Eberhard Fiebig
Eberhard Fiebig (* 1. März 1930 in Bad Harzburg; † Dezember 2009) war ein deutscher Bildhauer.
Leben
Eberhard Fiebig verdiente sich seinen Lebensunterhalt als Landwirt, Holzfäller und fliegender Händler. Seit 1949 war er als Chemielaborant tätig.
1947 entstanden die ersten Skulpturen. 1960 gab er seinen Beruf in der Chemiebranche auf und wurde freischaffender Künstler. Im Jahre 1963 übersiedelte Fiebig nach Frankfurt, wo er Philosophie studierte.
Seit den 1960er Jahren entwickelt er Zyklen von Skulpturentypen. Inspiriert durch den amerikanischen Architekten Richard Buckminster Fuller entwirft Fiebig Tensegrity-Konstruktionen - Strukturen, die ihre Stabilität durch die gegenwirkenden Kräfte von Spannung erreichen. 1964 gelingt Fiebig mit seinen Plastiken der internationale Durchbruch.
1967 organisiert er Demos für Benno Ohnesorg, der bei einer Polizeiaktion während der Studentenunruhen erschossen wird, ebenso arbeitet er mit dem Rechenzentrum Darmstadt zusammen, wo er die Transformation ebener Figuren systematisiert und automatisiert. Dies ist eine der wichtigsten Schaffensperioden von Eberhard Fiebig, die Forschungstätigkeit in der genannten Disziplin brachten ihm die Unterstützung großer Industrie- und EDV-Konzerne ein. Ab 1970 arbeitet Fiebig auch als Publizist und Fotograf, wobei er sich auf politische und gesellschaftskritische Aspekte konzentriert.
Von 1974 bis 1995 war er als Professor an der Kunsthochschule Kassel tätig. Markus Zürcher ist einer seiner wichtigsten Schüler.
1986 gründet Fiebig zusammen mit Dorothea Wickel und Paul Bliese das Atelier "art engineering", und im Jahre 1999 stellt er einen Gegenentwurf zum geplanten und heftig diskutierten Holocaust-Denkmal in Berlin vor.
Ab 1998 lebte Eberhard Fiebig mit seiner zweiten Frau, der Malerin Dorothea Wickel, auf einem ehemaligen Kasernengelände in Hannoversch Münden.
"Nachlass"
Teile des umfangreichen schriftlichen "Nachlasses" liegen im Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum.
Literatur
- Claus Pese: Mehr als nur Kunst. Das Archiv für Bildende Kunst im Germanischen Nationalmuseum, Ostfildern-Ruit 1998 (Kulturgeschichtliche Spaziergänge im Germanischen Nationalmuseum, Bd.2), S.127-130.
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Fiebig, Eberhard |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Bildhauer |
GEBURTSDATUM | 1. März 1930 |
GEBURTSORT | Bad Harzburg |
STERBEDATUM | Dezember 2009 |