Emanuel von Bodman

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 16. September 2013 um 12:06 Uhr durch Claudile70 (Diskussion | Beiträge) (→‎Leben: defekter Link korrigiert). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Johann Franz Immanuel August Heinrich Freiherr von und zu Bodman, genannt Emanuel von Bodman, (* 23. Januar 1874 in Friedrichshafen; † 21. Mai 1946 in Gottlieben) war ein deutscher Schriftsteller und Dichter.

Familie

Emanuel von Bodman stammte aus der badischen Adelsfamilie Bodman; seine Eltern waren der württembergische Offizier[1] Franz Freiherr von und zu Bodman (1822–1894) und Luise (Sophie) Witz (1838–1874).[2]

Er war von 1902 bis zur Ehescheidung 1909 mit Blanche von und zu Bodman, geborene Freiin von Fabrice, (* 1880 in Ziegelhaus bei Lindau, † 1968 in Ludwigshafen am Bodensee) verheiratet. Von 1920 bis zu seinem Tode war er dann mit Clara von und zu Bodman, geborene Herzog, (* 1914 in St. Gallen; † 1982 in Gottlieben) verheiratet. Beide Ehen blieben kinderlos.

Leben

Emanuel von Bodman lebte als Kind in Kreuzlingen und besuchte das Gymnasium in Konstanz. Nach seinem Studium in Zürich (Immatrikulation zum Sommersemester 1894[3]), München, und Berlin wählte er das schweizerische Gottlieben als Wahlheimat. Er wohnte zunächst gegenüber dem Schloss Gottlieben auf Tägerwiler Gemeindegebiet, nach der Heirat mit Clara Herzog lebte er von 1920 bis zu seinem Tode in einem ehemaligen Handelshaus am Gottliebener Dorfplatz. Sein Haus war Treffpunkt vieler Künstler wie Richard Dehmel, René Schickele, Wilhelm von Scholz, Rainer Maria Rilke,[4] Ludwig Finckh, Ludwig Klages und Hermann Hesse.

Emanuel von Bodman schrieb mehrere Dramen, Erzählungen und Hunderte von Gedichten; sein Gesamtwerk wurde nach seinem Tode in einer zehnbändigen Gesamtausgabe publiziert. Er wurde als Lyriker, Erzähler und Dramatiker in der Tradition der Neuromantik und des Neoklassizismus gesehen.[5] 1940 wurde er mit dem Literaturpreis der Stadt Zürich geehrt.

Das Gottliebener Haus ist Sitz der Thurgauische Bodman-Stiftung. 1999 wurde das erste Literaturhaus am See mit einem Museum untergebracht.

Werke

  • Der Fremdling von Murten, Berlin 1907
  • Mein Vaterland, Mannheim 1914
  • Schicksal und Seele, Stuttgart 1918
  • Das hohe Seil, Stuttgart 1981
  • Erwachen, Stuttgart 2005

Gesamtwerk (Erstausgabe)

  • Karl Preisendanz (Hrsg.): Die gesamten Werke. Reclam, Stuttgart.
    • Der Wandrer und der Weg. 1961.
    • Der Tiefe Brunnen. 1952.
    • Herz eines Bildners. 1951.
    • Dramen. 1954.
    • Dramen 2. Donatello. 1957.
    • Dramen 3. Hans Waldmann. 1957.
    • Buch der Kindheit. 1952.
    • Erzählungen und Novellen. 1955.
    • Erzählungen und Novellen 2. 1955.
    • Vermischte Schriften. 1961.

Literatur

Einzelnachweise

  1. „Württembergische Offiziere 1809–1909“, Institut Deutsche Adelsforschung
  2. [[[:Vorlage:Waybackarchiv]] Bodman worldroots.com]
  3. „Matrikeledition der Universität Zürich“, Universität Zürich
  4. „An Emanuel von Bodman“, Schreiben Rilke an Bodman, 17. August 1901
  5. „Emanuel von Bodman“, Lexikon Geschichte Baden+Württemberg

Weblinks