Dompfarrkirche Feldkirch

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Blick von der Schattenburg auf den Dom St. Nikolaus mit Kirchturm am Schloßgraben
Blick auf den Dom St. Nikolaus
Blick ins zweischiffiges Langhaus

Die römisch-katholische Dompfarrkirche St. Nikolaus in Feldkirch ist Teil der historischen Altstadt und bedeutendste gotische Kirche Vorarlbergs. Mit Gründung der Diözese Feldkirch wurde die Pfarrkirche am 12. August 1968 zum Dom.

Lage

Die Kirche liegt an der (heutigen) Straße „Schlossgraben“. Sie wurde im Nordosten der Stadt hinter der Stadtmauer, somit entlang des ehemaligen Stadtgrabens, aufgrund des eingeschränkten Platzes nur zweischiffig im romanischen Stil errichtet.

Geschichte

Es wird angenommen, dass sie ehemals entweder eine Filialkirche von St. Peter in Rankweil oder von St. Petronilla in Altenstadt war. 1218 wurde sie Pfarrkirche. Das Patronatsrecht ging 1286 an das Domkapitel in Chur. 1287 wurde die Kirche laut Urkunde dem Heiligen Nikolaus geweiht.

Ausstattung

Bei den Stadtbränden 1348, 1396 und 1460 wurde die ursprüngliche Kirche schwer beschädigt. 1478 wurde sie unter dem Architekten Hans Sturn mit spätgotischem Langhaus und Satteldach neu errichtet und geweiht und 1479 der im Norden stehende Kirchturm fertiggestellt. Um 1520 entstand der heutige Chorraum unter einem niedrigeren Satteldach. Weiters gibt es Sakristeien und unter Pultdächern sowohl eine Marien- wie eine Taufkapelle.

Die schmiedeeiserne Kanzel wurde 1520 aus einem früheren Sakramentshäuschen geformt. Den rechten, Anna selbdritt darstellenden Seitenaltar schuf 1521 der Feldkircher Maler Wolf Huber, von dem auch die Beweinung Christi im Chor stammt. Der Hochaltar wurde 1875 von Josef Götz, der linke Seitenaltar 1878 nach einem Plan von Domvikar Georg Dengler von Josef Bertsch geschaffen. Die Reliefs der Kreuzwegstationen schuf Emil Gehrer in den Jahren 1963 und 1964. Drei Marmorplatten vor dem Marienaltar im Seitenschiff verschließen die bischöfliche Gruft, so auch das Grab Bischof Bruno Wechners.

Der neugotische Altar der Marienkapelle von 1905 stammt von Fidelis Rudhart. Eine Madonnenfigur aus Steinguss, Maria mit (dem) Kind, entstand um 1430. Hans Thomann schuf um 1515 die vom ehemaligen Apostelaltar stammenden Figuren Petrus und Paulus. Die Glasgemälde sind von Martin Häusle aus den Jahren 1960 bis 1961.

Der Glockengießer Michael Hafner schuf die Glocke von 1560, zwei Glocken von 1593 bzw. 1595 entstammen der Arbeit des Georg Hauser.

Nach einem Plan Clemens Holzmeisters wurde 1924 an der Kirche ein hoher dreieckiger Vorbau als mit Gedenktafeln versehenes Kriegerdenkmal angebracht.

Es gibt eine Pietà ist aus dem Jahr 1956 sowie ein von Emil Gehrer geschaffenes Relief.

Orgel

Die Chororgel von 1878 stammt von der Firma Gebrüder Mayer/Feldkirch-Altenstadt. Die große Hauptorgel wurde 1976 von der Orgelbaufirma Metzler und Söhne (Dietikon/CH) gebaut. Das Schleifladen-Instrument hat 35 Register auf drei Manualen und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind mechanisch.[1]

Orgel
Orgel
I Rückpositiv C–f3
Gedeckt 8′
Principal 4′
Rohrflöte 4′
Sesquialter II
Octave 2′
Waldflöte 2′
Sifflöte 11/3
Scharf IV
Dulcian 8′
II Hauptwerk C–f3
Quintade 16′
Principal 8′
Hohlflöte 8′
Viola 8′
Octave 4′
Spitzflöte 4′
Quint 22/3
Superoktave 2′
Mixtur IV
Zimbel III
Trompete 8′
III Brustwerk C–f3
Holzgedackt 8′
Flauto 4′
Nasard 21/3
Principal 2′
Gemshorn 2′
Terz 13/5
Zimbel III
Vox humana 8′
Tremulant
Pedalwerk C–f1
Subbass 16′
Octavbass 8′
Octave 4′
Mixtur IV
Posaune 16′
Trompete 8′
Trompete 4′
  • Koppeln: I/II, III/II, I/P, II/P, III/P

Literatur

  • Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs: Vorarlberg. Feldkirch. Dompfarrkirche hl. Nikolaus. Bundesdenkmalamt (Hrsg.), Verlag Anton Schroll & Co, Wien 1983, ISBN 3-7031-0585-2, Seiten 177 bis 179.

Einzelnachweise

  1. Nähere Informationen zur Orgel

Weblinks

Commons: Dom St. Nikolaus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Innenpanorama


Koordinaten: 47° 14′ 17,3″ N, 9° 35′ 53,4″ O