen. Der kunsthistorische Begriff „Realismus“ bedeutet übrigens für unser Beispiel auch nicht, dass der Künstler eine wirkliche Fälscherwerkstatt gekannt und gemalt haben muss. Der Begriff bezieht sich eher generell auf das Verhältnis eines Kunstwerks zur gesellschaftlichen Realität.--Tfjt (Diskussion) 17:55, 6. Mär. 2023 (CET)Beantworten
Meine Frage war wortwörtlich gemeint und bezog sich nicht auf den Realismus (Kunst). Ich wollte nur wissen ob es irgendwelche Aussagen darüber gibt inwieweit die Darstellung einer echten Fälscherwerkstatt entspricht. Madame Zeena (Diskussion) 18:17, 6. Mär. 2023 (CET)Beantworten
@Madame Zeena: Ich jedenfalls kenne keine Aussagen darüber, inwieweit die Darstellung einer „echten“ Fälscherwerkstatt entspricht oder widerspricht. Im Übrigen vermute ich, dass Fälscherwerkstätten des 19. Jahrhunderts sehr unterschiedlich ausgesehen haben könnten.--Tfjt (Diskussion) 18:32, 6. Mär. 2023 (CET)Beantworten