Druidenstein

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Nationales Geotop „Druidenstein“
Die Spitze des Druidensteins über dem Baumwipfeln (vom Ottoturm aus)
Nordseite mit eingebetteter Marienstatue
Nachtaufnahme des Druidensteines mit der Milchstraße

Der Druidenstein ist ein kegelförmiger Basaltfels im Nördlichen Hellerbergland oberhalb der Stadt Kirchen an der Sieg im Ortsbezirk Herkersdorf, Landkreis Altenkirchen. Der Basaltkegel erhebt sich auf 431 m ü. NN in zirka 20 Meter Höhe.

Entstehung

Der Druidenstein ist etwa 25 Millionen Jahre alt (Jung-Tertiär) und nimmt eine Fläche von zirka 100 m² ein. Seine ungewöhnliche Form erhielt er, als sich Lava durch die devonische Grauwacke des Grundgebirges hindurchzwängte und anschließend erstarrte. So bildeten sich senkrecht zur Abkühlungsfläche prismatische Säulen heraus.

Durch Erosion blieb nur noch der harte Basaltkern übrig, allerdings „schrumpft“ diese Kuppe immer weiter. Auch andere Ereignisse haben die Größe des Basaltkegels reduziert.

Geschichte

Der Druidenstein ist vermutlich bereits von den Kelten als religiöse Stätte und als Versammlungsort genutzt worden.[1] Die oberste Spitze wurde wohl aus taktischen Gründen während des Dreißigjährigen Krieges abgebrochen, damit sich feindliche Truppen nicht daran orientieren konnten. Damals war die Spitze nämlich noch weithin sichtbar und kaum Wald vorhanden. Im Jahr 1869 wurde der Druidenstein unter Naturschutz gestellt. Heute zählt er zu rund 3.000 Naturdenkmalen des Landes Rheinland-Pfalz.[1] 1979 wurde der Druidenstein von einem Blitz getroffen. Der Einschlag war so gewaltig, dass der Basaltkegel danach mit sechs Stahlbetonbalken gestützt werden musste.

Außerdem wurde der Druidenstein unter anderem als Steinbruch für den Straßenbau genutzt.

Sagen

Was sich genau am Druidenstein zugetragen hat, ist nicht genau bewiesen. Jedoch ranken sich viele Sagen und Mythen darum. So gibt es Sagen von gallischen Druiden beziehungsweise Druidinnen, „wilden Menschen“ und anderen, die am Druidenstein Rituale und andere Dinge durchgeführt haben sollen. Wahrscheinlich ist auch, dass der Druidenstein eine religiöse Stätte der Chatten war, die hier eine Thingstätte errichteten und die Sonne verehrten.

Tourismus und Kultur

In den 1950er-Jahren fanden Festspiele auf der „Druidenstein-Freilichtbühne“ statt. Hier wurden Stücke wie Es werde Licht (1952), Wandulf der Waldschmied (1954) oder Schulze Henrich (1955) aufgeführt. Die Darsteller kamen aus dem hiesigen Raum. Anfang der 1960er-Jahre wurden die Festspiele jedoch eingestellt.

Heute finden hin und wieder Freiluftkonzerte am Basaltkegel statt. An Himmelfahrt führen alljährlich Prozessionen von Herkersdorf über den Kreuzweg zum „Köppel“, wo eine heilige Messe gefeiert wird.

Commons: Druidenstein – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Der Fels der Sonnenanbeter. In: Die Rheinpfalz / Südwestdeutsche Zeitung. 8. Januar 2010.

Koordinaten: 50° 47′ 41,6″ N, 7° 54′ 36,8″ O