Diskussion:Sinti-Kinder von Mulfingen

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Letzter Kommentar: vor 1 Jahr von UGraVII67 in Abschnitt Überlebende
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Nur ein Hinweis. Nicht alle Kinder stammten aus Würtemberg. Vier Kinder stammten aus Mainz, bzw. einem damals zu Mainz gehörigen Vorort. Wie die Kinder in das "Untersuchungsmaterial" gekommen sind, ist ein offene Frage. Als Spekulation: die Kinder wurden für Justin dorthin überwiesen, den nötigen Einfluss dürfte sie gehabt haben. Aus der zynischen Sicht der Tsigannologen: die Zahl der verfügbaren "Zigeuner"Kinder außerhalb von KZs dürfte zum Zeitpunkt der Doktorarbeit zu gering gewesen sein. Vielleicht wäre es sinnvoll beim BA nachzufragen, ob es Standbilder aus dem Film von Justin zur Verfügung stellt? Die Kinder bekämen so ein Gesicht. Vielleicht auch möglich, nach historischen Bildern des Heimes fragen. Es wäre vielleicht gut Auschwitz genauer zu beschreiben und auf das "Zigeunerlager" (seit Frühjahr 1943) dort gesondert hinzuweisen. --Elektrofisch 10:22, 13. Aug. 2010 (CEST)Beantworten

Datei:Romani Kids ww2.jpg
Die Kinder - Foto von Eva Justin

Lieber Elektrofisch, die vier vor den anderen Mulfinger Kindern deportierten Geschwister mit dem Namen Delis und Schneck waren in Wiesbaden geboren worden und dort wohnten sie auch lange. Wie kamen sie dann nach Mulfingen? Über Bad Mergentheim: von dort wies sie das Amtsgericht Bad Mergentheim per "Fürsorgebeschluss" nach Mulfingen ein, nachdem sie eine Zeit lang bei ihren Großeltern gewohnt hatten. Warum bei ihren Großeltern in Merchedol und nicht bei den Eltern in Wiesbaden? Weil der Vater schon ermordet war in Hadamar, und die Mutter war von Wiesbaden schon ins KZ verschleppt. Da kümmerten sich dann die Großeltern in Bad Mergentheim um die Enkelkinder, aber das Amtsgericht der Stadt hat sie ihnen weggenommen und nach Mulfingen eingewiesen: das waren Siegfried Schneck und Rudi Delis und Luana Schneck und Maria Delis.

In dem Artikel heißt es in einer Anmerkung: "Laut einem Dokument der Kriminalpolizeistelle Stuttgart vom 14. Juni 1944 waren die Geschwister Delis und Schneck nicht am 9. Mai 1944 mit den anderen Mulfinger Sinti-Kindern abtransportiert worden, sondern schon am 21. April 1944 in das „Zigeunerlager“ Auschwitz-Birkenau eingeliefert worden." - Wenn ich mich richtig erinnere, zweifelt Dr. Stephan M. Janker in seinen Veröffentlichungen diese Datumsangabe an, weil er in den beiden erhaltenen "Häftlingsbüchern" vom Lagerabschnitt B II E in Auschwitz-Birkenau nachweisen kann, dass die Geschwister Delis und Schneck schon am 11. Februar 1944 nach Birkenau eingeliefert wurden. Diese Einweisung hängt zusammen mit einer Aktion gegen weitere Familienmitglieder, die dann mit den vier Kindern und auch am 11. Februar nach Birkenau eingewiesen wurden.

Es gab bei der Verhaftung vor der Verschleppung eine 'Panne' für die Polizei, weil sie nicht alle Familienmitglieder verhaften konnte; einige flohen vor der Deportation, die ihnen angekündigt worden war, und versteckten sich außerhalb. Aber die vier Kinder konnte man ja leider deportieren; die waren in Mulfingen festgesetzt! Das ist eine ganz traurige Geschichte, und der Familie gebührt noch heute unser aller Ausdruck von Mitgefühl und Bedauern!

Vielleicht hatten ja auch die Mainzer Kinder Verwandte in Württemberg und ihr Schicksal war ähnlich? Wenn jemand antworten möchte, hier meine Seite: UGraVII67 (Diskussion) 15:20, 13. Okt. 2013 (CEST)Beantworten

Schwester-Oberin Eytichia[Quelltext bearbeiten]

schrieb die sich wirklich so, oder vielleicht Eutychia?

Was für ein Name für eine solche Wegsbegleiterin! -- Silvicola Diskussion Silvicola 13:01, 3. Jun. 2011 (CEST)Beantworten

Wenn man der Genauigkeit dieser Quelle Glauben schenken kann, die anscheindend aus dem Kirchenbuch des Mulfinger Pfarramts zitiert, schrieb sich die Dame tatsächlich so. Liegt wohl an der Übertragung aus dem Griechischen (scheint eine Bezeichnung für Tyche zu sein, insofern irgendwie zynisch).
Soweit ich verstehe, handelte es sich bei den Nonnen um Vinzentinerinnen. Würde mich interessieren, wie die sich heute dazu äußern. Grüße, --ᛏᛟᚱᚨᚾᚨ 22:08, 19. Okt. 2011 (CEST)Beantworten

Stephan Janker[Quelltext bearbeiten]

Weiß einer, ob der hier erwähnte Herr Janker seine Forschungsergebnisse auch veröffentlicht hat? Wäre sicherlich nicht uninteressant, auch wenn man bei den gezogenen Schlüssen natürlich Vorsicht walten lassen sollten, schließlich hat ein „Diözesanhistoriker“ offensichtlich einen – wie es hier so schön heißt – POV. Grüße,    hugarheimur 19:56, 11. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Vermutlich ja [1] Hier gibt es seine Mailadresse. Das POV Problem dürfte sich damit aber verstärken, da auch Meister weitgehend schon unkritisch gegen das Heim ist. Es gibt noch irgend eine Quelle die an einer Stelle in dieser Beziehung sanft kritisch ist. Man stelle sich einfach vor: da wurden vermutlich mehrheitlich katholische Kinder von einer katholischen Institution an den Tod ausgeliefert.--Elektrofisch (Diskussion) 12:48, 12. Mär. 2013 (CET)Beantworten
Ich werde den Herrn mal anschreiben. Zumindest für die Faktenlage kann eine solche neue WP:Quelle neue Erkenntnisse bringen, was ich auf jeden Fall positiv sehe. Vielleicht schaffe ich es, mir bei der Gelegenheit auch die anderen Quellen und den Krausnick vorzunehmen. Grüße,    hugarheimur 18:23, 13. Mär. 2013 (CET)Beantworten

Überlebende[Quelltext bearbeiten]

Liebe Autorinnen und Autoren, leider haben nicht vier Kinder aus Mulfingen Auschwitz überlebt sondern drei: Rosa Georges, Luise Mai und Amalie Reinhardt. Der bisher immer mitgemeinte Andreas Reinhardt ist im September 1944 vom KZ Buchenwald nach Auschwitz zurück geschickt worden. Seither ist er verschollen; höchstwahrscheinlich wurde er sofort nach seiner Ankunft ohne weitere Aufzeichnung im Gas erstickt. Die Gedenkstätte in Weimar-Buchenwald kennt Andreas' Schicksal und hat es auf der Homepage "Buchenwaldbahn" auch geschildert, und zwar im Zusammenhang mit einer Gedenksteinverlegung durch den Internationalen Bauorden in einem Workcamp im Jahr 2011. Gilt nun diese Veröffentlichung der Gedenkstätte, auf WP als autoritativ; nämlich von ihr erforscht und nicht von mir? Und darf ich deshalb eine Verlinkung vom Artikel "Sinti-Kinder von Mulfingen" auf die "Buchenwaldbahn" und auf Andreas Reinhardt als Weblink einrichten? Danke für die Expertise! --UGraVII67 (Diskussion) 12:55, 21. Apr. 2023 (CEST)Beantworten