Drei Tage und ein Leben
Film | |
Titel | Drei Tage und ein Leben |
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Originaltitel | Trois jours et une vie |
Produktionsland | Frankreich |
Originalsprache | Französisch |
Erscheinungsjahr | 2019 |
Länge | 119 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Nicolas Boukhrief |
Drehbuch | Pierre Lemaitre |
Produktion | Rémi Cervoni, Julien Colombani, Sidonie Dumas, Adrian Politowski |
Musik | Robin Coudert |
Schnitt | Lydia Decobert |
Besetzung | |
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Drei Tage und ein Leben (Originaltitel: Trois jours et une vie) ist ein Filmdrama aus dem Jahr 2019. Regie führte Nicolas Boukhrief, das Drehbuch, basierend auf seinem 2016 erschienenen Roman Trois jours et une vie, schrieb Pierre Lemaitre.
Handlung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der zwölfjährige Junge Antoine hat keinen Vater mehr und lebt allein mit seiner Mutter, die viel auf ihren guten Ruf hält, im kleinen Dorf Olloy in den belgischen Ardennen. Gleich nebenan lebt der sechsjährige Remi Desmedt mit seiner Schwester Émilie, die zur gleichen Schule wie Antoine geht. Remis und Émilies Vater Michel ist sehr aggressiv und kümmert sich nur wenig um seine Kinder, da er sehr oft in einen Arbeitskampf verwickelt ist, aufgrund einer bevorstehenden Schließung der Fabrik, in der er arbeitet. Dem Arzt des Dorfes, Hubert Dieulafoy, kommt eine Art Vaterrolle für Antoine zuteil. Antoine leiht sich oft Bücher über die Anatomie des Menschen oder andere Gesundheitsthemen von ihm aus.
Remi folgt Antoine oft zum Spielen in den Wald, wo die beiden eine geheime Hütte aus Ästen gebaut haben, von der niemand weiß. Die Desmedts haben auch einen Hund, der sich sehr freizügig bewegen darf und um den sich auch Antoine spielerisch kümmert. Antoine ist in Émilie verliebt und möchte ihr auch die Hütte zeigen, sieht aber, wie sie mit einem älteren Mitschüler knutscht und verzichtet darauf. Er wird sehr wütend und wirft den Ball für den Hund auf die Straße. Dadurch wird der Hund angefahren, und Remis Vater erschießt ihn kurzerhand, um ihn von seinem Leiden zu erlösen. Dann packt er ihn in einen Müllsack, der am nächsten Tag von der Müllabfuhr abgeholt wird. Antoine kann seine Wut nur schwer zurückhalten und geht ohne ein Wort zu sagen in den Wald zur Hütte. Remi, der im Vorgarten seines Elternhauses spielt, sieht Antoine weggehen und folgt ihm unbemerkt. Im Wald entdeckt Remi Antoine, wie er gerade dabei ist, die Hütte zu zerstören. Antoine möchte aber ungestört bleiben und versucht, das Remi zu vermitteln. Als Remi Antoines Handeln nicht begreift, wirft Antoine einen Stock nach ihm und trifft ihn an der Schläfe. Remi kippt daraufhin benommen um, trifft mit dem Kopf auf einem Stein auf und ist sofort tot. Antoine läuft erst in Richtung des Dorfs, kehrt aber nach wenigen Metern wieder um und versucht, Remis Leiche zu beseitigen. Er findet in der Nähe einen Felsspalt, wo er hofft, dass die Leiche nie gefunden wird.
Als Antoine nun wieder ins Dorf zurück läuft, muss er einen Waldweg überqueren. In dem Moment sieht er ein Auto kommen. Er schafft es noch, sich hinter einem Baum zu verstecken. Als er das vorbeifahrende Auto sieht, erkennt man, dass es sich um Andreï Kowalskis Auto handelt, der der Arbeitgeber von Antoines Mutter Blanche Courtin ist, einem ortsansässigen Caterer, der aus Polen stammt. Antoine läuft weiter ins Dorf, wo er bemerkt, dass ihm seine neongrüne Armbanduhr fehlt. Ohne sich weiter um die Uhr zu kümmern, verschwindet er schnell hinter einem Gartenzaun und kommt so unbemerkt zuhause an, wo er sich sofort auszieht, damit niemand bemerkt, dass er überhaupt draußen war. Im Dorf ist das Verschwinden Remis schon längst aufgefallen. Nur wenige Augenblicke nach Antoines Heimkehr klingelt es an der Haustür, wo Jeanne, Remis Mutter und andere Frauen des Dorfs besorgt nach Remi fragen. Sie bitten Antoine darum, zu Michel zur Fabrik zu gehen und ihn über Remis Verschwinden zu informieren. Nachdem Antoine mit Michel von der Fabrik zurückgekehrt ist, geht Antoine wortlos zurück ins Haus. Er beobachtet vom Fenster aus, wie die Polizei kommt und Michel immer verzweifelter nach einer Suchaktion fleht.
Die Polizei befragt auch mögliche Zeugen, so auch Antoine, der angibt, Remi im Vorgarten gesehen zu haben, als er Richtung Wald ging. Er gibt ebenfalls an, dass Michel den Hund vor Remis Augen erschossen haben soll, was Michel nun zum Verdächtigen macht, da er auf der Straße eine Waffe benutzt hat. Später wird bekannt, dass Kowalski, Blanches Chef, im Wald gesehen wurde. Damit wird Kowalski zum Hauptverdächtigen und im Dorf gibt es fortan viele Gerüchte (Zitat eines Gesprächs zweier Dorfbewohnerinnen: „Was eine schmutzige Geschichte“ – „Ja, mit schmutzigen Ausländern“).
Die Gemeinde versammelt sich in der Kirche zur gemeinsamen Christmette am Weihnachtsabend. Plötzlich steht Michel auf und bittet verzweifelt um eine sofortige Suche nach seinem Sohn, der sich laut Aussage der Polizei womöglich „verlaufen“ haben soll. Die Polizei bittet darum, zwei Tage zu warten, ehe eine Suchaktion gestartet werden kann. Tatsächlich beginnt die Suchaktion noch am Tag nach der Christmette unter Mithilfe aller Dorfbewohner. Als es zu dunkel wird, wird die Suche unterbrochen, um sie am nächsten Tag – auch unter Zuhilfenahme von Spürhunden – fortzuführen. In der Nacht bricht Orkan Lothar über Olloy herein und Antoine und seine Mutter können nur knapp den ins Haus dringenden Wassermassen entkommen. Aufgrund des Unwetters ist an eine weitere Suche nach Remi nicht zu denken, da alle mit dem Wiederaufbau des Dorfes beschäftigt sind.
Der Film setzt 15 Jahre später wieder ein. Antoine ist mittlerweile approbierter Arzt. Ihm fehlen noch einige Notarzt-Einsätze, um seine Ausbildung als abgeschlossen zu betrachten. Er reist über die Weihnachtstage zurück nach Olloy; er lebt mittlerweile in Paris und hat dort eine feste Freundin. In Olloy trifft er auf Émilie, in die er als Kind heimlich verliebt war. In einem Gespräch gestehen sich die beiden, dass sie als Kinder dasselbe empfanden, also, dass Émilie ebenfalls heimlich in Antoine verliebt war; daraufhin kommt es zum Sex zwischen den beiden.
Antoine beobachtet derweil, dass sehr viele LKW mit Holz beladen durchs Dorf fahren. Er findet heraus, dass das Holz aus dem Wald stammt, in dem Remis Leiche liegt. Noch in der Nacht begibt sich Antoine an die Stelle, wo der Felsspalt ist. Jedoch finden auch nachts Kontrollfahrten statt und er schafft es nicht, die Leiche zu bergen. Stattdessen bemerkt einer der Kontrolleure den Lichtschein der Taschenlampe. Antoine kann zwar ungesehen entwischen, jedoch findet man nun, nach über 15 Jahren, doch noch Remis Leiche.
Die Staatsanwaltschaft gibt in den Tagen darauf bekannt, dass Remi ermordet wurde und dass ein fremdes Haar auf der Leiche entdeckt wurde und man nun die DNA des Täters habe. Émilie bittet Antoine um ein Gespräch, in dem sie ihm mitteilt, dass sie von ihm schwanger sei. Sie habe sich aufgrund der Schwangerschaft von ihrem Verlobten getrennt und möchte das Kind in jedem Fall zur Welt bringen. Antoine wehrt sich zunächst, aber Émilie droht, ihn zu verklagen und – wenn nötig auch unter Zwang – die DNA abzugleichen, um zu beweisen, dass das Kind von ihm sei.
Der Arzt des Dorfes, Hubert Dieulafoy, möchte seine Praxis aus Altersgründen schließen und kostengünstig abgeben. Antoine, der eigentlich gar nicht mehr dauerhaft nach Olloy zurückkehren möchte, begibt sich spät abends zu Doktor Dieulafoy, der Antoine mitgeteilt hat, einen Brief an die Staatsanwaltschaft geschrieben zu haben, der am nächsten Tag dort ankommen soll. Antoine hatte damals mit einigen Tabletten aus der Hausapotheke versucht, sich das Leben zu nehmen, der Doktor wusste davon und wollte später mit ihm reden, das Gespräch wurde allerdings durch den Sturm verhindert. Es wird nicht genau erläutert, was in dem Brief geschrieben steht. Jedoch teilt Antoine Doktor Dieulafoy mit, die Praxis gerne zu übernehmen, insofern der Brief denn noch nicht abgeschickt worden sei.
Wieder drei Jahre später sieht man, wie Antoine die gut gefüllte Praxis leitet. Er bittet den nächsten Patienten ins Behandlungszimmer. Es ist Andreï Kowalski, der eigentlich nur einen „starken Husten“ hat. Im Gespräch mit Antoine beschreibt er, was er am Tag Remis Verschwindens gesehen hat: Er sagt, dass er Antoine auf dem Waldweg gesehen habe; auch, dass er sich hinter einem Baum versteckt habe. Er erklärt auch, warum er immer geschwiegen habe und sich damit selber verdächtig gemacht hat: Er wollte die gute Reputation von Antoines Mutter im Dorf nicht schädigen. Er hätte jetzt nur noch einen Willen, da er selber vor der Rente steht und das Dorf verlassen möchte. Er übergibt Antoine einen dicken gefüllten Briefumschlag und verlässt den Behandlungsraum. Während Andreï die Praxis verlässt, öffnet Antoine den Briefumschlag, in welchem er seine neongrüne Uhr aus der Kindheit vorfindet.
Kritik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Bayerische Rundfunk urteilt: „Ein exzellent besetzter Psychothriller über Schuld und Sühne, der einem nachhaltig den Atem stocken lässt.“[2]
Die Aachener Zeitung schrieb: „Regisseur Nicolas Boukhrief hat die exzellente Vorlage Pierre Lemaitres eindrucksvoll sicher und gekonnt umgesetzt.“[2]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Drei Tage und ein Leben bei IMDb
- Drei Tage und ein Leben bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Drei Tage und ein Leben in der Online-Filmdatenbank
- Drei Tage und ein Leben in der Deutschen Synchronkartei
- Atlas Film
- Rezension von Oliver Armknecht
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Freigabebescheinigung für Drei Tage und ein Leben. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF; Prüfnummer: 198580/K).
- ↑ a b Pressematerial