Eucharitidae

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Eucharitidae

Pseudochalcura nigrocyanea

Systematik
Unterstamm: Sechsfüßer (Hexapoda)
Klasse: Insekten (Insecta)
Ordnung: Hautflügler (Hymenoptera)
Unterordnung: Taillenwespen (Apocrita)
Überfamilie: Erzwespen (Chalcidoidea)
Familie: Eucharitidae
Wissenschaftlicher Name
Eucharitidae
Latreille, 1809
Ameisenlarve parasitiert von Latina rugosa

Die Eucharitidae bilden eine Hautflüglerfamilie innerhalb der Überfamilie der Erzwespen (Chalcidoidea). Die Typusgattung ist Eucharis Latreille, 1802.

Merkmale[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eucharitidae sind 2–5,4 mm große Erzwespen.[1] Sie gehören gemeinsam mit den Chrysolampidae, Eutrichosomatidae und Perilampidae zu einer Klade, deren erstes Larvenstadium planidial ist, also stark sklerotisiert mit funktionalen Beinen oder anderen Hilfsmitteln, sich fortzubewegen. Der Körper der Eucharitidae ist punktiert. Der kleine Kopf weist große Mandibeln auf. Der Prepectus liegt meist auf der gleichen Ebene wie das Pronotum und ist mit diesem verschmolzen.[1] Das kleine Pronotum ist dorsal, unterhalb dem Kopf verborgen. Der Thorax ist massiv und bucklig. Der Gaster ist gewöhnlich relativ klein und über einen sehr langen Petiolus mit dem unteren Bereich des Thorax verbunden. Die Marginalader der Vorderflügel ist moderat lang, die Postmarginal- und Stigmaladern sind extrem kurz.[1]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eucharitidae sind weltweit verbreitet, hauptsächlich in den Tropen, mit sehr wenigen Gattungen, die sowohl in der Alten als auch in der Neuen Welt vertreten sind.[2]

Lebensweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eucharitidae parasitieren Ameisen als Ekto- oder Endoparasiten. Die Parasitenlarven gelangen auf unterschiedliche Weise in die Nester ihrer Wirtsarten, wo sie die Wirtslarven parasitieren. Die Wirtslarve entwickelt sich noch bis zur Präpuppe, bevor sie getötet wird. Die Parsitenlarve verpuppt sich später, im Wirtskokon oder frei im Ameisennest.

Innere Systematik[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Eucharitidae umfassen mehr als 50 Gattungen mit etwa 470 Arten. Die Familie ist in folgende drei monophyletische Unterfamilien gegliedert:

  • Eucharitinae
    • Eucharitini – 36 beschriebene Gattungen, nach Heraty 49 Gattungen[2]
    • Psilocharitini – 2 Gattungen in der Alten Welt: Psilocharis, Neolosbanus
  • Gollumiellinae – 2 Gattungen: Anorasema, Gollumiella
  • Oraseminae – 13 Gattungen

Aufgrund molekularbiologischer Studien werden die Gollumiellinae als Schwestergruppe der Eucharitinae und Oraseminae betrachtet.[2] Daneben gibt es noch die in Australasien vorkommende Gattung Akapala mit 2 Arten, deren taxonomische Stellung noch unklar ist.[2]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c Universal Chalcidoidea Database - Notes on families: Eucharitidae. Natural History Museum (www.nhm.ac.uk), abgerufen am 19. Februar 2024 (englisch).
  2. a b c d Eucharitidae. UC Riverside, Hymenoptera Systematics, Department of Entomology, abgerufen am 19. Februar 2024 (englisch).

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Eucharitidae – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Family Eucharitidae. In: bugguide.net. Iowa State University, Dept. of Plant Pathology, Entomology, and Microbiology, abgerufen am 19. Februar 2024 (englisch).