„Brenninkmeijer (Familie)“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Mettingen Brenninckhof Wiehe.jpg|thumb|Brenninckhof in Wiehe im Mai 2006]]
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Als Urhof der Familie Brenninkmeijer gilt der Brenninckhof in der Mettinger Bauerschaft Wiehe. Der Hof wurde erstmals im 17. Jahrhundert in Verbindung mit dem Namen Brenninkmeyer genannt, und zwar als [[Lehnswesen|Lehen]] der [[Oranien|Oranier]] in [[Lingen (Ems)|Lingen]], vergeben an einen Johann toe Twee genannt Brenninkmeyer then Brenninckhove. Nachdem das historische Gebäude nebst benachbarter Gaststätte aufgrund von [[Bergschaden|Bergschäden]] von der [[Deutsche Steinkohle|DSK]] Anthrazit Ibbenbüren GmbH aufgekauft worden war, wurde im Sommer 2005 zunächst ein Abriss befürchtet.<ref>[http://www.westline.de/nachrichten/archiv/index_mono.php?file_name=20050715222900_mg_1_brenninckhof.HTM&jahrgang=2005&stichwort=Brenninckhof+&&start=0&order=relevanz&ort=% Vera Konermann: ''Die Bauernschaft Wiehe verliert ihr markantes Gesicht'', in: Ibbenbürener Volkszeitung, 16. Juli 2005]</ref> Im Sommer darauf kündigte die DSK jedoch an, den Brenninckhof renovieren und zu einem Begegnungszentrum umbauen zu wollen.<ref>[http://www.westline.de/nachrichten/archiv/index_mono.php?file_name=20060804222902_mg_1_radeln&jahrgang=2006&stichwort=Brenninckhof+&&start=0&order=relevanz&ort=mg Vera Konermann: ''Brenninckhof-Pläne nehmen Formen an'', in: Ibbenbürener Volkszeitung, 5. August 2006]</ref>
Als Urhof der Familie Brenninkmeyer gilt der Brenninckhof in der Mettinger Bauerschaft Wiehe. Der Hof wurde erstmals im 17. Jahrhundert in Verbindung mit dem Namen Brenninkmeyer genannt, und zwar als [[Lehnswesen|Lehen]] der [[Oranien|Oranier]] in [[Lingen (Ems)|Lingen]], vergeben an einen Johann toe Twee genannt Brenninkmeyer then Brenninckhove. Nachdem das historische Gebäude nebst benachbarter Gaststätte aufgrund von [[Bergschaden|Bergschäden]] von der [[Deutsche Steinkohle|DSK]] Anthrazit Ibbenbüren GmbH aufgekauft worden war, wurde im Sommer 2005 zunächst ein Abriss befürchtet.<ref>[http://www.westline.de/nachrichten/archiv/index_mono.php?file_name=20050715222900_mg_1_brenninckhof.HTM&jahrgang=2005&stichwort=Brenninckhof+&&start=0&order=relevanz&ort=% Vera Konermann: ''Die Bauernschaft Wiehe verliert ihr markantes Gesicht'', in: Ibbenbürener Volkszeitung, 16. Juli 2005]</ref> Im Sommer darauf kündigte die DSK jedoch an, den Brenninckhof renovieren und zu einem Begegnungszentrum umbauen zu wollen.<ref>[http://www.westline.de/nachrichten/archiv/index_mono.php?file_name=20060804222902_mg_1_radeln&jahrgang=2006&stichwort=Brenninckhof+&&start=0&order=relevanz&ort=mg Vera Konermann: ''Brenninckhof-Pläne nehmen Formen an'', in: Ibbenbürener Volkszeitung, 5. August 2006]</ref>


Eine ganze Reihe von Informationen über die Ursprünge und Geschichte der Familie Brenninkmeijer sind im „Tüötten-Museum“ Mettingen zu finden.
Eine ganze Reihe von Informationen über die Ursprünge und Geschichte der Familie Brenninkmeyer sind im „Tüötten-Museum“ Mettingen zu finden.


== Tradition ==
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In der Regel fängt die Karriere eines Brenninkmeijers mit einfachen Aufgaben im Unternehmen an. Spätestens mit 30 Jahren übernehmen die Familienmitglieder dann ihre ersten [[Unternehmensführung|Führungsaufgaben]].
In der Regel fängt die Karriere eines Brenninkmeijers mit einfachen Aufgaben im Unternehmen an. Spätestens mit 30 Jahren übernehmen die Familienmitglieder dann ihre ersten [[Unternehmensführung|Führungsaufgaben]].


Jeder der zwölf [[Ahnenliste#Ahnenstamm|Familienstämme]] besitzt ein [[Wohnsitz|Domizil]] in [[Mettingen]], hier trifft man sich jedoch meist nur noch in den Ferien oder zur Beerdigung eines Familienmitgliedes. Die Geschichte der [[Dynastie]] ist auf dem Friedhof zu verfolgen, fast jeder Brenninkmeijer findet hier seine [[Grab|letzte Ruhe]].
Jeder der zwölf [[Ahnenliste#Ahnenstamm|Familienstämme]] besitzt ein [[Wohnsitz|Domizil]] in [[Mettingen]], hier trifft man sich jedoch meist nur noch in den Ferien oder zur Beerdigung eines Familienmitgliedes. Die Geschichte der [[Dynastie]] ist auf dem Friedhof zu verfolgen, fast jeder Brenninkmeyer findet hier seine [[Grab|letzte Ruhe]].


== Vermögen ==
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== Familienangehörige ==
== Familienangehörige ==
* Clemens Brenninkmeijer (* 1818; † 1902), Gründer von ''C&A''
* Clemens Brenninkmeyer (* 1818; † 1902), Gründer von ''C&A''
* August Brenninkmeijer (* 1819; † 1892), Gründer von ''C&A''
* August Brenninkmeyer (* 1819; † 1892), Gründer von ''C&A''
* Erik Brenninkmeijer, [[Vorsitzender|Chairman]] im Personalausschuss der ''[[Cofra Holding AG]]''
* Erik Brenninkmeijer, [[Vorsitzender|Chairman]] im Personalausschuss der ''[[Cofra Holding AG]]''
* Etienne Brenninkmeijer (u.a. ehemaliger Managing Director Redevco Germany, Redevco Italy, Redevco Austria, Redevco Central Europe)
* Etienne Brenninkmeijer (u.a. ehemaliger Managing Director Redevco Germany, Redevco Italy, Redevco Austria, Redevco Central Europe)

Version vom 19. September 2011, 15:22 Uhr

Familie Brenninkmeijer ist eine niederländische Großfamilie mit deutschen Wurzeln und besitzt die Cofra Holding AG, welche wiederum das bekannte von Clemens und August Brenninkmeijer gegründete Textilhandelsunternehmen C&A Mode KG besitzt.

Die über 500-köpfige Großfamilie zählt mit einem geschätzten Vermögen von mehr als 25 Milliarden Euro zu den reichsten Familien der Welt. Die Brenninkmeijers gelten als sehr verschwiegen, öffentlichkeitswirksame Auftritte werden vermieden. Alle Familienmitglieder haben einen niederländischen Pass, jeder bekennt sich zum katholischen Glauben.

Geschichte

Das Vermögen hat die Familie ihren Ahnen zu verdanken. Die Wurzeln der Familie gehen bis ins 17. Jahrhundert nach Mettingen zurück, von wo aus ihre Vorfahren so genannten Töddenhandel als Hausierer betrieben.[1] Sie ließen sich im 19. Jahrhundert in den Niederlanden nieder und die Brüder Clemens Brenninkmeijer (* 1818; † 1902) und August Brenninkmeijer (* 1819; † 1892) gründeten in Sneek 1841 das Unternehmen C&A, welches nun schon in 6. Generation in Familienbesitz ist.

Brenninckhof in Wiehe im Mai 2006

Als Urhof der Familie Brenninkmeyer gilt der Brenninckhof in der Mettinger Bauerschaft Wiehe. Der Hof wurde erstmals im 17. Jahrhundert in Verbindung mit dem Namen Brenninkmeyer genannt, und zwar als Lehen der Oranier in Lingen, vergeben an einen Johann toe Twee genannt Brenninkmeyer then Brenninckhove. Nachdem das historische Gebäude nebst benachbarter Gaststätte aufgrund von Bergschäden von der DSK Anthrazit Ibbenbüren GmbH aufgekauft worden war, wurde im Sommer 2005 zunächst ein Abriss befürchtet.[2] Im Sommer darauf kündigte die DSK jedoch an, den Brenninckhof renovieren und zu einem Begegnungszentrum umbauen zu wollen.[3]

Eine ganze Reihe von Informationen über die Ursprünge und Geschichte der Familie Brenninkmeyer sind im „Tüötten-Museum“ Mettingen zu finden.

Tradition

Ein strenger Vorschriftenkatalog führt dazu, dass das Unternehmen C&A auch heute noch in Familienbesitz ist. Erst nach langer Ausbildung, in der sich ein Sohn der Familie als tauglich erwiesen hat, durfte dieser Teilhaber am Unternehmen werden, Töchtern war das lange Zeit gar nicht möglich. Erst seit den 1990er Jahren besteht auch für sie die Möglichkeit die Ausbildung im Unternehmen zu absolvieren und in Führungsetagen aufzusteigen.

In der Regel fängt die Karriere eines Brenninkmeijers mit einfachen Aufgaben im Unternehmen an. Spätestens mit 30 Jahren übernehmen die Familienmitglieder dann ihre ersten Führungsaufgaben.

Jeder der zwölf Familienstämme besitzt ein Domizil in Mettingen, hier trifft man sich jedoch meist nur noch in den Ferien oder zur Beerdigung eines Familienmitgliedes. Die Geschichte der Dynastie ist auf dem Friedhof zu verfolgen, fast jeder Brenninkmeyer findet hier seine letzte Ruhe.

Vermögen

Außer dem Textilhändler C&A gehören auch Immobilien, Private-Equity und Finanzdienstleistungen seit den 1990er Jahren zum Vermögensbereich der Familie. Seit 2001 besteht die Cofra Holding AG mit Sitz in Zug (Schweiz), die alle Tätigkeiten unter ihrem Dach bündelt. Mittlerweile umfasst der Textilhandel nur noch ein gutes Drittel des Unternehmens, das 50.000 Menschen beschäftigt.

Die Anteile am Unternehmen werden nicht vererbt und dürfen nicht verkauft werden. Das Recht, Anteile zu kaufen, bekommt nur, wer einen der Spitzenjobs innehat. Diese werden spätestens mit 65 Jahren zum aktuellen Wert zurückgegeben. Führungspositionen werden bereits mit 55 Jahren aufgegeben. Die Stimmrechte sind unter den Teilhabern gleich verteilt – unabhängig von Anzahl der Aktien. Auch wer aus dem Unternehmen ausscheiden will, muss die Anteile an der Holding abgeben und gerät zusätzlich in Gefahr, beim Rest der Familie in Ungnade zu fallen, und darf nicht wieder ins Unternehmen zurückkehren.

Ab Mitte der 1980er Jahre reagierte das Unternehmen auf aufkommende Konkurrenz wie Gap, Hennes & Mauritz oder Zara zuerst gar nicht und später falsch, geschäftsführenden Gesellschafter der fünften Generation wie Norman R. und Dominic G. Brenninkmeijer fixierten sich während der C&A-Krise in den 1990er Jahren weniger auf die Textilbranche und betrachteten nun auch die Immobilien des Konzerns als Geldquelle. Nun stiegen die Brenninkmeijers mit dem hierfür gegründeten Unternehmen Redevco in das Immobilienmanagement ein. Auch Private-Equity-Unternehmen betreibt die Familie nun über die Gesellschaften Bregal Investments, Good Energies (26% des deutschen Solarzellenherstellers Q-Cells) und Entrepreneurs Fund.

Das Vermögen von über 25 Milliarden Euro setzt sich wie folgt zusammen:

Cofra Holding AG zu 100% in Familienbesitz
Textilhandel Immobilien Private-Equity Finanzdienstleistungen
C&A Redevco Bregal Investments
Good Energies
Entrepreneurs Fund
Banco Ibi
C&A (Mexiko und Argentinien)
mehr als
10 Mrd. Euro
etwa
7 Mrd. Euro
etwa
8 Mrd. Euro
unbekannter Wert

2010 hat die Familie Brenninkmeijer einen Verlust von mindestens 3,6 Milliarden Euro auf Good Energies abschreiben müssen.[4]

Familienstreit

Als Alexander Brenninkmeijer das Label Clemens en August kreierte, sah man die Markenrechte verletzt. Der Rechtsprozess mit der Cofra Holding AG war 2009 abgerundet.

Familienangehörige

  • Clemens Brenninkmeyer (* 1818; † 1902), Gründer von C&A
  • August Brenninkmeyer (* 1819; † 1892), Gründer von C&A
  • Erik Brenninkmeijer, Chairman im Personalausschuss der Cofra Holding AG
  • Etienne Brenninkmeijer (u.a. ehemaliger Managing Director Redevco Germany, Redevco Italy, Redevco Austria, Redevco Central Europe)
  • George L. Brenninkmeijer (* 1954 in Glasgow), Gründer und Business Angel der Brenninkmeijer Holding GmbH, davor 24 Jahre bei C&A[5]
  • Dominic G. Brenninkmeijer, Manager bei der Investmentfirma Bregal Investments, vorher Chef der C&A-Zentrale in Düsseldorf
  • Cornel G. Brenninkmeijer (*1967, einziger Bruder von Dominic), im Management der Investmentfirma Entrepreneurs Fund und CEO der Medivita GmbH (Geschäftsfeld Gesundheitsmarkt)
  • Lucas Brenninkmeijer, Leiter des Europa-Geschäfts von C&A
  • Norman R. Brenninkmeijer, Schweiz-Chef
  • Bart Brenninkmeijer, CEO C&A Deutschland
  • Stephen Brenninkmeijer, im Management der Investmentfirma Entrepreneurs Fund, Leitung des Risikokapitalfonds Andromeda, Network For Teaching Entrepreneurship (NFTE)
  • Stephan Brenninkmeijer (*1964 in Doorwerth) Filmproduzent
  • Bernward Brenninkmeijer, freier Unternehmensberater in Wien, bis Januar 2000 ranghoher C&A-Manager
  • Marcel Brenninkmeijer, Chef des Beteiligungsunternehmen Good Energies
  • Philippe Brenninkmeyer, Schauspieler
  • Johannes Ludgerus Bonaventure Brenninkmeijer, Bischof, leitete bis zu seinem Tod im Juli 2003 das südafrikanische Bistum Kroonstad.
  • Alexander Brenninkmeijer, Schöpfer des Modelabels Clemens en August (kein C&A-Label), davor 8 Jahre bei C&A[6]
  • Theresa Brenninkmeijer, Äbtissin des Zisterzienserinnen-Klosters Sostrup in Jütland (Dänemark)

Literatur

  • Bettina Weiguny: Die geheimnisvollen Herren von C&A. Der Aufstieg der Brenninkmeyers. Eichborn, Frankfurt am Main 2005, ISBN 3-8218-5600-9.
  • Tüötten-Museum Mettingen: Ein Museum im Museum. Museumsführer. Heimatverein Mettingen e.V. Konzept und Red.: Bernhard Nonte. Heimatverein, Mettingen 2002, ISBN 3-932959-25-6.
  • Ursula Schwarzer: „Kleider machen Leute“. In: manager magazin 10/2007, 21. September 2007, Seite 90.

Einzelnachweise

  1. "Geschichte", cunda.de.
  2. Vera Konermann: Die Bauernschaft Wiehe verliert ihr markantes Gesicht, in: Ibbenbürener Volkszeitung, 16. Juli 2005
  3. Vera Konermann: Brenninckhof-Pläne nehmen Formen an, in: Ibbenbürener Volkszeitung, 5. August 2006
  4. Verlust von 3,6 Milliarden. Niederländisch, abgerufen am 7. August 2010
  5. "Über uns", brenninkmeijer-holding.de.
  6. "Es fehlt an Lässigkeit", spiegel.de, 27. Oktober 2005.