Etah (Grönland)

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Iita
Etah Îta
Kommune Avannaata Kommunia
Distrikt Qaanaaq
Einwohner 0
(1953)
Zeitzone UTC-2
Geographische Lage 78° 18′ 36″ N, 72° 38′ 54″ WKoordinaten: 78° 18′ 36″ N, 72° 38′ 54″ W
Iita (Grönland)
Iita (Grönland)

Etah (grönländisch Iita [ˌiːˈta]) ist eine wüst gefallene grönländische Siedlung im Distrikt Qaanaaq in der Avannaata Kommunia.

Lage[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Etah befindet sich an der Nordküste nahe der Mündung des Iitap Kangerlua (Foulke Fjord). Der Fjord ist rund acht Kilometer lang und an seiner Mündung etwa zwei Kilometer breit. Die Klippen auf beiden Seiten erreichen rund 700 Meter Höhe. Der Fjord wird gespeist durch den Brother John Gletsjer, an dessen Ende sich der fast ganzjährig gefrorene Alida Sø befindet. Der nächstgelegene heute noch bewohnte Ort ist Siorapaluk 75 km südöstlich. Siorapaluk ist heutzutage das nördlichste Dorf Grönlands.[1]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Mit seiner Lage in Nordwestgrönland am Smithsund, an der die Entfernung nach Kanada nur rund 50 Kilometer beträgt, war die Gegend um Etah vor rund 4500 Jahren eines der ersten Gebiete Grönlands, das von Menschen besiedelt wurde. Auch als Qillarsuaq in den 1860er Jahren mit einer Gruppe anderer kanadischer Inuit nach Grönland zog, kam er zunächst in Etah an.[2]

Der Name Etah wurde erstmals um 1860 von Isaac Israel Hayes niedergeschrieben, als er den Wohnplatz besuchte, und ist offiziell als Iita anerkannt. Die Bedeutung des Ortsnamens ist unbekannt.[3]

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts war Etah der nördlichste Wohnplatz Grönlands und damit auch der nördlichste der Welt. Er war Teil der Wohnplatzgruppe Avannarliit. Noch weiter nördlich liegende Wohn- und Jagdplätze waren bereits im 19. Jahrhundert aufgegeben worden. Die Gegend um Etah galt als ausgezeichneter Ort für die Jagd auf Walrosse, Vögel und Eisbären.[4]

Im 20. Jahrhundert war Etah Ausgangspunkt mehrerer Expeditionen, beispielsweise von Robert Edwin Peary oder Knud Rasmussen.[2]

1951 hatte Etah 20 Einwohner. 1952 waren es nur noch neun und im Jahr darauf war Etah aufgegeben.[5] Seither wird Etah noch vereinzelt als Jagdplatz benutzt.[2]

Söhne und Töchter[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Donald Baxter MacMillan: Etah and beyond. Or Life within Twelve Degrees of the Pole. Houghton Mifflin Company, Boston 1927 (im Juli 1928 zusätzlich veröffentlicht als Artikel in The Geographical Journal. Bd. 72, Nr. 1, S. 79–80).
  • Clifford J. MacGregor: The MacGregor Arctic Expedition to Etah, Greenland, July 1, 1937 to October 4, 1938. 1939 (Online [PDF]).

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Nunat Aqqi. Karte über die vom Grönländischen Ortsnamenausschuss offiziell anerkannten Ortsnamen. Oqaasileriffik.
  2. a b c Mads Nordlund: En ungarer i Etah. greenlandtoday.com (17. November 2017).
  3. Dan Laursen: The Place Names of North Greenland. In: Kommissionen for Videnskabelige Undersøgelser i Grønland (Hrsg.): Meddelelser om Grønland. Band 180. C. A. Reitzels Forlag, Kopenhagen 1972, ISBN 87-421-0070-4, S. 55.
  4. Knud Rasmussen: Beskrivelse af Thule Distrikt. Kap York – Kap Alexander. Bopladser, Erhvervsforhold. In: Georg Carl Amdrup, Louis Bobé, Adolf Severin Jensen, Hans Peder Steensby (Hrsg.): Grønland i tohundredeaaret for Hans Egedes landing (= Meddelelser om Grønland. Band 60–61). Band 1. C. A. Reitzel Boghandel, Kopenhagen 1921, S. 541 (Digitalisat im Internet Archive).
  5. Jens Christian Madsen: Udsteder og bopladser i Grønland 1901–2000. Atuagkat, 2009, ISBN 978-87-90133-76-4, S. 204 ff.