Fürstlich Castell’sche Bank

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  Fürstlich Castell’sche Bank, Credit-Casse AG
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Hauptverwaltung Würzburg
Hauptverwaltung Würzburg
Staat Deutschland Deutschland
Sitz Castell bzw. Würzburg
Rechtsform Aktiengesellschaft, nicht börsennotiert
Bankleitzahl 790 300 01[1]
BIC FUCE DE77 XXX[1]
Gründung 1774
Website www.castell-bank.de
Geschäftsdaten 2020[2]
Bilanzsumme 1.045,9 Mio. EUR
Einlagen 800,2 Mio. EUR
Kundenkredite 629,8 Mio. EUR
Mitarbeiter 200
Geschäftsstellen 11
Leitung
Vorstand Ingo Mandt (Sprecher)
Stephan Wycisk
Aufsichtsrat Jan Bettink (Vors.)

Die Fürstlich Castell’sche Bank, Credit-Casse AG, kurz Castell-Bank, ist ein in Franken ansässiges Kreditinstitut. Juristischer Sitz des Unternehmens ist Castell, die Hauptverwaltung und die Geschäftsführung befinden sich seit 1972 in Würzburg. Es wird in der Rechtsform einer nicht börsennotierten Aktiengesellschaft geführt, deren Anteile je zur Hälfte die fürstlichen Familien Castell-Rüdenhausen und Castell-Castell halten (sog. „Familien-Aktiengesellschaft“). Sie gilt als älteste Bank in Bayern. Die Bank ist Mitglied im Geldautomaten-Verbund Cashpool.

Geschichte

Das Haus wurde 1774 als Gräflich Castell-Remlingen’sche Landes-Credit-Cassa gegründet. 1857 wurde zusätzlich die Gräflich Castell'sche Neue Credit-Casse gegründet, die sich auf das Firmengeschäft und die Vermögensverwaltung konzentrierte. Beide Häuser fusionierten 1941 zur Fürstlich Castell'schen Bank. Im Jahr 2001 wurde das Unternehmen in eine Kommanditgesellschaft auf Aktien (KGaA) umgewandelt. Mit Wirkung zum 1. August 2006 wurde die Rechtsform in die jetzige Aktiengesellschaft geändert.[3] Im Herbst 2017 erfuhr die Öffentlichkeit, dass ein leitender Bankangestellter mit Generalvollmacht in erheblichem Ausmaß Betrug begangen hatte.[4] Bei der Vorstellung des Jahresergebnisses 2018 wurde bekannt, dass das Bankhaus in finanziellen und organisatorischen Schwierigkeiten steckt.[5] Insgesamt 7 Vermögensberater der Castell-Bank wechselten zur Bethmann Bank, die 2020 in Würzburg eine Filiale eröffnet.[6] Im September 2019 hat auch der Vorstandsvorsitzende Sebastian Klein das Institut verlassen.[7]

Filialen

Die Fürstlich Castell’sche Bank ist mit sieben Filialen in Unter-, Mittel- und Oberfranken sowie mit je einer Niederlassung in Heilbronn, München, Nürnberg und Ulm vertreten.[8]

Technik

Die Castell-Bank ist dem genossenschaftlichen Rechenzentrum der Atruvia AG angeschlossen und nutzt als Kernbankensystem deren Software agree21. Seit dem 1. Juni 2018 bietet die Bank mit "Castell Insight" eine digitale Vermögensverwaltung an.[9]

Literatur

  • Christian von Hiller: Die Castells führen ihre Bank wie ihren Wald. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 10. Oktober 2008, S. 27.
  • Harald Freiberger: Von Bäumen und Banken. In: Süddeutsche Zeitung vom 4. August 2010
  • Klaus Vikuk: Unternehmensfinanzierung im Wandel – Erfahrungen eines Privatbankiers. In: Zeitschrift für das gesamte Kreditwesen 1/2012, S. 32f.
  • Thilo H. Wendenburg: Aus Überzeugung konservativ. In: Die Elite der Vermögensverwalter im deutschsprachigen Raum 10. Jahrgang 2013, S. 137

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b Stammdaten des Kreditinstitutes bei der Deutschen Bundesbank
  2. Geschäftsbericht 2020
  3. Recherchen auf http://www.handelsregister.de/ (Amtsgericht Würzburg HRB 7529 bzw. 9175)
  4. Süddeutsche Zeitung: Privatbank: Top-Banker sitzt in Untersuchungshaft. Abgerufen am 10. Dezember 2019.
  5. Christian Siedenbiedel: Traditionsbank unter Druck: Das Leid der Fürsten. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 10. Dezember 2019]).
  6. Bank für Millionäre kommt nach Unterfranken. 19. Juli 2019, abgerufen am 10. Dezember 2019.
  7. Vorstandsvorsitzender Klein verlässt die Castell-Bank. 12. September 2019, abgerufen am 10. Dezember 2019.
  8. Castell-Bank schließt in Volkach und Wiesentheid. 11. Februar 2019, abgerufen am 10. Dezember 2019.
  9. Pressemitteilung der Bank auf https://www.castell-insight.de/castell-insight-nun-live/

Koordinaten: 49° 47′ 40,6″ N, 9° 55′ 42″ O