Elsbach & Frank

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Das ehemalige Kaufhaus zum Stern von Elsbach und Frank, hier genutzt als Filiale der Bekleidungskette Zara

Elsbach & Frank war ein im 19. Jahrhundert gegründetes Textil-Einzelhandelsgeschäft in Hannover. Das von diesem Unternehmen erbaute Kaufhaus auf dem Eckgrundstück Osterstraße / Große Packhofstraße, genannt Kaufhaus zum Stern, ist der einzige Bau in der Innenstadt, der die Luftangriffe auf Hannover im Zweiten Weltkrieg ohne größere Schäden überstanden hat.[1] Das Gebäude wird heute von einer Filiale der spanischen Modekette Zara genutzt.[2]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Anzeige mit Hinweis auf den Neubau im Hannoverschen Anzeiger von 1913
Reliefschmuck der Fassade mit Bezug zur Schneiderei
Diesem Stoffträger fehlt ein Vogelschutz

1889 gründeten die Kaufleute Ferdinand Elsbach und Julius Frank ihr Spezialgeschäft, zunächst nur für Herren- und Knabenbekleidung, die sie teilweise in ihrer eigenen Schneiderei fertigen ließen.

1910 expandierte das Unternehmen: Der Geschäftsführer Josef Adamski gründete eine Filiale in Hildesheim, Hoher Weg 8. Adamski übernahm diese Filiale 1933, sie wird heute unter der Firma Adamski GmbH & Co. KG geführt.[3][4]

1910–1911 errichtete der Architekt Rudolf Friedrich[5] für das Stammgeschäft in Hannover den Neubau des Kaufhauses zum Stern, das 1931 einen Erweiterungsbau erhielt.[1]

Lautete ein Werbespruch des Unternehmens 1913 noch „Was der Jüngling, der Mann, der Sportsmann, der Jäger und der Tourist braucht, ist im Angebot“[1], wurde dieses später um Damenbekleidung erweitert.[1]

Nach dem Tod von Ferdinand Elsbach im Jahr 1931[6] geriet das Unternehmen im Verlauf der Weltwirtschaftskrise anscheinend in Konkurs und wurde 1933 nach einem Vergleich vom Bekleidungshaus Otto Werner übernommen.[1]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Elsbach (Unternehmen), 1873 an der Brüderstraße in Herford von den jüdischen Brüdern Josef und Hermann Elsbach gegründet und 1875 als Herforder Hemdenfabrik J. Elsbach & Co. in das Handelsregister eingetragen.[7]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Festschrift zur Rathaus-Weihe. 1913, S. 18.
  • Hannoversche Köpfe aus Verwaltung, Wirtschaft, Kunst und Literatur. Bde. 1–2, o. J. (1929).
  • Waldemar R. Röhrbein: Elsbach & Frank, „Kaufhaus zum Stern“. In: Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein (Hrsg.) u. a.: Stadtlexikon Hannover. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2009, ISBN 978-3-89993-662-9, S. 159.
  • Simon Benne: Das Haus mit der runden Ecke / Eine Fassade mit Vergangenheit: Zara baut das frühere Otto-Werner-Gebäude im großen Stil um. In: Hannoversche Allgemeine Zeitung vom 6. Mai 2016, S. 15

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Elsbach & Frank – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c d e Waldemar R. Röhrbein: Elsbach & Frank ... (siehe Literatur)
  2. siehe dieses Foto
  3. Auskunft des derzeitigen Geschäftsführers von Adamski in Hildesheim; siehe auch Firmenchronik von Adamski
  4. Marianne Adamski, Thomas Adamski: Firmenchronik der Adamski GmbH & Co KG in Hildesheim
  5. möglicherweise eine Falschschreibung; eventuell ist der Architekt Rudolf Friedrichs gemeint, der um 1910 mehrere Geschäftshäuser in Hannover errichtete. Vgl. Gerd Weiß, Walter Wulf (Redaktion): Geschäfts- und Kaufhäuser. In: Stadt Hannover, Teil 2. (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland, Baudenkmale in Niedersachsen, Bd. 10.2.) ISBN 3-528-06208-8, S. 22.
  6. Peter Schulze: Elsbach, Ferdinand. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 108; online über Google-Bücher
  7. nach bisher ungeprüfter Quelle: Gustav Schierholz: Geschichte der Herforder Industrie, Herford ca. 1952, S. 68–70

Koordinaten: 52° 22′ 23,1″ N, 9° 44′ 13,4″ O