Emil Flurschütz

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Emil Flurschütz (* 28. Oktober 1904;[1]1995) war ein deutscher evangelisch-lutherischer Geistlicher.

Leben und Wirken[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Als ältester Sohn des Land- und Gastwirts Louis Otto Flurschütz (s.a Liste ehemaliger Brauereien in Bayern) und dessen Frau Christiana wuchs Flurschütz in einer streng lutherischen Familie in Westheim bei Haßfurt (Unterfranken) auf. Das Studium der Theologie absolvierte er in Erlangen, Rostock und Heidelberg. Er bekleidete neben verschiedenen anderen Stationen als jüngster bayerischer Dekan seiner Zeit das Amt des Dekans im Dekanat Bad Berneck (1939–1948).[2] Flurschütz musste sich in diesem Amt während des Zweiten Weltkrieges gegen nationalsozialistische Maßnahmen zur Wehr setzen, die ihm die Ausübung seines Berufes – vor allen Dingen die freie Predigt – zu erschweren suchten.

Nachdem er ab 1948 Dekan im Dekanat Ansbach gewesen war,[3] wurde er 1961 Oberkirchenrat der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB) und Kreisdekan (Regionalbischof) im Kirchenkreis Bayreuth.[4] Bei der Reform der EKD-Grundordnung Anfang der 1970er Jahre setzte er sich für die Gewichtung der Bekenntnisse als „uneingeschränkt verbindliche Grundlage für Verkündigung und Lehre“ ein.[5]

Nach seinem Eintritt in den Ruhestand 1973 wurde er mit dem Bayerischen Verdienstorden ausgezeichnet.[6]

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Zusammen mit seiner Frau Ingeborg hatte Flurschütz vier Töchter und einen Sohn. Unter seinen Nachkommen sind zahlreiche Pfarrer. Flurschütz’ Bruder war Organist und Kantor in deren Heimatgemeinde Westheim; seine Schwester lebte als Diakonisse in Neuendettelsau.[7]

Flurschütz' Familie stammte aus dem ehemaligen Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, aus dem sein Vater 1886 zugezogen war. Zu seinen Verwandten zählten u. a. der Coburger Prinzenerzieher Johann Christoph Florschütz sowie der Hannoveraner Konsistorialpräsident Georg Emil Florschütz.

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Wilhelm Kneule: Kirchengeschichte der Stadt Bayreuth: Das 19. und 20. Jahrhundert 1810-1970 Verlag Degener, Neustadt an der Aisch 1973, S. 206.
  2. Ehemaliges Dekanat Bad Berneck. Eine Bestandsaufnahme zum 200. Gründungsjubiläum im Jahr 2010. Website des Dekanats Bayreuth-Bad Berneck, abgerufen am 9. Dezember 2020.
  3. Vorwort zum Findbuch Dekanat Ansbach im Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern
  4. Website des Kirchenkreises Bayreuth (Memento des Originals vom 30. November 2020 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kirchenkreis-bayreuth.de, abgerufen am 9. Dezember 2020.
  5. Peter Beier: "Kirchwerdung" im Zeichen der deutschen Teilung. Die Verfassungsreformen von EKD und BEK als Anfrage an ihre "besondere Gemeinschaft". Vandenhoeck & Ruprecht 2004, ISBN 3-525-55737-X.
  6. Website des Bayerischen Verdienstordens.
  7. Andreas Flurschütz: Evangelisches Familienbuch des Dorfes Westheim bei Haßfurt 1650–1900. Nürnberg 2008 (Fränkische Ahnen, 7), ISBN 978-3-929865-38-7.