Diskussion:Melanie Raabe

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Letzter Kommentar: vor 3 Monaten von Jordi in Abschnitt "Immigrationshintergrund"
Zur Navigation springen Zur Suche springen

"Immigrationshintergrund"

[Quelltext bearbeiten]

Die Dame hat offensichtlich einen (um es p.c. zu halten) Immigrationshintergrund. Kann jemand diesen ergänzen?--87.184.150.52 14:43, 20. Dez. 2016 (CET)Beantworten

Dass sie in Ostdeutschland geboren wurde und erst später ins Ruhrgebiet zog, steht bereits im Artikel. Woher ihre Eltern oder Großeltern ursprünglich stammen, weiß ich nicht - es scheint für ihre Biographie aber auch keine Rolle gespielt zu haben, oder? Falls doch, könnte man das tatsächlich noch ergänzen. --Tkarcher (Diskussion) 11:27, 22. Dez. 2016 (CET)Beantworten
Munzinger weiß mehr. --Magnus (Diskussion) 18:39, 12. Jan. 2018 (CET)Beantworten
Nein, sie hat keinen Migrationshintergrund und schon gar keinen "Immigrationshintergrund" (also eine Einwandererhistorie). Dass ihr Vater aus Benin stammt, wurde mittlerweile ergänzt, leider kontextlos und damit wieder mit dieser rassistischen Schlagseite (so als ob das Herkunftsland des Vaters für sich allein genommen viel über die Persönlichkeit oder Lebensgeschichte der Lemmaperson aussagen könnte). Wirklich biografisch aussagekräftig ist so eine Angabe nur, wenn man die Migrationsgeschichte des Vaters bzw. seinen Status in der DDR und seine Präsenz im Leben der Tochter zumindest ansatzweise thematisiert. Das gibt die Quelle Munzinger auch her, denn da steht ausdrücklich, sie sei die Tochter einer Deutschen und eines Westafrikaners, der aus dem damals marxistischen Benin zum Studium in die DDR gekommen und noch vor R.s Geburt in seine Heimat zurückgekehrt war. Dass der Vater Vertragsstudent war, sollte also zusätzlich noch erwähnt werden, wenn man ihn schon nennt.
Damit rückt ein Manko des Wikipedia-Artikels über Vertragsarbeiter ins Bewusstsein, nämlich dass da nicht auf die Vertragsstudent(inn)en eingegangen wird, die grundsätzlich ähnlich behandelt wurden wie Vertragsarbeiter. Zu dieser letzteren Gruppe gehörte offb. Raabes Vater.
Über das Schicksal der Vertragsarbeiter in der DDR ist in der letzten Zeit besonders durch den Fall der betrogenen Mosambikaner und diverse Porträts und Interviews mit David Macou viel mehr ins öffentliche Bewusstsein gedrungen. In seinem eindrucksvollen DLF-Gespräch, das jetzt gerade zum 3. Oktober wiederholt wurde, geht Macou auch auf die Problematik von Beziehungen zwischen Vertragsarbeitern und DDR-Bürgerinnen ein (er hat selbst eine deutsche Tochter) und klärt auf, dass man normalerweise sofort nach Afrika zurückmusste, wenn so etwas passierte. Das Gleiche geschah Aria Noorjahan zufolge mit Vertragsstudentinnen, die schwanger wurden. Der Vater von Raabe ist also vermutlich nicht freiwillig noch vor R.s Geburt in seine Heimat zurückgekehrt.--Jordi (Diskussion) 10:17, 6. Okt. 2024 (CEST)Beantworten

Hab das jetzt mal nachverfolgt.

Diese Angabe (sie sei ohne ihren aus Benin stammenden Vater aufgewachsen) enthielt schon wesentlich mehr Kontext als die aktuelle Fassung und blieb fünf Jahre stabil. Quelle war das Porträt in der WELT von 2015. Der dortige Text bleibt aber auch etwas im Unklaren und nennt die Knackpunkte nicht oder nur andeutungsweise:
Melanie Raabe, geboren 1981 in Jena, hat einen Vater, der kam aus dem Benin. Das sieht man ihr an. Er hat in der DDR studiert damals. Und dann war er schnell wieder weg.
Die zu dem Zeitpunkt eigtl. bereits bekannte Darstellung aus Munzinger (siehe obige Diskussion, wo schon im Januar 2018 auf Munzinger hingewiesen wurde), die den Sachverhalt nüchterner und sachgemäßer referiert, blieb unbeachtet.
  • Im Juli 2023 hat der Verlag die Angaben über den Vater kommentarlos gelöscht.
  • Einen Monat später wurden die Angaben von @ChickSR unter Bezugnahme auf einen anderen WELT-Artikel aus 2016 wiederhergestellt, wo Raabe im O-Ton über ihren biologischen Vater spricht und klarstellt, dass er in ihrer Lebensgeschichte keine Rolle spielt. Bei dieser Bearbeitung gelangte die falsche Angabe in den Artikel, der biologische Vater habe "die Familie kurze Zeit nach Raabes Geburt" verlassen (Überinterpretation). Das steht nicht in der WELT und ist sachlich falsch, denn wie wir aus Munzinger wissen, verließ der Mann die DDR schon vor ihrer Geburt, vermutlich zwangsweise. Ob er jemals "zur Familie" gehörte, ist auch völlig unbekannt.
  • Der Satz wurde im September sprachlich leicht umformuliert und im Mai 2024 erneut durch eine Intervention des Verlags komplett gelöscht, diesmal mit (nicht fundierter) Bezugnahme auf WP:BIO und Hinweis auf die sachliche Unrichtigkeit (ohne diese zu spezifizieren).
  • Anschließend wurde die Angabe der Herkunft von @Deirde gut begründet wiederhergestellt (es sind eigene öffentliche Aussagen Raabes, deren Aufnahme in den Artikel persönlichkeitsrechtlich unproblematisch ist), allerdings in unglücklicher Form:
In dieser bis heute aktuellen Fassung ist kontextlos von einem "Vater aus Benin" und einer "deutschen Mutter" die Rede, was die oben von mir oben bemängelte "rassistische Schlagseite" verstärkt, da jeglicher Kontext (Studium und Status des Vaters in der DDR, vorgeburtliche Ausreise, Rolle im Leben der Tochter) ausgeblendet bleibt und rein auf die biologische Abstammung aus einem bestimmten Volk oder Land Bezug genommen wird. Außerdem wurde aus nicht nachvollziehbaren Gründen der seit jeher im Artikel angegebene (und in allen Quellen, also den beiden WELT-Berichten und Munzinger, belegte) Ort Graitschen getilgt, wo Raabe bis 1989 aufgewachsen ist.

Im Ergebnis sehe ich hier Handlungsbedarf. Dass der Verlag sich hier einmischt und belegte Angaben löscht, ist ärgerlich und mit Recht zu unterbinden; andererseits ist aber auch verständlich, dass man keine klischeehaften Halbwahrheiten oder Überinterpretationen im Artikel sehen will, die sich rein auf das Aussehen der Dichterin kaprizieren und biografisch im besten Fall nichtssagend, in der jetzigen Form aber eher verzerrend wirken, weil wesentliche Fakten unerwähnt bleiben und Dinge insinuiert werden, die biografisch nicht stimmig sind.

Neben der Klarstellung, dass der biologische Vater als Vertragsstudent in der DDR war und das Land vor ihrer Geburt verlassen musste, ist daher unbedingt ein Hinweis auf die fehlende Rolle des Mannes im Leben der Tochter nötig, die einen anderen Mann als ihren sozialen (und mglw. auch rechtlichen) Vater betrachtet, wie sie in ihrem Gespräch mit der WELT von 2016 betont. Außerdem ist die Kindheitsstation Graitschen wieder aufzunehmen und das Jahr der Umsiedlung nach Westdeutschland (1989, also noch vor der Wiedervereinigung) genauer anzugeben, was ja auch Rückschlüsse auf die familiäre Situation in Thüringen erlaubt.--Jordi (Diskussion) 12:12, 6. Okt. 2024 (CEST)Beantworten

Ergänzend und in dieselbe Richtung gehen ihre Aussagen im DLF-Interview mit Klaus Pilger vom Frühjahr 2022, wo sie sich ab Minute 27:30 recht ausführlich zu Kindheit und Familie äußert. Als Aufhänger wird in dem Interview der umseitige Wikipediaartikel in seiner damaligen Fassung zitiert (unwidersprochen). Darauf angesprochen, dass sie ihren Vater nie kennengelernt hat, widerspricht sie aber und betont, dass sie ihren Vater durchaus gut kennt (nämlich ihren sozialen, evtl. auch rechtlichen Vater), während sie zum biologischen Vater nie Kontakt hatte und auch nicht gesucht hat. Auch zu Benin hat sie keinen besonderen Bezug. Sie sei in einer intakten, „komplett weißen“ Familie aufgewachsen, habe sich als Kind immer zugehörig gefühlt und sei nie ausgegrenzt worden, weil sie in einem kleinen Dorf lebte, wo sie alle seit ihrer Geburt kannten. Damit ist sehr deutlich, dass der biologische Vater für ihre Biografie eine marginale Rolle spielt, die im Artikel nicht besonders hervorgehoben werden sollte. Ganz weglassen, wie der Verlag das möchte, kann man ihn aber auch nicht, schon um lästigen Nachfragen wie hier oben vorzubeugen. Deshalb muss es angemessen erläutert und gewichtet werden, einfach nur von einem "Vater aus Benin" und einer "deutschen Mutter" zu reden, ist zu wenig. Im Idealfall findet sich eine Gelegenheit, auch ihren richtigen Vater (den sozialen) als solchen und zumindest auch ihren Bruder (den sie im Interview nennt) zu erwähnen, wenn man die familiäre Herkunft beschreibt.--Jordi (Diskussion) 16:46, 6. Okt. 2024 (CEST)Beantworten

Ich wollte nur dalassen, dass ich gerade die Sendung im Deutschlandfunk höre, dann Raabe auf Wikipedia gesucht habe..

[Quelltext bearbeiten]

..und prompt stand die Sendung schon hier unter den Quellen. Am selben Tag. Das ist Aufmerksamkeit! Ich wollt das nur lobend festhalten, weil es auch das Vertrauen in dieses Medium stärkt. (nicht signierter Beitrag von 89.12.139.116 (Diskussion) 03:32, 28. Mär. 2022 (CEST))Beantworten

Auch gestern lief ein interessantes Interview mit Raabe bei WDR5, wo sie ihr neuestes Buch vorstellt, das sich mit Wahrträumen befasst.[1]--Jordi (Diskussion) 09:42, 6. Okt. 2024 (CEST)Beantworten