Enztal bei Mühlacker

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FFH-Gebiet
„Enztal bei Mühlacker“
Felsen der Enzschleifen im NSG Felsengärten Mühlhausen

Felsen der Enzschleifen im NSG Felsengärten Mühlhausen

Lage Stadt Pforzheim und 8 Städte und Gemeinden in den Landkreisen Ludwigsburg und Enzkreis in Baden-Württemberg, Deutschland
Kennung DE-7018-342
WDPA-ID 555521778
Natura-2000-ID DE7018342
FFH-Gebiet 3,067 km²
Geographische Lage 48° 56′ N, 8° 49′ OKoordinaten: 48° 56′ 19″ N, 8° 48′ 53″ O
Enztal bei Mühlacker (Baden-Württemberg)
Enztal bei Mühlacker (Baden-Württemberg)
Einrichtungsdatum 11. Januar 2019
Verwaltung Regierungspräsidium Karlsruhe
f6

Das FFH-Gebiet Enztal bei Mühlacker ist ein im Jahr 2005 durch das Regierungspräsidium Karlsruhe nach der Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) angemeldetes Schutzgebiet (Schutzgebietskennung DE-7018-342) im deutschen Bundesland Baden-Württemberg. Mit Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung vom 12. Oktober 2018 (in Kraft getreten am 11. Januar 2019), wurde das Schutzgebiet festgelegt.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das 3067,4 Hektar große FFH-Gebiet gehört zu den Naturräumen 123-Neckarbecken, 124-Strom- und Heuchelberg, 125-Kraichgau und 150-Schwarzwald-Randplatten innerhalb der naturräumlichen Haupteinheiten 12-Neckar- und Tauber-Gäuplatten und 15-Schwarzwald. Es liegt zwischen Ölbronn-Dürrn im Westen und Vaihingen an der Enz im Osten und erstreckt sich über die Markungen von neun Städten und Gemeinden.

Beschreibung und Schutzzweck[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Es handelt sich um die vielgestaltige Landschaft des westlichen Neckarbeckens mit Talaue und Prallhängen mit Trockenrasen und Felsbändern. Außerdem bestehen große Wälder, Wiesengebiete mit ausgeprägten Bodenfeuchtegradienten und Moorbildung sowie Streuobstbeständen. Im Gebiet befinden sich acht Höhlen.

Lebensraumklassen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

(allgemeine Merkmale des Gebiets) (prozentualer Anteil der Gesamtfläche)

Angaben gemäß Standard-Datenbogen aus dem Amtsblatt der Europäischen Union

N06 – Binnengewässer (stehend und fließend)
  
3 %
N09 – Trockenrasen, Steppen
  
2 %
N10 – Feuchtes und mesophiles Grünland
  
29 %
N14 – Melioriertes Grünland
  
1 %
N15 – Anderes Ackerland
  
7 %
N16 – Laubwald
  
32 %
N17 – Nadelwald
  
2 %
N19 – Mischwald
  
11 %
N21 – Nicht-Waldgebiete mit hölzernen Pflanzen
  
12 %
N23 – Sonstiges (einschl. Städte, Dörfer, Straßen)
  
1 %

Lebensraumtypen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemäß Anlage 1 der Verordnung des Regierungspräsidiums Karlsruhe zur Festlegung der Gebiete von gemeinschaftlicher Bedeutung (FFH-Verordnung) vom 12. Oktober 2018 kommen folgende Lebensraumtypen nach Anhang I der FFH-Richtlinie im Gebiet vor:

EU
Code
Lebensraumtyp (offizielle Bezeichnung) Kurzbezeichnung Hektar
3150 Natürliche eutrophe Seen mit einer Vegetation des Magnopotamion oder Hydrocharition Natürliche nährstoffreiche Seen 0,40
3260 Flüsse der planaren bis montanen Stufe mit Vegetation des Ranunculion fluitantis und des Callitricho-Batrachion Fließgewässer mit flutender Wasservegetation 0,30
6210 Naturnahe Kalk-Trockenrasen und deren Verbuschungsstadien (Festuco-Brometalia) Kalk-Magerrasen 38,14
6230 Artenreiche montane Borstgrasrasen (und submontan auf dem europäischen Festland) auf Silikatböden Artenreiche Borstgrasrasen 0,60
6410 Pfeifengraswiesen auf kalkreichem Boden,torfigen und tonig-schluffigen Böden (Molinion caeruleae) Pfeifengraswiesen 3,00
6430 Feuchte Hochstaudenfluren der planaren und montanen bis alpinen Stufe Feuchte Hochstaudenfluren 5,35
6510 Magere Flachland-Mähwiesen (Alopecurus pratensis, Sanguisorbaofficinalis) Magere Flachland-Mähwiesen 372,00
7220 Kalktuffquellen (Cratoneurion) Kalktuffquellen 0,20
8160 Kalkhaltige Schutthalden der collinen bis montanen Stufe Mitteleuropas Kalkschutthalden 0,02
8210 Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation Kalkfelsen mit Felsspaltenvegetation 1,00
8310 Nicht touristisch erschlossene Höhlen Höhlen und Balmen 0,001
9110 Hainsimsen-Buchenwald (Luzulo-Fagetum) Hainsimsen-Buchenwald 147,00
9130 Waldmeister-Buchenwald (Asperulo-Fagetum) Waldmeister-Buchenwald 413,60
9160 Subatlantischer oder mitteleuropäischer Stieleichenwald oder Hainbuchenwald (Carpinion betuli) Sternmieren-Eichen-Hainbuchenwald 80,40
9170 Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald (Galio-Carpinetum) Labkraut-Eichen-Hainbuchenwald 11,10
9180 Schlucht- und Hangmischwälder (Tilio-Acerion) Schlucht- und Hangmischwälder 1,10
91E0 Auenwälder mit Alnus glutinosaund Fraxinus excelsior (Alno-Padion, Alnion incanae, Salicion albae) Auenwälder mit Erle, Esche, Weide 32,30

Zusammenhängende Schutzgebiete[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das FFH-Gebiet besteht aus zahlreichen Teilgebieten. Es überschneidet sich mit mehreren Landschaftsschutzgebieten. Ein kleinerer Teil des Gebiets bei Vaihingen ist Teil des Vogelschutzgebiets Enztal Mühlhausen-Roßwag und im nördlichen Teil liegen Flächen im Naturpark Stromberg-Heuchelberg.

Innerhalb des Gebiets liegen die Naturschutzgebiete

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]